Notfall soziale Phobie und Referat. Brauche sofort Hilfe
Ich muss heute ein Referat halten, was eineinhalb Stunden lang dauern soll, also das Thema ist sehr umfassend. Außerdem schreibe ich vorher noch eine Arbeit. Als ich die Terminvergabe gehört habe, hat mich das schon so erschlagen, dass ich eine innere Blockade hatte und deswegen immer wieder Angst- Panik und Heulattacken hatte. Ich konnte mich also wochenlang nicht richtig auf das Referat vorbereiten, da ich nicht mal mehr dazu in der Lage war, Texte zu verstehen, die mehr als 2 Sätze beinhalten. Jetzt habe ich eine sporadisch zusammengestellte DinA4 Seite ausgedruckt, deren Vortragen vll 5 Minuten dauern wird und frei erzählen kann ich es auch nicht, muss also komplett ablesen. Jetzt habe ich unheimliche Angst davor, vorne zu stehen und es komplett zu versieben. Ich war schon in Therapie wegen sozialer Phobien, allerdings habe ich solch eine Hürde nie überwunden. Ich habe es versucht, doch selbst am Ende der Therapie bin ich daran gescheitert. Ich weiß einfach nicht, soll ich trotzdem zur Schule gehen und mich vor all meinen Klassenkameraden und meiner Lehrerin blamieren oder soll ich lieber zuhause bleiben? Ich bin echt am verzweifeln :(
4 Antworten
Ich kenne das Problem. Aber jetzt wäre es höchstens eine Notfallentscheidung, die man hätte vermeiden können/sollen. Du hättest früher irgendetwas tun müssen, schon als die Vorbereitung nicht klappte. Wenn das alles so gar nicht geht, mach wieder eine Therapie, das geht so auf Dauer nicht. Und das kann sich bessern. Ich hab auch eine soziale Phobie und krieg alles nur so auf Halbmast hin, aber Vorträge halten klappt inzwischen gut. Das ist eine Sache von Übung und Therapie. Such dir Hilfe. Und erklär der Lehrerin deine Situation, damit habe ich bei Profs auch gute Erfahrungen gemacht. Man kriegt nix geschenkt, aber die haben ein bisschen Verständnis für die Situation und versuchen, es dir angenehmer zu machen. Ich blende bei Vorträgen einfach die Leute aus. Ich rede dann vor mich hin und bin ich Gedanken ganz woanders. Das klappt für die Uni gut, aber eigentlich ist auch das keine Dauerlösung, denn es ist immernoch kognitive Vermeidung, so stelle ich mich der Situation auch nicht wirklich. Aber du könntest so zumindest einigermaßen deine Aufgabe erfüllen.
Für Tipps zur Vorbereitung und so weiter ist es zu spät, aber ich würde sagen: Mach es, wenn irgendwie möglich. Stell dich der Situation. Vielleicht blamierst du dich ja gar nicht und es ist gar nicht so schlimm, wie du dir das ausmalst. Durch Vermeidung wird es jedenfalls nur schlimmer. Und selbst wenn du dich blamieren solltest, wirst du dann sehen, dass auch davon nicht die Welt untergeht. Kann jedem passieren. Dass du hier Rat suchst für diese Entscheidung, zeigt mir, dass du eigentlich flüchten möchtest, aber noch nicht 100% sagst "Es geht auf keinen Fall". Also nimm den restlichen Mut zusammen und versuch es, rede eventuell mit der Lehrerin und guck, was passiert. Dann kannst du echt stolz auf dich sein! Und such dir weitere Hilfe zur Behandlung der Angststörung für die Zukunft. Du musst lernen, mit sowas umzugehen, normaler leben zu können.
Also mach auf jeden Fall was dagegen und renn nicht vor allem weg und ruh dich darauf aus, dass du das eben nicht machen kannst, weil du krank bist.
Wenn du wirklich von einem Psychologen die Diagnose Sozial Phobie hast, dann bleibe heute zu Hause.
Ich bin keineswegs für Blau machen! Nicht falsch verstehen, aber deine Situation ist dann doch eine Ausnahme.
Aber dann such dir bitte auch wieder professionelle Hilfe, wenn du es alleine nicht schaffst.
