Philosophie geht nicht tief genug und Spiritualität ist nicht bodenständig genug?
Um mal klar zu stellen ich mag philosophie. Aber wenn man sich damit beschäftigt hat geht es irgendwann nicht wirklich weiter.deswegen habe ich zu spiritueller Literatur gegriffen.Weil ich tiefer wissen wollte. Das Problem dort ist nur, dass man es, so wie ich dass sehe, nicht wirklich über überprüfen kann.
Was denkt ihr sollte man da machen?
5 Antworten
Spiritualität ist zu bestimmten Teilen (nicht komplett) überprüfbar durch z.B. die Quantenphysik. Wenn man das Doppelspaltexperiment oder den Beobachtereffekt versteht, versteht man, dass uns Bewusstsein (unsere Beobachtung) einen Effekt auf die Elektronen - also die Außenwelt nimmt. Andererseits ist es auch immer eine Frage der eigenen Wahrnehmung. Wir sehen z.B. Luft nicht, aber dennoch ist sie da und wir können sie atmen. Es geht auch immer darum die Dinge selbst zu erleben, statt nur zu glauben, was andere geschrieben haben. Etwas selbst zu erleben, oder mehrfach zu erleben, sollte zu einer gewissen Erkenntnis und eigenen Wahrheit führen, die man dann auch gerne haben darf - auch wenn sie konträr zum Weltbild der momentanen Gesellschaft steht :)
Die Geschichte der europäischen Philosophie ist die Entwicklung des männlichen Weltbildes des Verstandes, das Gefühle als sinnlose Verwirrungen versteht.
Die Religionen gehen auf die Gefühle ein, z. B. das Urvertrauen, die Urangst, und missachten den Verstand, welcher nur die Grundlage des Verstehens darstellt.
Der Spiritualismus verdrängt den Verstand völlig, weil er als sinnlose Verwirrung beurteilt wird, daher wirkt er kindlich bis kindisch auf Denker.
Um das zu lösen, das zu verbinden, entstanden die Mythen: Ein Mythos ist die Erklärung eines Bereiches der Welt in Gefühlen, die mit dem Verstand als Geschichte erzählt werden. Daraus entwickelte sich die Literatur der Menschheit, vgl. z. B. das Gilgamesch-Epos. Ein Mythos ist also kein sinnloses Märchen, keine spaßige Mär, nichts Gelogenes, sondern ein Annäherungsversuch an etwas Wahres in erzählten Bildern, die Liebe und Angst, Glück und Hass usw. zum Fundament einer Handlung haben. (Auch wenn man ständig den Begriff von allzu vielen Ignoranten völlig falsch verwendet hört und liest! An Bildung fehlt es eben erschreckend extrem weit.)
Wer viele echte Mythen - auch Volksmärchen - der Welt liest und gründlich alle Jahre wieder durchdenkt und "durchfühlt", ist auf dem Weg, die Philosophie mit der Religion und dem Spiritualismus zu vernetzen.
Ein Autor, der Philosophie und Spiritualität verbindet, ist Ken Wilber, z.B. in seinem Buch Eros, Kosmos, Logos.
Kann ich nur empfehlen, ist der Autor mit immer noch dem größten Einfluss in meinem Leben.
Jiddu Krishnamurti ist mir auch sehr wichtig, ein indischer Weisheitslehrer, kein systematischer Philosoph, aber sehr klar und ernst.
Es sind menschliche Überlegungen, die es mit dem Geist Gottes nicht aufnehmen können, obwohl es immer wieder versucht wird.
Es geht immer weiter. Für manche Fragen muss man auch mal verschiedene Themen miteinander verknüpfen. Alles eine Frage der Perspektive
Kenn ich, hab aber noch kein Buch von dem gelesen