Mutter meines Freundes klammert an meinem Freund, kann ich ihm das irgendwie klar machen?
Ich (22) bin seit 4 Jahren mit meinem Freund (29) zusammen. Er hat bis er sein Studium beendet hat zuhause gewohnt und ist vor fünf Jahren ausgezogen.
Dennoch verbringt er jedes Wochenende bei seinen Eltern, weil er die Wohnung hier nicht so gern hat und bei seinen Eltern in der Werkstatt hantieren kann. Das ist ja kein Problem, aber wenn er nicht heimkommt, macht seine Mutter ein mega Problem daraus, da er ja dies und jenes für die machen soll.
Wenn wir dann mal spontan etwas gemeinsam am Wochenendeunternemen wollen, dann geht das nicht, weil sie uns fürs Mittag essen und Kaffee trinken fest eingeplant hat und dann einen Aufstand macht, dass wir unzuverlässig seien.
Wenn ich seine Wäsche mal mitwasche und sie das nicht machen darf, ist sie eifersüchtig und sucht dann regelrecht nach Vergrauungen und hetzt ihn damit gegen mich.
Es kann aber nicht nur mit mir zu tun haben, da es schon anfing als wir nur gut befreundet war. Damals erzählte er mir, dass seine Mutter bei ihm putzen wollte, als er allein gewohnt hat. Das hat er ihr untersagt, weil er das nicht wollte und da hat sie ihm gedroht, nie wieder bei ihm vorbeizukommen und das hält sie seither auch strikt ein.
Seine Mutter macht bei allem einen mega großen Aufstand, wenn sie ihren Sohn nicht verhätscheln darf. Wenn sie das bei seinem Bruder macht, sieht er es und kritisiert es, aber dass er selbst genauso manipuliert wird und immer springt, nur weil seine Mutter sonst sauer ist, sieht er einfach nicht.
Ich habe oft versucht ihm das klar zu machen, aber er versteht es nicht und meint nur, dass sie es nur gut meint. Das nervt mich ja schon, weil ich unser Leben nicht von ihr dirigieren lassen will. Ich will auch mal am Wochenende für ihn kochen und seine Wäsche waschen ohne mich der Mutter gegenüber rechtfertigen zu müssen. Und wenn wir mal Kinder haben, will nicht, dass unsere Kinder so verhätschelt wird, wie das seines Bruders. Ich will nicht, dass sie permanent vorbeikommt und alles für das Kind kauft. Was hat sie in unserem Leben herum zu fuschen? Wenn ich ihn darauf anspreche, wie das später einmal werden soll, meint er nur, dass wir einfach sagen müssen, dass wir das nicht wollen. Dann wird sie uns schon machen lassen, aber so wie sie jetzt dann eingeschnappt ist, wie soll sie denn das dann später anders machen?
2 Antworten
So wie Du das schilderst, wirst Du mit deiner ja durchaus verständlichen Position weder bei deinem Freund noch bei seiner Mutter Erfolg haben. Zwinge deinen Freund nicht dazu, zwischen dir und seiner Mutter zu wählen. Es gibt Mütter, die sich nur sehr schwer von ihrem geliebten Sohn trennen können. Ob und inwieweit dieses schon etwas extreme Verhältnis der Mutter zu ihrem Sohn dazu dient, andere Probleme in ihrem Leben zu kompensieren, kann von hier aus nicht beurteilt werden. Ich sehe bei dem geschilderten Problem erst mal nur eine Lösung und zwar nach dem amerikanischen Prinzip "if you can´t beat them, join them" (wenn du sie nicht besiegen kannst, verbünde dich mit ihnen). Das würde bedeuten, Du gehst stärker auf die Mutter zu (im Sinne von "das Glück deines Sohnes ist unser gemeinsames Anliegen"). Du respektierst ihre Problemlösungsstrategien, respektierst ihre Erfahrungen als Hausfrau, suchst bewusst Kontakt zu der Familie, usw. Natürlich nicht übertreiben, das wäre unglaubwürdig. Allmählich (das kann durchaus Jahre dauern) wird die Mutter ihr Misstrauen dir gegenüber verlieren und ihr könntet vielleicht irgendwann sogar Freundinnen werden.
Du machst etwas zu deinem Problem was nicht dein Problem ist. Dein Partner ist deine Ansprechperson und er wird mit 29 Jahren selbst entscheiden in welchem Maß er die Nähe zu seinen Eltern haben möchte und das ist zu respektieren. Du schreibst, du möchtest "euer" Leben nicht von ihr dirigieren lassen. Hier geht es aber nicht um euch sondern um dich, du hast mit ihr ein Problem, du fühlst dich dirigiert und machst gegen sie Stimmung, nicht er. Du versuchst ihn bei genauer Draufsicht genauso zu bevormunden. Sie zieht am einen Arm und du am anderen. Mit diesem Stellungskrieg wirst du nichts erreichen, außer, dass er irgendwann die Faxen dick hat und ihr zwei miteinander ein Problem bekommt.
Die sind seit Jahrzehnten eine Familie und du bist von außen vor 4 Jahren dazu gekommen und willst einer Frau, die sicher weit über 50 ist, sagen wie sie sich ihrem Sohn gegenüber zu verhalten hat. Du wirst lernen müssen, das ein oder andere zu schlucken und dich kompromissbereit zeigen andernfalls musst du dir eine eigene Wohnung suchen.