Pferdewirt Klassische Reitausbildung?
Hallo,
ich bin auf der Suche nach renommierten Gestüten/ Ställen ( Dressur ), die Ausbildungsplätze für Pferdewirte Schwerpunkt klassische Reitausbildung anbieten.
Hat jemand Vorschläge/ gute Erfahrungen etc. ?
6 Antworten
Die Ausbildung ist definitiv kein Zuckerschlecken. Und selbst an einem renommierten Gestüt kann nicht alles ideal sein. Ich würde Dir empfehlen, Dich regional zu bewerben. Am besten so in Deinem Umfeld, dass Du nicht davon Gebrauch machen musst, ein Zimmer auf dem jeweiligen Hof zu nehmen, denn dann ist die Gefahr unheimlich groß, komplett von diesem Job aufgefressen zu werden, wenn man immer greifbar ist.
Die Arbeitszeiten eines Auszubildenden im Bereich Pferdewirt - egal welche Ausrichtung- gehen in der Regel deutlich über das Maß hinaus, dass die Ausbildungsverordnung vorsieht. Azubis werden nicht selten ganz schön ausgebeutet und ausgenutzt. Wenn Du dann auch noch am Hof wohnst, heisst es nicht selten - auch wenn eigentlich der freie Tag ist, oder die Arbeitszeit längst überschritten ist: "Die Tränken sind zugefroren, Du musst heute Abend noch einmal alle tränken." oder "Wo Du doch so oder so da bist, kannst Du ja heute Abend noch eben füttern." und ähnliches. Das ist mal kein Thema, häuft sich aber in der Regel und 14 Stunden-Tage sind mitunter keine Seltenheit. Wohnt man zu Hause und eben nicht am Stall, ist die Gefahr dazu deutlich geringer.
Und renommiert heisst leider auch nicht unbedingt viel. Es nütz nichts, wenn der Reiter, der einen ausbildet, das goldene Reitabzeichen hat und internationale Erfolge vorweisen kann, wenn die Auszubildenden kaum oder gar keinen Unterricht bekommen, es keine Lehrpferde gibt, sondern nur junge Nachzucht und die guten Pferde, auf die sie nicht draufkommen.
Hat ein Auszubildender selber nicht viel vorzuweisen an Turniererfolgen und eigenen entsprechenden Pferden, dann muss es schon mit ganz viel Glück zugehen, dass er im Rahmen seiner Ausbildung wirklich weiter kommt.
Am ehesten würde ich mich bei Landesgestüten bewerben. Vermutlich sind die Chancen dort ein bisschen besser.
Und wenn ich mich in meinem Umfeld bei möglichen Ausbildern bewerbe, dann würde ich dort immer erst mal ein 2-wöchiges Praktikum anstreben, um mir ein Bild von den tatsächlichen Bedingungen dort zu machen.
Viele wollen auch vorher 1 Jahr lang eine Art "Praktikum" haben - das Einstiegsqualifizierungsjahr oder so.
Meine RL stand in einem Stall als Einstellerin. Nicht als RL, wohlgemerkt. Die RL und Chefin hatte das Goldene Abzeichen und durfte ausbilden. Eine Azubi kam dann ca 4 Monate vor ihrer Prüfung zu meiner RL und hat um Nachhilfestunden gebeten. Und die hatte sie auch dringendst nötig, denn vor lauter Misten, etc.. war sie kaum zum Reiten gekommen. Jedenfalls viel zu wenig, um die Prüfung zu bestehen. Sie ist dann auch trotz der Nachhilfe meiner RL durchgefallen, weil die vier Monate einfach nicht reichten.
Hi, es gibt ein paar gute Gruppen auf Facebook, sieh da mal nach. Ich würde nicht unbedingt nach den renommiertesten Betreiben suchen, sondern eher nach kleineren die sich wirklich Zeit nehmen für ihren Azubi und wo man wirklich unterrichtet wird. Ich würd dir empfehlen vorher mal verschiedene Praktika zu machen um zu sehen ob der Job wirklich was für dich ist. Ich würde dir auch empfehlen deine Trainer\RL zu fragen, ich nehm an wenn du so ne Ausbildung machen möchtest hättest du schon mehrer😅. Die haben da auch meistens gute Kontakte.
Welche Qualifikationen hast du? Abzeichen? Turniererfahrung/Erfolge? Praktika? Sonst nimmt dich ein renommiertes Gestüt, ein renommierter Stall erst gar nicht. Meine Ausbildung ist nun über 20 J. her, ich hatte Schwerpunkt Z&H, gibt es in dieser Form heute nicht mehr. Und obwohl hier schwerpunktmäßig also gar nicht das Reiten im Vordergrund stand, wurde darauf großer Wert gelegt. Und ich bin auch während der Ausbildung sehr viel geritten, war kein so großer Unterschied zu den PW's mit Schwerpunkt Reiten.
Wenn du wirklich zu der ganz klassischen Dressur willst, dann Hofreitschule Bückeburg.
Hofgut Albführen