Petzen im Team - wie verhalte ich mich richtig?
Hallo liebe Community
ich bin 50+ und arbeite neu als Assistentin in einem Herrenteam eines Technikunternehmens. Ich versuche, mich und meine Erfahrung in der Organisation einzubringen, werde aber meistens ausgebremst und "klein" geredet. Ein ziemlich dominanter und geltungsbedürftiger Gruppenleiter, klein gewachsen und kaum halb so alt wie ich, beobachtet jede "Zuckung" von mir und geht diese bei jeder sich bietender Gelegenheit "petzen" beim Abteilungsleiter. Seit ich das mitbekommen habe, verhalte ich mich still und verrichte meine Aufgaben ohne jeglichen Kommentar. Schade, denn ich würde so gerne was bewegen und mitgestalten in einem spannenden Umfeld.
Die "Petze" hat, so scheint es, grossen Einfluss auf den überlasteten Abteilungsleiter und manipuliert ihn nach Belieben. Sobald der Abteilungsleiter weg ist, zieht der Junge über ihn her, macht sich über dessen mangelnde Qualifikation öffentlich lustig usw.
Es ist offensichtlich, dass der Kleine dem Grossen am Stuhl sägt. Ganz geschickt baut der Kleine dabei ein Netzwerk auf und macht sich an den passenden Stellen beliebt.
Wenn der big Boss da ist, kriecht er ihm in den Südpol und schleimt, dass mir schlecht wird. Dieses Klima wird mir langsam unerträglich. Ich ertrage diese Lügerei und Heuchelei fast nicht mehr.
Was soll ich tun? Weiter den Kopf einziehen? Oder mit dem big Boss (den ich schätze) mal Klartext reden und sagen, was läuft? Selbst auf die Gefahr hin, dass mich das den Kopf kostet im Sinne von "man liebt zwar den Verrat, tötet aber den Verräter"?
Danke für Eure Einschätzung.
5 Antworten
spr ich den petzer mal an und frag ihn, warum er das macht, warum er nicht direkt mit dir reden kann
Das habe ich schon versucht. Das Gespräch war ein Fiasko, er fing an zu schreien. Ging wiederum lügen. Und ich erhielt eine Vorladung zum Personalgespräch. Eine erfolglose Aktion, am Ende war ich die Dumme.
Der Umgang mit Menschen ist nicht immer leicht. So, wie das geschildert ist, wirst du mit beiden Versionen nicht glücklich; schweigst du, kannst du dich über kurz oder lang selbst nicht mehr leiden. Redest du, kann dir das Leben zur Hölle gemacht werden. Ein Vorteil ist, dass das Team klein, überschaubar ist. Ich hätte mich mit großer Wahrscheinlichkeit an den "kleinen Chef", den eigentlichen Stimmungsvermieser gewendet. Die günstigste Variante ist wohl, wenn du die Erfahrungsvorteile auf Grund deines Alters ins Spiel bringst. Unter 4 Augen würde ich ihm deine Feststellung darlegen wie unehrlich er im Umgang mit oder über den "großen Chef" handelt. Vielleicht kannst du ihn damit zumindest zu etwas mehr Zurückhaltung anhalten.
Du kannst natürlich mit dem Chef reden. Sag ihm, dass Dich das Klima und die Arbeitsweise betreffender Personen verwirrt, und dass dir das aufgefallen ist.
Wenn du ganz mutig bist, kannst Du noch fragen, wie er das lösen wird, und ob du dazu beitragen kannst.
Ja, danke. Ich überlege mir das. jedoch weiss ich, dass der Big Boss der betroffenen Person zu 100% vertraut; jedenfalls hat er das mehrfach so geäussert. Nicht ganz einfach.
Liebe Falkenfrau,
wie wichtig ist es dir, dort weiter arbeiten zu können/dürfen? An deiner Stelle würde ich mich wegbewerben - ich bin selbst 50+ und würde das nur ungerne tun. Ich kann leider nicht beurteilen, wie die Sache ausgeht. Ich bin immer für Ehrlichkeit, aber wenn der Abteilungsleiter eine "andere Wahrnehmung" hat und dem Gruppenleiter mehr Gehör verschafft, bist du mit deiner offenen Ehrlichkeit auf verlorenem Posten.
Aber wie lange willst du noch den "Kopf einziehen"? Das macht dich auf Dauer kaputt.
Lieben Gruß
clown999
Diese Situation hatte ich vor Jahren auch schon einmal. Ich war neu im Team und der Kollege, der mir gleichgestellt war, war schon länger da. Ich konnte machen was ich wollte - meine Dinge waren meistens richtig - aber der andere Kollege wurde immer hervorgehoben. Bei mir hat ein "erzwungener" Wechsel deutlich mehr Zufriedenheit gebracht. :-)
Aber ggf gehst Du mit hoch erhobenem Kopf weil Du Dich nicht hast zum dummen kleinen Mädchen machen lassen.
Kenne so was auch (w, 46)
Die Frage, die man sich immer stellen musst ist: "Kann ich mir einen vorübergehenden Arbeitsplatzverlust leisen?" bzw. "Wie schnell finde ich eine neue Stelle?". Sind diese Fragen geklärt, ist meist ein Wechsel die bessere Lösung. Glücklich wirst du in der alten Firma nicht mehr.
Ich dachte schon vorm Lesen: na, Frau kleinhalten?
Und siehe da, ja.
So was ähnliches haben bei uns im letzten Jahr die Herren mit einer echt guten, erfahrenen Chefin gemacht..die hats letztendlich krachen lassen und. upsa, hatte auch schon was anderes.
Zum Verständnis, eigentlich waren die auf gleicher Hierarchie-Ebene, sie hatte zusätzlich Orga_Sachen, aber die Herren wollten wohl keine Frau in ihren Reihen.
Sprüche, doofes Gerede. genau so.
Und war der eigentliche Leiter nicht da, ihr immer sagen, wie doof der ist.
Und ihm zu sagen, wie doof sie ist Man kann ja alles besser!.
Und paar echte Klöpse auch noch reingereicht
Es war echt ein Lehrbuchbeispiel, wie Männer versuchen gleichqualifizierte Frauen unterzubuttern
Hatte ja gedacht, so was gibts nicht mehr..aber doch.
Und Deins hört sich genau so an.
Sie hat such nur das Gespräch mit Chef gespart, da sie sagte, er weiss es doch, was solls noch
Wenn Du mit Cheffe redest, ja, denk dran:
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd (Will Cody aka Buffalo Bill)
Oder auch
Den Boten wegen der Botschaft köpfen.
Ich persönlich könnte verstehen, wenn Du das Gesprach suchst, es drauf ankommen lässt. denn dann kannst Du Dir eeiter ins Gesicht gucken und machst Dich nicht klein.
und mal am Rande: glaubst Du, die erzählen nicht auch irgendnen Sch# über Dich, untergraben Deine Stellung?
Eben.
Erinnert mich bissl
an was, was ich eben wem anders wegen was persönlichem schickte..

Danke! Genauso isses. Ja, natürlich quatscht der auch gequirlte K.... über mich. Der Spruch mit der Wahrheit und dem schnellen Pferd ist gut. :-)
es wäre komisch, wenn ich jung wäre mir den neuen Job nach Lust und Laune aussuchen könnte. Andererseits ist es unerträglich. Und man lebt nur einmal und verbringt viel Zeit in der Arbeit...
Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Es ist in der Tat so, dass der Chef in Bezug auf den betroffenen Jungen eine andere, sehr positive Wahrnehmung hat. Deshalb wird meine Ehrlichkeit ein Schuss in den Ofen.