Phobien fragen zu Symptomen?
Hey!
Also ich würde gerne einen Artikel für unsere Schülerzeitung über Phobien schreiben. Im Internet finde ich zwar recht viel darüber, aber ich würde gerne darüber schreiben, wie jemand, der eine Phobie hat, das ganze Wahrnimmt. Falls jemand, der darunter leidet, will: ich würde gerne wissen wie ihr eure Symptome wahrnehmt, ob es bei euch sowas wie Anfälle gibt und auch wie gut die Behandlung (wenn es eine gab) funktioniert hat.
Würde mich sehr freuen wenn jemand antwortet.
Lg :D
3 Antworten
Ich hatte mal eine Ziegen-Phobie.
Ich bin als ich drei oder so war mit meiner Oma im Tierpark gewesen. Da war ich dann im Ziegengehege (Streichelzoo) und hatte halt Futter für die. Eine (für mich damals) riesige Ziege ist auf mich zu gerannt gekommen und hat mich umgestoßen. Dabei hat sie mir mit ihrem Horn fast das Auge ausgestochen und danach hatte ich halt einfach panische Angst vor Ziegen.
Die Symptome bei mir waren
- unkontrollierte Atmung
- Zittern
- Schweißausbrüche
- Schwindel
- Übelkeit
- angewurzelt stehenbleiben und zu keiner Bewegung mehr Fähig sein
- in Ohnmacht fallen
Ich war dann quasi in einer Art Schockzustand. Konnte halt einfach nicht mehr klar und ruhig denken. Wenn eine Ziege beispielsweise auf mich zu gerannt ist, habe ich nicht versucht mich in „Sicherheit“ zu bringen oder so, sondern bin einfach stehen geblieben und/oder in Ohnmacht gefallen. Es war auch nicht wirklich möglich mit mir zu reden oder so, da ich einfach nichts anderes mehr mitbekommen habe.
Wenn einfach jemand darüber Ziegen gesprochen hat, habe ich angefangen zu zittern, hatte meine Atmung nicht mehr unter Kontrolle und mir wurde schwindelig und übel.
Ich habe eine. :)
Seit der Kindheit Panikattacken deswegen und Zwänge drumherum. Ich habe aber die Angst vor etwas anderem umgelenkt, es gab kein traumatisches Erlebnis an dem Ort selber der gemieden wird.
Ist nach wie vor unbehandelt geblieben.
Bei mir ist es mittlerweile so, dass die Zwänge anders sind / sich verändert haben aber das Vermeidungsverhalten so immens ist, dass es für mich gefährlich ist mich dem zu stellen und es nicht in Frage kommt.
Vielleicht hilft es auch noch zu wissen, dass das Vermeidungsverhalten oder gar die Flucht erstmal sehr erleichternd und befreiend sein können jedoch auch große Scham auslösen und über kurz oder lang Minderwertigkeitsgefühle, weil man merkt man kann etwas nicht was eventuell für andere ganz normal ist. Wenn Ängste unbehandelt bleiben weiten sie sich aus, d.h. es wird immer unspezifischer.
Natürlich ist jeder Betroffene anders.
So war es aber eben bei mir.
Die Angst wird als Schutzschild wahrgenommen und nicht als Gegner, weil man anders nicht klar kommt.
Man "gewöhnt" sich an die Angst und die Vermeidung anstatt an das was eigentlich Angst macht.
Irgendwann legitimiert man vermutlich die Angst (ich habe sie bewusst verstärkt indem ich Bestimmtes als böse dargestellt habe um die Angst zu rechtfertigen).
Das schränkt aber mehr und mehr ein.
Je älter man wird desto größer ist die Scham. Mir wurde auch immer gesagt es wächst sich raus. Das Gegenteil ist passiert. Aber wenn sich keiner kümmert.
Ok werd ich mir merken. Darf ich dich vielleicht mit den Namen deiner wahl in der Schülerzeitung zitieren?
Guck mal bei Youtube, Leben mit Phobie, da sind viele Beiträge ;)
Danke für die Infos :D. Darf ich auch dich mit den Namen deiner Wahl in der Schülerzeitung zitieren?