Polizeiausbildung - Freizeit?

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nun, ich hatte meine ausbildung in der bepo 1992, zwar in bruchsal, BW, aber im großen und ganzen ist das überall ähnlich. es ist tatsächlich so, das du in eine "kaseren" ziehst, aber so, wie es wilhelm karl beschreibt, ist es schon lange nicht mehr. die zeiten haben sich geändert. ganztagsübungen haben wir keine gehabt, maschieren soweiso nicht. grüßen wie bei der bundeswehr gaaan am anfang ma, weil es so war, das die bereitschaftspolizeien tatsächlich im vertedigungsfall ja (da sie vom bund unterhalten werden), der bundeswehr unterlagen. deswegen auch die damals, zu wilhelmkarls zeiten, recht militärische ausbildung. in unserer ausbildung hatten uns ältere kollegen sogar davon erzählt, wie es früher war.

zu meiner zeit ist das eben ehr schulsich gewesen. du hast in der kaseren ein zimmer, das du dir mit 2 kollegen teilst, also öhnlich der bundeswehr, aber du hast nicht die pflicht wie bei der bundeswehr, dazubleiben. du kannst rein theoretisch jeden tag nach dienstschluss nah hause fahren, solange du am nächsten tag wieder zum dienst pünktlich erscheinst.. oder eben dableiben. früher gab es zu beginn meiner ausbildung sogar noch das antreten zimmerweise, also auch ähnlich der bundeswehr. aber das wurde abgeschafft. heutzutage kommst du eben von zuhause (musst dich aber im zimmer in uniform schmeissen) oder von deinem zimmer und gehst dann eben in dein klassenzimmer. also alles ehr schulisch angelegt. dort büffelst du deine gesetze, vorschriften usw. oder ihr macht ebven dienstsport etc. und meist ist dan eben um 16 Uhr feierabend, freitags sogar schopn um 12, und dann gehts nachhause. wochenends hat man keinen unterricht, wenn es noch so ist, das die kaseren von der püolizei selber bewacht wird und nicht von einem sicherheitsdienst, dann kann es sein, das man mal wegen wachdienst dableiben muss, aber auch das gibt es fast nicht mehr.

Yosuke30 
Fragesteller
 24.10.2012, 15:19

Danke für die ausführliche Antwort! Das klingt doch ganz gut, vorallem weil ich mich auf was anderes eingestellt hatte. Ich dachte, ich darf unter der Woche garnicht raus.

Mal schauen, welchen Ausbildungsstandort ich erwisch, wie's dann mit nach Hause fahren aussieht.

Vielen Dank!

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colt1212  25.10.2012, 12:59
@Yosuke30

lach...nene, ist ja nicht so, wie es bei der bundeswehr in der grundausbildung während des wehr dienstes war. da durftest du nicht raus, bzw. nur kurz, weil es da pflicht war, um 22 uhr im bett zu liegen. bei der polizei ist das nicht so. du hast halt dort die gelegenheit, eben zu übernachten, wenn du weit weg wohnst. sieh mal, in BW gibt es nur 5 ausbildungsstätten: göppingen, bruchsal, biberach a.d.riß, lahr und böblingen. was sollen denn die machen, die in mannheim wohnen, aber zur ausbildung nach göppingen verpflant werden?? jeden tag 3 stunden nachhause fahren?? wäre etwas stressig, deswegen gibt es die zimmer und die übernachtungsmöglickeiten. du bist aber nicht verpflichtet, über nacht dort zu bleiben. ich weiss jetzt nicht, wo die in bayern sind, aber stell dir vor , du wirst an andere ende von bayern hingesetzt zur ausbildung, hasst ein paar stunden zum nach hause fahren, vor allem, wenn du noch keine führerschein und somit kein auto hast, dann musst du ja irgendwo bleiben. deswegen die kasernen.

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...kommt ein bisschen darauf an, in welche Hundertschaft man dich steckt. Ich war bei den Fernmeldern. Die Grundausbildung ist bei allen eigentlich gleich. Die Älteren bei uns kamen in den "KFZ-Zug". Das waren die, die schon einen Führerschein hatten. Bei uns war es "gemütlicher". Wir hatten fast jede Woche eine Ganztagsübung. Da ging es morgens nach dem Frühstück über Land ins Grüne. Dort richtete der Zugführer eine Art Einsatzzentrale ein, meist in einem Landgasthof und die einzelnen Gruppen a` sechs bis acht Mann, durften fenmeldetechnische Einrichtungen aufbauen. Das war sehr abwechslungsreich und man sah etwas von der schönen Gegend. Ich war zweieinhalb Jahre bei der BePo in München. Die Grundausbildung fand in Würzburg statt. Die war ganz schön hart für einen jungen Burschen von 17 oder 18 Jahren. Das ist schon ein paar Jährchen her, heute sieht diese Ausbildung vielleicht anders aus. Früher war diese noch ziemlich an den Wehrdienst der Bundeswehr angelehnt, also mit Marschieren, Grüßen und im Gelände mit Gewehr und Ausrüstung "volle Deckung" und Ähnliches. 10 oder 15-km-Märsche mit Vollausrüstung gehörten auch dazu. Nach solchen Tagen hieß es dann: Reinigung von Ausrüstung und Klamotten. Das zog sich schon einige Zeit hin. Bist du in einer Einsatzhundertschaft kann es schon mal zu bösen Überraschungen führen, besonders zum Wochenende hin. Da freust du dich tagelang auf´s Wochenende und die Fahrt nach Hause - Freitagmittag will jeder schnellstmöglich die Kaserne hinter sich lassen - die Autoschlangen drängen sich vor dem Schlagbaum am Ausgang und plötzlich kommt der Befehl: Einsatzbereitschaft, weil irgendwie bei einer Demo oder sonstigen Veranstaltung mit Störern zu rechnen ist. Da schiebst du schon Frust. Wenn alles normal läuft, hast du ab 16 oder 17 Uhr Freizeit. Da kannst du die Stadt erforschen oder dir in der Kantine die Zeit mit Kollegen vertreiben. Bei uns stand die Sporthalle immer offen. Da konnte man abends kicken oder was einem sonst so einfiel. Wochenende ist frei, sofern sich keine "Ausgangssperre" einschleicht. So richtig Unterricht ist eigentlich erst nach der Ausbildung in der Polizeischule. Bei uns ging das noch ein Jahr - von morgens bis spät Nachmittag im Lehrsaal, unterbrochen von zwei Stunden Mittagspause. Und abends dann auf der Bude lernen. Da sehnte man sich nach der doch relativ üppigen Freizeit und der Unbeschwertheit der Ausbildung zurück.

Spannend ist diese Zeit allemal