Probleme mit Textlesen, Textverständnis.? Was tun?

5 Antworten

Wenn Du das laute Lesen unbedingt beherrschen willst, wer hindert Dich dann, laut zu lesen, auch wenn Du alleine bist? Ich mache das auch. Es ist nämlich ein Unterschied, ob man nur mit den Augen liest oder die gelesenen Wörter auch ausformuliert. Das Gehirn, welches den von den Augen erfasste Text verarbeitet ist deutlich schneller als der Mund. Deshalb hast Du manche Wörter überflogen. Das Gehirn hat sie zwar erfasst, aber Dein Mund nicht.

Wie alles im Leben muss man das, was man gut können will, auch tun. Erst dadurch, dass man es tut, wird man gut. Du kannst das jetzt "üben", "wiederholen" oder "trainieren" nennen. Letztlich ist es die Tätigkeit, die ausgeübt werden muss. Du hast als Kleinkind nicht Laufen geübt, sondern Du bist gelaufen. Das gilt genauso für das Sprechen. Du hast gesprochen und nicht sprechen geübt.

"SpeedReading" will genau das Gegenteil vom laut Lesen. Man überfliegt den Text mit den Augen und erfasst so den Sinn des Inhaltes. Dabei kommt es genau nicht darauf an, jedes Wort zu lesen; geschweige denn zu sprechen. Es geht um Geschwindigkeit.

Ein Tipp, wenn Du das aufmerksame und deutliche Lesen üben willst: Fang beim letzten Wort einer (Doppel)Seite an und arbeite Dich zum ersten vor. Oder Du beginnst gleich beim allerletzten Wort des Textes. Durch diese Methode erfasst Du die Wörter bewusster und überfliegst keines. Die Methode bremst Dich sozusagen aus.

Gruß Matti

Ein Mitschüler aus meiner Klasse (10te) stottert auch und er zb übt das zu Hause. Einfach zu Hause vorm Spiegel sitzen und laut vorlesen. Du kannst auch mal laute Musik im Hintergrund an machen während du ließt dann. (Macht zb der Mitschüler aus meiner Klasse)

Hallo

Deine Probleme beim Lesen kommen mit ziemlicher Sicherheit daher, dass du bis heute den Text nicht systematisch ließt sondern dir die Buchstaben und Wörter mehr oder weniger "zusammensuchst". Unter Druck versucht du schnell(er) zu lesen und dann passieren Fehler.
Zur Erklärung muss ich kurz ausholen:
Da uns Mutter Natur nicht zu lesen geschaffen hat, können wir den Text nicht einfach "scannen", unsere Augen sind dazu viel zu langsam. Der Mensch kann eigentlich nur statische Bilde scharf sehen, unser Gehirn setzt diese dann zu dem zusammen, was wir als "Welt" wahrnehmen . Beim Lesen müssen wir also immer kleine Teile des Textes ansehen, s.g. Segmente. Das können, müssen aber nicht Silben sein. Diese Segmente können zwischen 2 (Lese-Anfänger) und ca. 6 Buchstaben lang sein. Mehr wie 6 Buchstaben können wir in einer normalen Schriftgröße nicht scharf sehen, da der Rest unseres Gesichtsfeldes auf Bewegung optimiert ist. Dazu müssen wir zwischen ca. 400 ms (Anfänger) und ca 200 ms hinsehen. Manchen Menschen reichen sogar 50 (!) ms. Um zum nächsten Segment zu kommen, werden die Augen während der Bewegung quasi abgeschaltet, um verschmierte Bilder zu vermeiden. Unsere Vorfahren währen sonst aus den Bäumen gefallen.... Die nötige Zeit zum Hinsehen ist individuell und auch die Anzahl der möglichen Buchstaben. Hält man sich nicht an diese individuellen Grenzen, geht es schief:

Nicht lange genug hinsehen bedeutet oft Buchstabendreher und falsche Buchstaben.

Der Versuch, zu lange Segmente zu erfassen führt gerne zum Weglassen von Wortendungen.

Da der umgebende Text (also das gerade nicht gelesene) sich in der Gesichtsfeld - Peripherie befindet, löst dieser Text folgenden Reflex aus: Da ist etwas, das muss ich hinsehen. (Fressen oder gefressen werden!). Kann der/die Leser/in diesen Drang jetzt nicht kontrollieren, dann wird er quasi wie magisch vom zukünftigen Text angezogen und er macht die oben beschriebenen Fehler. Zusätzlich werden dabei gerne zu weite Augenbewegungen ausgeführt und es werden Buchstaben oder sogar ganze Wörter weggelassen.

Und das ist ja unter anderem genau dein Problem.

Die mangelnde Sinnentnahme komm dann auch daher, dass dich der reine Lesevorgang schon so anstrengt, dass dir einfach nicht mehr genug Kapazitäten übrig bleiben.

Man kann das alles gut durch ein gezieltes Training beheben (in jedem Alter)

Schau einfach mal hier nach: https://www.celeco.de/index.php/richtig-lesen-lernen/

Gruß und viel Erfolg ;-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Normalerweise liest man seine Texte still für sich. Mir ist es auch nicht gegeben laut zu lesen und gleichzeitig den Sinn voll zu erfassen. Hast du einen verständnisvollen Lehrer? Dann bitte ihn doch, dich in Zukunft vom Vorlesen zu befreien! Ich frage mich, bei welchen Gelegenheiten im Leben muss man laut lesen, eigentlich doch wohl bei kaum einer!? Es gibt vielleicht Leute, denen es umgekehrt leichter fällt, Gelesenes zu erfassen, wenn sie es laut von sich hören. Aber warum willst du dir Zwang antun und etwas versuchen was gegen deine Natur ist?

Du hattest letzte Woche beim Vorlesen leicht gestottert? Informiere dich hier im Netz, dann wirst du finden, dass Stotterer gewissen Auffälligkeiten in ihrem Gehirn aufweisen können. Das soll jetzt keine Kränkung sein, ich stottere phasenweise auch leicht.

Du scheinst kein Typ für Multitasking zu sein. Berücksichtige das und quäle dich nicht mit irgendwelchen Übungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ich kann nur empfehlen, zu hause mal öfters laut vorzulesen (muss ja nichtmal jemand dabei sein) :-)