Outing und Szene gehört das zusammen?
Ich kämpfe mit mir ob ich mich outen soll, will aber unbedingt ganz normal weiterleben ohne das ich mit der "Szene"zu tun habe. Einfach offiziell einen Freund haben und gut.
Soviel habe ich schon mitbekommen, wenn alle wissen das man schwul ist wird man als "Frischfleisch" gehandelt und hat sehr bald bei jedem Clubbesuch oder wenn man mal was trinken geht mit Freunden, einen Typen am Hals. Ich habe Angst, dass ich aus der ersten Freude heraus dann offiziell zu sein, zu leicht bei jedem die Beine breit mache und dann natürlich sehr oft enttäuscht werde.
Wie habt ihr das gehandhabt so mit 17 bis 20 ??
4 Antworten
Naja, ohne "Szene" wird's eben schwierig, andere Homosexuelle zu finden.
Man sieht es den Menschen ja nicht unbedingt an, zumal es in vielen "Alltagssituationen" auch als unangemessen gelten würde, nach einem (Sexual-)Partner zu suchen bzw. Menschen nach ihrer sexuellen Orientierung zu fragen. Ich kann das ja schlecht am Arbeitsplatz oder beim Einkaufen machen. Also muss ich wohl in die "Szene" gehen - wobei es dort auch relativ "normale" Kneipen mit schwulem Publikum gibt.
Ich treibe mich auch nicht in Sexclubs und Etablissements mit "Hinterzimmern" herum. Aber ich muss eben zumindest in "LGBTIQ*-friendly" Läden gehen, sonst ist es schwierig bzw. unangemessen, an dem entsprechenden Ort nach einem Sexualpartner zu suchen.
Bin selbst hetero, aber habe auch 2 Freunde die bi bzw. Homosexuel sind, aber dennoch nicht wirklich was mit der "Szene" zu tun haben. Du musst es ja schlussendlich auch nicht jedem erzählen bzw. kannst es den Personen sagen, mit denen du dir was vorstellen kannst
Hi,
das ist gar nicht so dramatisch. Ich wusste damals noch gar nicht, ob ich schwul, bi oder sonstwas bin, habe mich aber im Kindesalter und als early teen zu Männern hingezogen gefühlt. Das Outing war dann relativ leicht, da mein erster Freund erwachsen war und in der Lederszene war. Ich bin dann einfach mit ihm mitgegangen und das Outing kam von selbst bzw. er hat mich sozusagen geoutet, da er einfach auch in meinem sozialem Umfeld präsent war und mit mir rumgemacht hatte. So wussten es gleich alle ohne dass ich große Worte machen musste.
Ja das war echt spitze vor allem weil ich noch so jung war
meine" Befürchtung " ist nur die sogenannte Szene. Ich habs nicht so mit Leder, Regenbogenscheiss, Drags, abgeknickten Händen usw. Und auch nicht mit später Kind, so Papa und Mama mit meinem Freund/Mann spielen.
Ich will eben nur ganz normal schwulsein können. D. h. eben NUR mit Jungs vögeln, mich von einem Jungen verwöhnen lassen und NICHT mit Mädchen rummachen. Sonst wie jeder andere in meiner Umgebung auch leben
Verstehe ich schon, Schwulsein bedeute ja nicht automatisch Szenegänger zu sein. Aber die Szene ist enorm hilfreich beim Outing. Du musst ja kein Szenegänger werden. Gibt auch Jugendorganisationen für junge LGBTQ+ Personen. Die sind auch super hilfreich.
Mythos Outing!
Outing hat nichts damit zu tun, dass 8 Milliarden Menschen über deine sexuelle Orientierung bescheid wissen.
Outing ist einfach die Bekanntgabe deiner Orientierung gegebenüber x Personen.
Dabei kann x genauso gut 1 wie auch 8 Milliarden sein.
Hallo klar ist das so .Ein Mensch weiss es ja mit dem erlebe ich meine Sexualität ja auch in vollem Umfang, sonst würde ich warscheinlich auch verrückt werden . Wir sind aber nicht "offiziell" und nur wenn wir mal Zeit haben und im Urlaub zusammen.
Ich habe aber Angst davor bspw. mich im Verein zu outen , auch nur einem gegenüber . Dann ist es überall rum!! würde durch Kumpels dann auch zu meinen Eltern dringen und ich habe keine Ahnung ob ich dann aussen vor bin. Wie reagieren die Jungs dann in der Umkleide/Dusche wie geht das dann, dann bin ich ja keiner von ihnen mehr. Kumpels sind mir schon wichtig. "Rutsche" ich dann ungewollt in die sogenannte Szene ab in die ich nicht möchte...um überhaupt Kumpels zu haben.
Das ist das was mich so bewegt deswegen frage ich alle Möglichkeiten wie andere das machen
Das lässt sich nicht beantworten, weil das jeder individuell für sich entscheidet. Die einen haben kein Problem damit, die anderen verlieren sich vielleicht in Vorurteilen und lehnen dich ab. Das in tausend Abstufungen kannst du sicher erwarten.
Aber an dieser Stelle solltest du dich vielleicht fragen, was dir wichtiger ist, dein Partner oder Kumpels? Jemand der dir Sicherheit und Rückhalt gibt und in jeder Situation für dich da ist, oder jemand der dir ein oberflächliches Zugehörigkeitsgefühl gibt, das sich beim kleinsten Fehltritt in Luft auflöst und dich in dieser Angst festhält?
In die Sezene rutscht du damit aber nicht ab, die Szene definiert sich durch gewisse Orte und gesellschaftliche Kreise. Wenn du da jetzt nicht hin gehst oder drin bist, dann ändert sich daran nichts.
Da hast du ja richtig Glück gehabt für die Entwicklung in deinem weiteren Leben.Besser kann es doch nicht kommen.