Wenn dir die Therapie nicht helfen konnte, wird es schwierig, dass wir es hier tun können. Aber zu Hause zu bleiben macht den Zustand auf Dauer nur noch schlimmer. Vermeidung ist eigentlich nie die Lösung. Das Einzige, was wenigstens etwas helfen könnte, wäre eine gute Vorbereitung. Es hilft nichts, sich wochenlang davor zu drücken und dann am Tag des Referats zu kneifen. Du musst das vorbereiten, solange du noch Gelegenheit hattest. Dann müsstest du jetzt auch weniger Panik schieben. Passieren kann dir vor der Klasse nix. Und bei der Vorbereitung musst du dich einfach wirklich zusammenreissen und konzentrieren. Und ja, ich weiss schon, wovon ich spreche. Eine Therapie sollte schon etwas dauerhaftes sein, wenn noch kein Erfolg eingetreten ist. Da du es noch nicht kannst, dürfte auch die Therapie nicht am Ende sein. Such dir einen guten Therapeuten und arbeite nochmal richtig daran.
Ich muss dazu sagen, ich habe selbst die Diagnose Agoraphobie, gepaart mit div. anderen Phobien.. Von diversen Therapeuten gekriegt. Ich kenn das selbst sehr gut. Aber GERADE deswegen darf ich nicht zu Hause bleiben in so einer Situation. Vermeidungsstrategien machen das Ganze mit der Zeit wirklich noch viel schwerer.
Dem meisten, was du geschrieben hast, stimme ich, ebenfalls Angstpatientin, vollkommen zu. Vermeidung macht alles viel schlimmer. Aber ein Satz stört mich:
"Und bei der Vorbereitung musst du dich einfach wirklich zusammenreissen und konzentrieren."
Das ist leicht gesagt, in den meisten Fällen mit Anstrengung möglich, aber eben nicht immer. Ich war mal an einem Punkt, an dem ich nicht mehr lesen konnte. Ich hab nur noch auf die Buchstaben gestarrt und den Sinn nicht mehr erkannt. Dann kann man sich nicht "einfach zusammenreißen", dann ist man so blockiert, dass nix mehr geht. Das wäre aber ein sehr guter Grund, weiterhin eine Therapie zu machen, denn so geht es nicht.
Ich glaub dir, dass dich der Satz stört. Hat er mich auch. Aber durch gewisse Dinge muss man einfach durch. Was denkst du, wie oft ich mich täglich zusammenreissen muss, um etwas zu bewältigen? Darum weiss ich, dass man das lernen kann. Es ist vielleicht etwas missverstänlich ausgedrückt. Aber wenn sie zu Hause ist und sich vorbereitet, ist sie eigentlich noch nicht in der konkreten Angstsituation. Und DA hat sie noch Chancen, dass es mit dem konzentrieren irgendwie klappt. Besser, als wenn sie vor Leuten steht. Mit dieser Konzentration muss sie versuchen, das bevorstehende Ereigniss auszublenden und sich einfach auf diesen Moment einzulassen. Und man muss nunmal bei Angst so unglaublich oft den inneren Schweinehund (oder Angsthasen) überwinden. Ich weiss, dass man sich in der Situation manchmal nicht einfach zusammenreissen kann. Aber in der Vorbereitung muss sie das üben.
Vielen Dank für die Antwort, ich hätte sie auch gerne als hilfreichste Antwort ausgezeichnet, aber es geht ja leider nur eine ;)
wie aus deinen fragen ersichtlich ist, bist du krank. Warum hast du nicht schon längst einmal mit deiner lehrerin gesprochen und dich ihr erklärt? Ich bin mir sicher, die würde sich deinem problem annehmen. Dein Zustand geht ja garnicht, wenn Du meine Tochter wärst, würde ich Dich zu Hause behalten und mit Dir zum Arzt gehen. Wie soll das denn mal weitergehen? Deine Mutter kann sich auch mit der Schule in Verbindung setzten
Vielen, lieben Dank für die Antwort :) Ich habe sie leider nicht mehr rechtzeitig erhalten, aber ich denke, ich bin es schuldig zu schreiben, wie es lief ;) Ich habe mit meiner Lehrerin gesprochen, da ich vorher nervlich am Ende war. Wir haben es um 2 Stunden verschoben, damit ich mich wieder sammeln konnte und dann habe ich es durchgezogen! Ich habe eine 2 bekommen! Liebe Grüße