Nach Pferdekauf extreme Versagensangst?

8 Antworten

Wenn du so weitermachst, wirst du ihm tatsächlich nicht gut tun! Und das sagen ich nicht etwa, um dich „niederzumachen“, sondern um dich aufzurütteln.

Also: Aufstehen, Nase putzen, weitermachen, und dich nie nie nie wieder in solch ein Loch setzen! Dein Pferd braucht keinen perfekten Besitzer, sondern einen mit ausgeglichenem Wesen, der ihm durch sein freundliches, konsequentes Wesen Sicherheit vermittelt. Und der, wenn es tatsächlich irgendwo zu klemmen beginnt, bereit ist, das zu sehen und daran zu arbeiten. Und er sich auch nicht ziert, die Hilfe anderer in Anspruch zu nehmen, wenn ehe man alleine feststeckt.

Nun, es ist ein Pferd - kein Gott! Also hör auf es auf ein Podest zu stellen u. behandle es wie ein Pferd, dann tust du ihm schon mal ganz sicher nichts schlechtes. Ob u. wie es mit euch klappt zeigt die Zeit, und ja, davon braucht es, um aus euch ein Team zu machen. Bei dem einen Pferdereiterpaar mehr davon, bei dem anderen weniger - ist ok. Auf Tempo kommt es hier nicht an. Geh positiv u. entspannt an die Sache ran, hol dir Hilfe u. Unterstützung, wenn du merkst du kommst alleine nicht klar/nicht weiter.

Kein Anlass, dich dermaßen unter Druck zu setzen, wirklich nicht. Und sollte es wirklich nicht klappen - wovon ja jetzt nicht auszugehen ist, wenn du dir im Vorfeld die Sache gut überlegt u. durchdacht hast - kann dann eine gute, richtige u. mutige Entscheidung auch sein, das Tier an jmd abzugeben, der besser klar kommt.

Aber da kann doch jetzt noch gar nicht die Rede davon sein. Also - viel Spaß mit deinem Pferd.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Hatte ich nie!

Im Zweifel hatte ich immer jemanden, mit deutlich mehr Wissen wie ich es je haben werde!

Es nicht zu können ist keine Schande, es nicht zu lernen jedoch schon.

Vieles kann man beeinflussen, jedoch nicht die Spanne auf Erden die uns bleibt und jene die uns anvertraut.

Nichts ist perfekt und wer wartet auf die perfekte Lösung, wird warten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Nimm es mir nicht übel, aber ich muss lachen bei deiner Frage. Das ist wie jemand, der frisch verliebt ist und nun panische Angst hat, es zu verka…en.

Die Angst vor Fehlern hat noch nie jemandem geholfen.

Und ja, ich kenne das Gefühl. Bei mir war es nicht unbedingt Angst. Es war mein Ehrgeiz. Ich hatte extreme Ansprüche an mich als Pferdebesitzerin. Ich hatte damals knapp 20Jahre Reiterfahrung. Und dann musste ich feststellen: ich weiß nen Sch…dreck 😂🙈

Beispiel: wollte die neue Trense anpassen. Ob die richtig verschnallt war? Backenstücke noch ein Loch kürzer? Passt das Gebiss? Ich hatte keine Ahnung 🤷‍♀️

Also war das erste, was ich gelernt habe, andere Leute zu fragen! Ja, so einfach ist das! Wenn du etwas nicht weißt, frag! Und falls du glaubst, das wäre peinlich: das Fragen ist völlig normal! Heute gehöre ich zu den Leuten, die gefragt werden und deshalb kann ich dir versichern: es ist absolut ok selbst beim größten Pillepalle zu fragen. Auch jeder langjährige Pferdebesitzer hat Fragen! Also frag frag frag!

Und das zweite, das ich gelernt habe: man bringt ein Pferd nicht so leicht um, nur weil man noch nicht die perfekte Haltung gefunden hat. Wenn du merkst, dass du was ändern musst, dann probiere es aus! Jeder Pferdebesitzer muss erstmal gucken, welche Haltung und welche Beschäftigung ein Pferd braucht. Als Kind war ich in einer Reitschule, wo Ständerhaltung völlig normal war. Die Ponys gingen Bundeschampionate und eins sogar bei der Europameisterschaft. Geil war das nicht, aber die Ponys haben es überlebt.

Zuguterletzt lass dich nicht zu sehr im Internet “beraten”. Auch wenn du genau das gerade machst 😂. Aber in Internet wird man zu 99% zu Tierquäler deklariert.

So ungefähr läuft das hier ab:

Boxenhaltung, Heulage, Hufeisen, Decken, Scheren, Springen, Sporen, selbst Schweif bürsten statt verlesen…dafür kommst du in die Hölle. Bind dein Pferd an nen Baum, dann gehts ihm besser. Wie? Bei dir kommt nicht 4 mal im Jahr der Sattler? Dein Pferd wird garantiert ganz bald unreitbar und muss erlöst werden.

Ich denke, DAS ist die Ursache deiner Versagensängste!

Stecke dir erstmal nur kleine Ziele. Zunächst schaust du, dass du dein Pferd die nächsten Tage nicht umbringst, dann versuchst du es einen Monat am Leben zu erhalten und wenn es nach einem halben Jahr immer noch lebt, wirst du entspannter. Versprochen!

Eins noch: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zum eigenen Pferd und willkommen in der verrückten Welt der Pferdebesitzer! ✌️

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren

Wenn Du einen gut konzipierten Offenstall, also nicht nur irgendeinen, gewählt hast, kann das Pferd ja prinzipiell auch ohne Dich leben. Es braucht andere Pferde, Licht, Luft, freie Bewegungsmöglichkeit auf befestigten Böden (Koppel ist ein nettes Plus an Bewegung und je nach Besiedelungsdiche auch an Weidegras - sofern sie es vertragen -, aber erst mal muss "der Wohnraum" passen), es braucht Grundfutter und Wasser. Dann hat's alles, auch wenn Du nicht kommst.

Es gibt so viele Pferdebesitzer, bei denen es für die Pferde besser wäre, der Besitzer wäre nicht da. Weil er jedes Mal wenn er kommt, Unfug macht: vielleicht das Pferd vermenschlicht und es damit Belastungen aussetzt, die nicht sein müssten, vielleicht schlecht reitet, ...

Daher kannst so viel nicht falsch machen, wenn Du Dir vor Augen hältst, es ist ein Pferd, Du besorgst ihm den Stall und die Dienstleistungen. Und wenn Du es reitest, machst Du das mit dem richtigen Trainer und so gut, wie Du es kannst. Du gibst ihm im Umgang eine klare Linie (z. B. darf an der Hand gegrast werden und falls ja, auf welches Signal vom Menschen hat man gefälligst zu warten) - und schon wird's glücklicher als viele andere Pferde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981