Offizierslaufbahn in der Marine.

2 Antworten

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Hallo, das sind aber viele Fragen, ich will mich einmal an einer Antwort versuchen.

  1. Die Chancen, zur See zu fahren sind sehr hoch. Wenn man sich für den Offizier des Truppendienstes entscheidet (mit Studium) und nicht gerade in die Fliegerei geht, dann muss man sich gegen Ende des Studiums für eine bestimmte Fachrichtung entscheiden, z.B. Operationsdienst oder Schiffstechnik oder Logistik... Dabei entscheidet man sich auch für die Flottille, bzw. die Einheit, die man später einmal fahren will. Natürlich nicht für das spezielle Schiff, aber für die grundsätzliche Richtung, also Minenjagdboot, U-Boot usw. Natürlich können nicht alle Wünsche berücksichtigt werden, vorrangig muss natürlich der Bedarf der Marine gedeckt werden, aber von Seefahrt wird man nur sehr selten abgehalten. Klar kann man hier auch angeben, dass man eher eine Landverwendung möchte, z.B. im Bereich der Marinesicherung.
  2. Wenn man sich für eine Bordverwendung entschieden hat und dies auch so eingeplant wurde (was bei Bordverwendungen wie gesagt die Regel ist) dann beginnt die entsprechende Ausbildung. Die gesamte Offizierausbildung einschließlich Studium dauert etwa sechs bis sieben Jahre. Die Verpflichtungsdauer bei der Laufbahn mit Studium beträgt aktuell 13 Jahre, d.h. man hat dann noch sechs Jahre, die man der Marine zur Verfügung steht. Von diesen sechs jahren wird man dann in der Regel vier bis sechs jahre an Bord verbringen, je nachdem, wie der Bedarf ist und wie man sich auch selbst entscheidet. Die meisten Offiziere wollen die letzten ein bis zwei Jahre ihrer Dienstzeit an Land verbringen, um sich auf ihr Zivilleben vorzubereiten (Aufbaustudium oder ähnliches), was dann meist auch genehmigt wird. Wenn man allerding bis zum bitteren Ende zur See fahren möchte, dann ist das aber auch (fast) immer möglich. Unter'm Strich gibt es also genug Chance auf Seefahrt.
  3. Wie gesagt, die Verpflichtungszeit mit Studium beträgt regelmäßig 13 Jahre ohne Studium sind es zwölf Jahre, weniger geht nicht in der Laufbahn der Offiziere. So oder so, nach neun bis elf Jahren kann man sich entscheiden, ob man die Bw nach Ablauf der Zeit verlässt oder ob man aich als Berufssoldat (BS) bewirbt. Nicht jeder möchte BS werden und nicht jeder, der sich bewirbt, wird genommen, da entscheidet letztlich auch der Bedarf und natürlich die Eignung.Wenn man dann BS ist, gelten die normalen Altersgrenzen, ich weiß nicht, wo die momentan liegen, ich glaube bei knapp 60 Jahren, nagel mich da aber nicht fest, anschließend geht man in Pension. Dazwischen, also zwischen 12/13 Jahren und ewig gibt es nichts (gut, vielleicht kann man als Zeitsoldat noch einmal ein, zwei Jahre verlängern, aber mehr nicht).
  4. Ja, die Marine hat ihre eigenen Fliegerei, mit eigenen Lfz und eigenen Piloten, die sie auch selbst ausbildet (zum Teil auch in den USA oder UK). Wenn man fliegen möchte, bewirbt man sich direkt für die Fliegerei, denn hier gelten ganz andere Voraussetzungen und die Ausbildung ist mit den "normalen" Truppendienern nicht vergleichbar.
  5. Deine weiteren Fragen werden sehr allgemein, hier möchte ich auf bundeswehr-karriere.de verweisen, wo Du alles wissenswerte über die verschiedenen Möglichkeiten erfährst. Auf marine.de kannst Du ein bisschen was über die Marine und ihre Möglichkeiten erfahren. Auf bundeswehrforum.de (keine offizielle Seite der Bw) werden von echten Erfahrungsträgern sehr viele Fragen beantwortet und letztlich rate ich Dir zu einem Praktikum. Das ist problemlos möglich und wird über die Wehrdienstberater organisiert, die man im Kreiswehrersatzamt oder im Netz findet.
HunaTuna 
Fragesteller
 03.12.2012, 22:23

Vielen dank für die ausführliche Antwort, und ja, alles weitere kläre ich dann mit den offiziellen Stellen. Wie gesagt war der Wehrdienstberater der direkt am Musterungstermin zur Verfügung stand nicht wirklich hilfreich, aber es sind sicher nur die wenigsten so, dankeschön!

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Christian1900  04.12.2012, 11:59
@HunaTuna

Die Wehrdienstberater müssen natürlich ihre Quote erfüllen, bzw. den Bedarf der Bw decken, d.h. sie beraten einen schon in eine entsprechende Richtung. Hier sollte man klare Ansagen machen, in welche Richtung man beraten werden möchte.

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Es gibt ein Forum, wo sich nur Leute rumtummeln, die sich über ihre Laufbahn bei der Bundeswehr informieren wollen (google mal bundeswehr karriere forum oder so)... weiß nicht, warum du das nicht nimmst, anstatt diese Klabautercommunity hier ;)