Phenolphthalein als Indikator für Zitronensäure.. warum?
Hallo Forum!
Wir haben in der Schule bei Chemie mit der Titration angefangen : wir haben also Zitronensäure mit NaOH 1mol titriert. Als Indikator haben wir Phenolphthalein verwendet. Wäre jemand so nett, zu erläutern warum genau Phenolphthalein verwendet wurde und nicht ein anderer Indikator? Vielen Dank :)
1 Antwort
Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer
Reaktion, Säure, Säuren und Basen
Die Titration von Zitronensäure mit NaOH ist sehr tolerant auf die Wahl des Indikators. Hier siehst Du eine Titrationskurve für die Titration von 1 mol/l Zitronensäure mit 1 mol/l NaOH; vorgelegt werden 20 ml der Säurelösung:
An dieser Titrationskurve siehst Du einen ganzen Haufen:
- der pH nach zugabe der NaOH ist als schwarze Kurve dargestellt, die erste Ableitung davon erscheint in Weiß, zwischen 10 und 50 ml in y-Richtung gespreizt, damit man mehr Details sieht.
- Die Hintergrundfarben geben die Speziesverteilung an, rot für die undissoziierte Säure H₃Cit, rotviolett fürs Monoanion H₂Cit- etc bis zum blauen Cit³⁻.
- In der Ausgangslösung liegt also überwiegend undissoziierte Säure vor (schwach dissoziiert), im Lauf der Titration tauchen dann die weiteren Spezies auf. Die Lösung puffert, wenn mindestens ein konjugiertes Säure/Base-Paar in ähnlichen Konzentrationen vorliegt; das ist von 5 bis 55 ml Verbrauch immer der Fall, deshalb ist die schwarze Kurve durchgehend flach (Puffer bedeutet ja, daß sich der pH nicht viel ändert, wenn man Base zugibt)
- Bei 60 ml tritt ein ziemlich scharfer und hoher Sprung im Neutralen bis Basischen zwischen pH 6 und 12. auf. Jeder Indikator, dessen Umschlagbereich da hineinpaßt, eignet sich für die Titration, z.B. Bromphenolblau (pH 6.2–7.6), Kresolrot (7.2–8.8) oder Phenolphthalein (8.0–10.0), nicht jedoch Indikatoren, die bereits im Sauren umschlagen wie Methylorange.(3.1–4.4).
