Wie Angst vor Tote und Dunkelheit verlieren?
Wenn ich im Seniorenheim Nachtschicht mache, werde ich immer wieder mit dem Tod zu tun bekommen, ob jeden Tag, jede Woche oder jeden Monat. Eines Tages werde ich nachts einen Toten begegnen und davor hab ich Angst, weil es dann dunkel ist. Tagsüber geht es, aber bei Nacht und Dunkelheit einen Toten zu begegnen, da hab ich Angst vor.
Und auch wenn das Zimmer verdunkelt ist und man das Licht anmacht, hab ich trotzdem Angst, wenn dann ein Toter da liegt. Und bei Dämmerlicht auch. Ich weiß, vor Tote braucht man keine Angst zu haben, aber es ist irgendwie schon ein komisches Gefühl. Und wenn ich noch an den Verabschiedungsraum im Seniorenheim denke, mit dem Sarg und dem gedämmten Licht. O.O
Wenn da ein Verstorbener drin gelegen hätte, ich hätte Angst bekommen. Bei Tag und bei Helligkeit geht es, aber bei Nacht und Dunkelheit hab ich Angst vor Tote. Weiß einer, wie ich die Angst vor Tote und der Dunkelheit loswerde?
12 Antworten
Du bist noch nicht lange in dem Job, oder?
Du wirst lernen, damit umzugehen.
Es muss z.B. auch jeder Arzt lernen, dass ihm Patienten wegsterben, ob er will oder nicht. Er kann nicht mit jedem ein Stück mitsterben, sondern muss lernen, ein Stück auf Distanz zu gehen.
Das wirst auch Du schaffen, nur ein bisschen Geduld.
Ich wünsche Dir ein gutes neues Jahr.
Ja. Bin noch nicht lange in dem Job. Merkt man, hm? :-) Aber wie soll ich lernen, damit umzugehen? Trotzdem Danke für deine Antwort. Ich wünsche dir auch ein gutes neues Jahr.
Hey,
Diese Angst wirst du nicht sofort verlieren. Du wirst diese Erfahrung sammeln müssen und dann wirst du sehen,ob du damit klar kommst. Meine Mutter hat selber dort gearbeitet und sie ist eine starke Frau,die kaum Angst hat oder sich runter ziehen lässt. Sie hatte auch schon als OP Schwester gearbeitet. Ich will damit sagen,dass es auf dich ankommt. Manche Menschen können Blut,Verletzungen und Tote sehen. Einige nicht. Und andere können es lernen. Wenn dir das dass erste mal passiert,wird es nicht einfach,aber du wirst es schaffen,wenn du es willst. Denk entweder daran,dass es ihnen jetzt besser geht oder denk einfach gar nicht an die Folgen.
Sprich doch mit anderen,die dort arbeiten, vielleicht können sie dir Tipps geben. Sie haben das ja auch durch gestanden.
Und wenn wirklich nichts hilft,such dir einen anderen Job,der zu dir passt. Nicht jeder kommt damit klar.
Amira
Also so wie du es beschreibst, hast du nicht Angst davor, dass da ein toter Mensch liegt und du evtl. überfordert sein könntest oder dich eine Traurigkeit überkommt, die du nicht in den Griff bekommst, sondern du hast Angst vor dem Toten an sich...
Du könntest die Angst so los werden: Frage dich, welche Gefahr von dem Toten ausgeht.
Ja. Ich hab Angst vor dem Toten an sich. Von ihm geht natürliche keine Gefahr aus, aber die alte Haut, das alte Gesicht, die blasse Haut, der blasse Gesichtsausdruck, das macht mir schon irgendwie Angst, auch wenn ich weiß, das man davor keine Angst haben muss.
Die Angst vor Tote hab ich, seitdem ich meinen ersten Toten gesehen hab und vor dem ersten Toten hatte ich Angst, weil er so aussah, wie ich ihn eben beschrieben habe, aber dennoch hatte er einen friedlich schafenden Gesichtsausdruck. Dachte, man könnte die Angst vor Tote eines Tages verlieren, aber anscheinend doch nicht.
Gut. Ich stelle mir die Frage, welche Gefahr von ihm ausgeht. Vermutlich hab ich unbewusst Angst, dass er wieder auferstehen könnte und mich mit seinem blassen Gesicht anschaut und redet.
Diese Toten sind nur leblose Körper. Können dir lebendige alte Leute Angst einjagen? Nein. Also können es leblose erst recht nicht. Und wenn du Angst vor dem Tod an sich hast (soll ja Leute geben, die ihn personalisieren) schau dir den Film "Die Geschichte vom Brandner Kasper" an. Danach hat man sicherlich keine Angst mehr vor dem "Sensenmann".
kann ich verstehen, ist wirklich etwas unheimlich, aber ich bin sicher, dass du mit der Zeit damit umgehen lernen wirst.