Platon vs Sophisten?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Sophisten zählten ja noch zu den Vorsokratikern, man nannte sie auch Naturphilosophen oder erste Philosophen, und die Lebenszeiten überschnitten sich mit der von Sokrates und dessen Schüler Platon.

Man kann nicht direkt von der Lehre des Sophismus sprechen, da die Sophisten selbst viele unterschiedliche Ansichten hatten. Außerdem ist kein vollständiges Werk vor Platon erhalten geblieben, was es natürlich erschwert. Was man allerding weiß ist, dass die Sophisten in der Gegend herumzogen und gegen Geld ihr Wissen vermittelten. Dabei handelte es sich oft um Kunstgriffe der Dialektik, welche nicht unbedingt auf Erlangung der Wahrheit ausgelegt waren, sondern vielmehr um Spitzfindigkeiten und Scheinargumente, mit denen man eine Diskussion für sich gewinnen konnte (->siehe eristrische Dialektik von Schopenhauer: "Die Kunst Recht zu behalten").

Für Platon waren die Sophisten Scharlatane. Während es diesen also nur darum ging in einer Diskussion mit allen Mittel Recht zu bekommen, versuchten Platon und Sokrates mit der Mäeutik (->Hebammenkunst) seinem Gegenüber seine eigene Unwissenheit aufzuzeigen. Sokrates sagte von sich selbst lediglich: "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Diese Unwissenheit warf natürlich viele Fragen auf, welche dann Platon und wiederum dessen Schüler Aristoteles versuchten zu beantworten.

Die Sophisten hielten sich selbst für weise, Platon hingegen war auf der Suche nach Weisheit (Sophisten = die Weisen, Philosophen = die Weisheitsliebenden, nach Weisheit strebend).

Insbesondere mit Aristoteles wurde dann die (syllogistische) Logik ausgebaut. Hier geht es darum aus bestimmten Erkenntnissen zwingend richtige Schlüsse zu ziehen. Man versucht seine Position also mit logischen Argumenten, statt Scheinargumenten, zu untermauern.

josephineane 
Fragesteller
 04.11.2019, 18:27

Vielen Dank, das hat mir sehr viel weitergeholfen! Liebe Grüße

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