outing bei arbeitskollegen?
ich habe mir gedacht, mich bei den arbeitskollegen als schwul zu outen, da ich tratsch und vermutungen, die eventuell hinter meinem rücken angestellt werden, vermeiden will. wie seht ihr das? soll ich mich ihnen gegenüber "freiweillig" outen oder nicht.
10 Antworten
Nein, das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Zwar ist es ein schönes Vorhaben offen mit den Kollegen umzugehen, aber gerade die eigene Sexualität ist doch etwas Intimes, oder nicht? Und ich finde, 99% der Menschheit geht das absolut nichts an, mit wem man zusammenlebt.
Wenn überhaupt, würde ich an deiner Stelle, das nur auf Nachfrage bestätigen.
Aus Erfahrung kann ich sagen, ein Outing nutzt überhaupt nichts um Tratsch vorzugreifen. Denn genau dann sind diverse Kollegen besonders an einem interessiert und wollen wissen, wie man seine Sexualität lebt; und die werden jeden (in ihren Augen) "Fehler" gnadenlos ahnden. Weil du eben damit nicht mehr in die langweilige "Norm" passt.
Was ist so schlimm daran, dass sie dich diesbezüglich nicht einschätzen können? Ist doch toll, wenn man nicht für alle ein "offenes Buch" ist. Und gerade Sexualität ist ein sensibles Thema, dass eigentlich wirklich nur dich etwas angeht.
Hm, bist Du sicher, dass es 99 % der Leute nichts angeht, wer mit wem zusammenlebt?
Warum veröffentlichen dann insbesonders verschiedengeschlechtliche Personen ihre Verbindung öffentlich in der Zeitung. Lese ich jeden Tag in den Familienanzeigen. Wer hat mit wem ein Kind, wer hat wen geheiratet, wer ist verstorben und mit wem hat der Verstorbene ggf. zusammengelebt.
Und warum sollte dies Thema sensibel sein?
Das ist einzig und allein Deine Entscheidung.
Allerdings würdest Du auch nicht zu Deinen Arbeitskollegen gehen und sagen: "Hey, ich bin hetero."
Klatsch und Tratsch wirst Du nicht vermeiden können. Aber Du solltest offen und ehrlich sein, wenn Du darauf angesprochen wirst.
Ich fand es gut, als Wowereit damals sagte: "Ich bin schwul und das ist auch gut so." Dadurch hatte er vielen den Wind aus den Segeln genommen - und das Schwulseon gesellschaftsfähig gemacht. Es ist kein Makel und keine Schande. Aber hausieren würde ich nicht damit gehen.
Nun, es gibt immer Leute - offenbar mit einem Spatzengehirn gesegnet -, die nicht begreifen, dass es bei zwei Männern keine "Lady" gibt.
Und wegen der Parties wurde Wowereit angegriffen, weil Berlin praktisch pleite ist. Da muss der Regierende OB ja nun nicht auf jede Party gehen und sich amüsieren.
Ich glaube kaum das man eine Person des öffentlichen Lebens wie Wowereit mit irgendeinem unbekanntem Bürger vergleichen kann. Bei einem Bürgermeister wird, von den Medien, alles interessant gemacht was in irgendeiner Weise auch nur einen Hauch von 08/15 abweicht.
Ich würde es NICHT tun ! Deine Kollegen sollen sich auf ihre Arbeit konzentrieren, statt sich über Dein Privatleben die Mäuler zu zerreißen ! Falls Dich Jemand direkt fragt, dann solltest Du ehrlich antworten, ansonsten lasse sie reden.
Wie bei der anderen Frage auch;
Wenn es zur Sprache kommt dann sag es wie es ist. Nichts forcieren. Also wenn du mit bekommst das sich deine Kollegen über dich unterhalten dann stelle sie zur Rede, frage was sie da tuscheln, wenn sie dann die Vermutung äußern das du schwul bist dann bestätige das einfach.
Ich würde kein Outing veranstallten in dem alle zusammen gerufen werden und dann erzählst du "hört mal, ich bin schwul". Im Grunde ist das nämlich völlig uninteressant.
Bist du denn schon lange in der Firma? Wenn du mit dir im reinen bist - und weißt, das deine Kollegen tolerant genug sind (und sich nicht wie unreife kleine Kinder benehmen ;) ) - klar, wieso nicht? Spätestens wenn sie dich mal zufällig mit einem Männlichen Geschöpf sehen werden, wrde es "Getuschel" geben... :)
Wünsch dir viel Glück :)
Ich bin auch schwul, und weiß bei min 1 Kollegen, das er auf jeden Fall etwas gegen Schwule hat.
Falls Du Dich irgendwann mal outen solltest und Deine Kollegen geben Dir ab dem Zeitpunkt die schlechteren Aufgaben, dann frag sie ob sie Wert auf ihren Arbeitsplatz legen, denn nach dem Gleichstellungsgesetz ist es gesetzlich verboten, jemanden wegen seiner sexuellen Orientierung zu benachteiligen. Sollte es notwendig werden, dass Du die Kollegen anzeigst, dann muss Dein Arbeitgeber Dich dabei unterstützen, absonsten macht er sich selber strafbar
Aber man weiß auch, was das bei Wowereit nach sich zog...plötzlich war ja jeder daran interessiert, wer ist die First "Lady" Berlins, und wie wurde Wowereit angegriffen, als er sich mal auf der ein oder anderen Party blicken hat lassen. Es ist halt immer noch mörderinteressant, outet sich jemand als homosexuell...leider...