Organhandel kategorischer Imperativ?

1 Antwort

Der kategorische Imperativ, auf den sich Immanuel Kant in seiner Ethik bezieht, besagt, dass moralische Handlungen dann richtig sind, wenn sie als allgemeingültige Gesetze formuliert werden können, die für alle anwendbar sind.

Wenn man Organhandel nach dem kategorischen Imperativ bewertet, müsste man fragen, ob es moralisch vertretbar ist, ein allgemeingültiges Gesetz zu formulieren, nach dem es erlaubt ist, Organe zu verkaufen. Wenn man das Gesetz formulieren würde, dass jeder seine Organe verkaufen darf, könnte es zu einer ungleichen Verteilung von Organen führen, und diejenigen mit mehr Mittel würden sich einen Vorteil verschaffen. Es könnte auch dazu führen, dass Menschen, die verzweifelt auf ein Organ warten, gezwungen werden, zu hohe Preise zu zahlen, was ihre Lebensqualität beeinträchtigen würde.

Daher kann man Organhandel nach dem kategorischen Imperativ als moralisch unvertretbar bewerten, da es nicht möglich ist, ein allgemeingültiges Gesetz zu formulieren, das es erlaubt, Organe zu verkaufen, ohne negative Auswirkungen auf die Gesellschaft zu haben.