pony hat Angst im dunkeln
Ich bin gestern abend mal wieder mit meinem Pony ausgeritten und dann wurde es auch relativ schnell dunkel. Normalerweise ist mein Pony total straßensicher und erschrickt sich vor nichts. Aber plötzlich ist die bei jeder Kleinigkeit richtig abgegangen. Besonders die Lichtkegel von Fahrrädern und Autos haben ihr Angst gemacht. Warum ist das so, wenn sie doch sonst immer so lieb ist? Kann ich ihr die Dunkelheit irgendwie schmackhafter machen damit sie sich nicht immer so erschrickt? Lg
5 Antworten
Das ist ganz normal. Einerseits ist sie allein im Finstern in unbekannter Umgebung (denn Mensch auf dem Rücken ist was ganz anderes als Mensch daneben), andererseits bist du sicher auch ein wenig mehr verunsichert als sie (und wenn es nur deswegen ist, weil sie sich schreckt - sie weiß ja nicht, warum du aufgeregt bist, vielleicht siehst du Säbelzahntiger!!).
Grade mit Licht wird das nochmal extremer - sie sehen so wie wir Menschen im Licht besser als in der Dunkelheit dahinter, brauchen aber länger, um den Übergang vom Hellen zum Dunkeln wieder zu schaffen. Also sind sie dann geblendet, sehen nicht richtig und schrecken sich... Außerdem bewegen sich die Lichtkegel von Autos durch die Gegend, und Dinge, die im Tageslicht ganz normal sind, sind angestrahlt plötzlich viiiiel bösartiger!
Das ist ganz normal, wenn dein Pony es nicht gewöhnt ist ;)
Ich denke wenn es dunkel wird, steht es warscheinlich bei seiner Herde in einem Unterstall oderin einer Box ;) und da passiert nachts nicht so viel :D Gehst du dann das erste mal wenn es dunkel ist mit deinem Pferd raus ist für ihn , durch die veränderte Wahrnehmung, sozusagen alles neu. Bau mal etwas mehr Vertrauen auf und geh im dunklen spazieren :)
Meine zum Beispiel hat auch eine Sehschwäche, Tagsüber ist davon nichts zu bemerken, nachts jedoch kann sie kaum mehr erkennen wo der Weidezaun ist ;) dann war sie natürlich auch erst sehr verunsichert als wir das Erste Mal im Dunklen raus sind, da sie ja selbst keine Gefahr erkennen könnte wenn eine da wäre. Mit Vertrauen geht das aber alles ;) Einfach immer weiter Üben!
Pferde gewöhnen sich wesentlich langsamer an Lichtveränderungen als Menschen. wenn dir schon klar ist, dass es die Lichtkegel von Autos sind und dir etwas mehr Licht zum sehen geben, dann ist das pferd lange noch nicht so weit, das ist rein körperlich bedingt.
zudem wird im dunkeln vom gehirn mehr registriert. geh du zb mal allein im dustern in den wald - du wirst dich vor jedem zweigeknacken erschrecken und es überall rascheln hören. versuch es mit gewöhnung und vertrauensübungen, damit das pferdchen mehr auf dich hört als auf die viecher im unterholz zb.
Das hat anatomische und Verhaltensgründe. Die Pupille des Pferdeauges läßt im Dunkeln mehr Licht durch, dadurch sehen sie besser als wir, werden aber von plötzlichen Helligkeitsunterschieden wie z.B. Scheinwerfer auch mehr geblendet. Dazu sind Pferde Beutetiere und im Dunkeln von Natur aus in Gefahr und deshalb schnell nervös. Wenn das Pony sehr viel Vertrauen zu Dir hat, geh lieber spazieren, da bist Du Schutzschild.