Outing als Transgender?
Ich bin 13 und transgender. Bitte kommt nicht damit dass ich es nicht wissen kann mit dem Alter. Ein paar wenige Leute wissen das, aber eigentlich fast keiner. Ich weiß nicht wie ich es sagen soll und wann ich es sagen soll. Ich hab außerdem eine leichte sozialphobie, was alles schwerer macht. Ich werde auch ab und zu als junge erkannt, aber natürlich schreit dann jeder gleich "ne, die ist doch ein mädchen". Das und vieles mehr würde besser werden wenn ich mich oute, und ich denke dass meine Mitschüler (8. Klasse) reif genug sind um das ganze grob zu verstehen. Ich habe mir zum Ziel gesetzt mich bevor ich 14 (Anfang november) werde zu outen, aber ich glaube momentan nicht dass ich das schaffe. Es wäre mir unglaublich wichtig und trotzdem habe ich riesige Angst davor. Nicht weil sie mich nicht akzeptieren könnten, sondern einfach weil ich unglaublich ungerne Über mich selbst und meine Probleme vor anderen rede. Ich habe überlegt es einfach auf Instagram zu posten, dann würde ich mir zumindest das direkte Gespräch mit ein paar Leuten ersparen. Der Rest wird es erzählt bekommen von denen die es wissen. Aber irgendwie ist das auch nicht das Gelbe vom Ei. Besonders das Gespräch mit meiner Mom wird mir nicht erspart bleiben. Und wie meine Zwillingsschwester es wissen soll weiß ich auch nicht. Könnt ihr mir helfen?
5 Antworten
Uhh das stelle ich mir nicht leicht vor.
Aber vorweg: Wir haben das Jahr 2017. Eigentlich sollte das keinen mehr so schockieren, dass er weinend in die Embryonalstellung verfällt.
Deinen Eltern wird es vielleicht etwas schwerer fallen.
Ich glaube ich hätte keinen Stress damit, wenn eines meiner Kinder damit käme, würde aber vermutlich (unsensible wie ich bin) erstmal lachen, bis ich dann glaube, dass er/sie es ernst meint.
Aber im Ernst:
Sprich darüber mit deinen Eltern.
Sie sollten ja von deiner Sozialphobie ausgeschlossen sein und es dürfte dir bei ihnen etwas leichter fallen, als z.B dich vor deine Klasse zu stellen und es dort zu verkünden.
Klar, es wird trotzdem Überwindung brauchen, aber du schaffst das schon.
Leite mit "ich möchte mich mit euch über ein Thema unterhalten, welches mir sehr ernst ist" ein und glaub mir - sie werden voll für dich da sein.
(Solche Sätze machen Eltern angst ;) )
Danach - vielleicht nach ein paar Tagen des Verdauens - werden sie dir weiterhelfen können.
Die Schule kann informiert werden und dort kann man beginnen dich gemäß deinem neuen Geschlecht zu behandeln.
Irgendwann wird dann die Hormontherapie beginnen und spätestens dann werden auch deine Bekannten verstehen was los ist.
Vermutlich wird sich ein Teil darüber lustig machen, aber hey:
Das sind Mitschüler, >90% von denen siehst du in ein paar Jahren nie wieder.
Wenn du dir sicher bist, dann steh dazu und versuche deine Eltern als erstes ins Boot zu holen... am besten noch vor dem nächsten Feiertag, an dem man dir geschlechtsspezifische Dinge schenken könnte ;)
Du schaffst das schon, viel Erfolg!
Mach dir keine Sorgen, da geht es ein paar Millionen anderen Menschen in deinem Alter nicht anders.
Du wirst mit ihr darüber reden müssen, anders wird aus der Behandlung nichts werden.
für die schule empfehle ich dir es einem Lehrer dem du vertraust zu sagen ( zb ein Religions lehrer oder Klassenvorstand) und bitte diesen eventuell ob es möglich wäre in einer Stunde das du es kurz den anderen sagst , und sie dich ggf sachen fragen können
dadurch ersparst du es dir sehr vielen leuten auf einmal etwas zu sagen , im Flur hört dir vllt nicht jeder zu , wenn du es nach der reihe allen sagst könnten manche erstt blöd reden ( erste reaktionen sind immer anders)
und zu deiner Mom und Zwillingsschwester , es gibt einige optionen , du könntest einen brief schreiben , diesen verstecken bis zu einem günstigen zeitpunkt ( an dem du einfach den Brief auf einen Tisch legen kannst ohne das dich jemand sieht)
danach geh einfach weg für eine gewisse zeit in der du weist das die beiden heim kommen werden ( geh in ein Shopping center , zu einem Kumpel oder so) dadurch trifft dich schon mal die erste reaktion nicht
Wenn du sagst, dass es schon ein paar Leute wissen, hast du doch gewiss etwas Rückhalt, oder?
Ja, das Gespräch mit deinen Eltern wird dir in deinem Alter nicht erspart bleiben, besonders wenn du den "offiziellen Weg" gehen möchtest, sprich Namensänderung, Hormone, etc.
Das mit Instagram machen tatsächlich viele. Das ist aber etwas unpersönlich aber alle würden es schwarz auf weiß haben. Du könntest hierbei auch genau überlegen was du den Leuten eben mitteilst.
Für deine Familie fand ich immer die Idee nett einen Brief zu schreiben. Ist wie eine persönlichere Varianten als der Insta Post. Hier könntest du auch noch mal überlegen, was du sagen möchtest und erklären wie du fühlst.
Ansonsten in nem ruhigen Moment sagen... und nicht bei 200kmh auf der Autobahn^^
Also bist Du ein Transmann wenn ich das richtig lese?
Am Gespräch mit der Mutter und der Schwester dürftest Du kaum vorbei kommen. Wenn Dir der Mut fehlt es direkt zu tun, kann es helfen wenn Du Deine Gefühle in einem Brief zusammenfasst.
Ich empfehle ebenfalls auch, dass Du Dich mit einem Psychiater in Verbindung setzt. Zum Einen ist dies notwendig falls Du jemals eine Geschlechtsangleichung anstreben solltest und zum Anderen helfen sie generell damit, Dir bei der stressigen Situation zu helfen.
Auch mit der Sozialphobie und ich vermute mal Depressionen (sind sehr häufig bei Trans-Menschen)
Hey SanyoWoelfchen,
ich empfehle dir, dich an einen Psychologen zu wenden.
Der Psychologe oder die Psychologin (je nachdem, was dir lieber ist) wird dir bei der Bewältigung, es deinem Umfeld und deiner Mutter mitzuteilen gut helfen können. :)
Viel Erfolg dabei & Kopf hoch!
Fühl dich frei & verstecke dich nicht! :)
naja, meine Mom will mich aus diversen anderen Gründen eh zu einem schicken. Aber ob sie das tatsächlich durch zieht ist die andere Sache... Und ich brauche ja sie um an eine zu kommen.
Wenn sie das will, dann sag ihr, dass du dafür bereit bist & fordere sie auf, sich darum zu kümmern! Du brauchst ihr nicht den wirklichen Grund - den du hier geschrieben hast - nennen & kommst so später vielleicht an eine Lösung für dich. :)
Naja, ich rede mit meiner Mutter nicht viel. generell ist unser Verhältnis eher distanziert. Wir reden nicht über Probleme oder so.