Parabol-Richtmikrofon (200m), gibt es das?

3 Antworten

Das Problem ist, dass Signalquellen (egal ob Licht, Schall oder Funk) die Rundstrahlen (also in alle Richtungen) etwa im Quadrat zur Entfernung an Leistung verlieren. Doppelter Abstand bedeutet 1/4 an Leistung die noch ankommt.

Je weiter Du weg bist, desto schwächer wird das Signal das Du auffangen möchtest. Also je weiter Du weg bist, desto mehr Fläche brauchst Du um eine gewisse Mindestleistung aufzufangen und/oder desto mehr Verstärkung bzw. Empfindlichkeit brauchst Du.

Gleichzeitig soll das Richtmikrofon Geräusche die aus anderen Richtungen kommen ignorieren. Das geht nur begrenzt. Je höher Deine Verstärkung, desto mehr Störgeräusche aus anderen Richtungen kommen mit durch.

Je leiser das SIgnal ist das Du auffangen willst und je lauter Störgeräusche sind, desto kleiner wird die Reichweite die mit gegebenen Aufwand möglich ist.

Dazu kommt, dass bei Schall auch Wind eine immer größere Rolle spielt. Der Schall wird dann seitlich weg geblasen und scheint dann aus einer anderen Richtung zu kommen. Je enger Du aber zielst, desto weniger Schall bekommst Du aus genau der Richtung. Also kann man den Erfassungswinkel des Mikrofons nicht beliebig eng machen, da würde bei hohen Entfernungen sogar gar nichts mehr ankommen.

Höhere Entfernungen bekommt man also nur in dem die Quelle sehr laut ist, kein Wind weht, keine Echos entstehen, die Störgeräusche aus anderen Richtungen sehr leise sind und die Fläche die das Mikrofon (z.B. Parabolspiegel) hat riesig ist.

Man kann also Richtmikrofone bauen die extreme Reichweiten ermöglichen, die müssen dann aber gigantisch groß (und teuer) sein.

Ich habe mal in einem Antennenfeld für einen Sat-Provider gearbeitet. Da war eine 11m Durchmesser Schüssel die waagerecht geschwenkt genau auf ein Haus in 2 km Entfernung zeigte. Tauschte man da das Feed-Horn aus und hatte seinen Kopf recht genau im Focus, dann konnte man gut hören was da im Haus los war. Nicht Gespräche aber die spielenden Kinder, den bellenden Hund, den Staubsauger und laute Musik. Um mit einer Leiter an die Antenne zu kommen musste man die runter schwenken. Blieb die Drehung, also nur vom Satelliten nach unten geschwenkt hat die genau auf das Haus gezeigt, das war also keine Absicht. Mit so einer Anlage würdest Du locker einen Kilometer schaffen, lautere Geräusche eben bis 2km. Und dabei war das Ding nicht für Audio optimiert. Mit Mikrofon und aufwändiger Elektronik wäre da sicher viel mehr drin!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das ist wie beim Satellitenempfang:
Je weiter weg oder je schwächer das Signal, desto größer muss die Schüssel sein. Das Mikrofon selber muss man dazu nicht verändern.

Nur solltest Du dabei den Strahlensatz nicht vergessen:
Mit Verdoppelung der Entfernung wird das Signal auf ein Viertel reduziert. Die Schüssel muss also die vierfache Fläche haben.

Und: Störgeräusche werden natürlich auch verstärkt. Je näher an der Schüssel, desto lauter.

Natürlich gibt es die, aber die wirst du dir nicht mehr leisten können.

HorstB248 
Fragesteller
 27.02.2023, 02:42

Das habe Ich mir schon gedacht, die Technik die dafür benötigt wird ist wahrscheinlich sehr kostspielig, Ich danke dir jedenfalls für die Antwort.

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