Neigen Bewerbercoaches manchmal mit ihren Bewerbungstipps zu übertreiben?
Z.b wenn du x und y machst, wirst du sofort aussortiert.
5 Antworten
Ja!
Klar gibt es ein paar grundsätzliche No-Go's
(ungeplfegte Erscheinung, dreckige Kleidung, under-/overdressed etc.) aber so pauschal kann man das nicht sagen, wenn du das sagst/machst dann bist du draußen.
Grade wenn man in Maßnahmen der Arbeitsagentur/Jobcenter so ein Coaching mitmacht, wird da gern übertrieben oder vollkommen veraltete Verhaltensweisen gepredigt. Sebiges gilt auch für die Formatvorlagen für die Bewerbung selber. Mit einer solchen "Standardbewerbung" hebt man sich nicht ab und genau das sollte ja das Ziel sein. Im Grunde kann man sich den Unsinn auch sparen -> wenn man nicht dazu gezwungen wird.
Bewerbungsvorlagen gibt es sehr gute im Internet. Auch was die Textformulierung angeht, kann man sich im Netz Anregungen suchen und die dann individuell und auf die Stelle zugeschnitten anpassen -> bitte nur nicht die Bewerbung von einer KI schreiben lassen, das fällt auf. Ein bisschen kreativ sollte man schon selber sein.
Klar kann so ein Coaching auf Hilfestellungen geben, Anregungen etc. aber es wird gern übertrieben.
Ja und nein und es kommt darauf an.
Klar gibt's NoGos - alles, was dem Arbeitgeber signalisiert, dass du keinen Bock auf den Job hast.
Bei vielen Punkten hängt es hingegen oft eher davon ab, auf wen genau man am anderen Ende trifft (was man aber vorher nicht weiß...), um was für eine Art von Job es konkret geht und wie die Konkurrenzsituation sich dabei darstellt.
Eine Pflegefachkraft müsste sich zum Beispiel schon so richtig wie die Axt im Walde benehmen, damit die Bewerbung nicht weiter in Betracht gezogen wird. Eben weil es hier überall massiv an Personal mangelt, weil jeder Arbeitgeber froh ist, wenn er doch noch jemanden für sein Haus gewinnen kann, auch wenn's die letzte Flachpfeife ist. Immer noch besser als noch mehr Überlastung durch unbesetzte Stellen beim vorhandenen Personal!
Menschen mit einem Abschluss im BWL-Bereich ohne Berufserfahrung hingegen können noch so tolle Unterlagen abliefern und sich absolut optimal verhalten - aufgrund der vielen anderen Menschen in diesem Bereich werden sie wegen der fehlenden Erfahrung dann doch nicht eingeladen oder eingestellt. Eben weil es hier mehr als genug Auswahl an besser geeigneten = erfahrenen Kandidaten für den Arbeitgeber gibt.
Wenn man aber grundsätzlich gute Qualifikationen und Erfahrungen mitbringt und es somit nicht darum geht, überhaupt irgendwie einen Job zu bekommen, dann können manche Punkte auch einfach welche sein, mit denen man die Arbeitgeber aussortieren kann, wo es eh nicht gut passen würde. Bei mir sind das zum Beispiel die, die 2025 immer noch auf Fotos in Bewerbungen bestehen, trotz all der bekannten, damit verbundenen Probleme hinsichtlich Bewertungsfehlern. Somit ist mein bewusster Verzicht auf Fotos in Bewerbungen eine Form des Sortierens für mich ;).
Manchmal ja. Aber es gibt halt auch Dinge, bei denen man direkt auf dem Ablehnungsstapel landet.
Das kommt darauf an, was du mit x und y beschreiben willst.
Ich habe 11 Jahre im Recruiting und im Bereich der Arbeitsintegration gearbeitet. Wenn jemand ein Vorstellungsgespräch hatte und er meinte, er müsse währenddessen an sein Handy, wenn es klingelt, dann habe ich ihm sofort die Tür gezeigt.
Manchmal - natürlich. Es gibt immer Menschen, die übertreiben. Besonders um die Aufmerksamkeit zu fesseln.
Generell können sie ja auch nur über die meisten Firmen reden, bzw über jene, die recht viele Bewerber haben und gewisse Ansprüche.