Muss ich für mein Platy ein ablaichkasten kaufen?

5 Antworten

In so einem Kasten ist nicht nur das Weibchen erheblichem Stress ausgesetzt (der im Extremfall sogar zu einer Fehlgeburt führen kann), sondern die Neugeborenen haben auch keinerlei Versteckmöglichkeiten. Wenn das Weibchen nach der Geburt Hunger bekommt, war's das mit Nachwuchs.

Die sicherste Variante ist ein kleines Geburtsbecken, es reicht ein 12 Liter Becken, in das das Weibchen kurz vor der Geburt gesetzt wird. Das Becken muss praktisch undurchdringlich voll mit feingliedrigen Pflanzen wie Nixkraut sein und es muss eingelaufen sein. So kommen die meisten Babys durch, ohne gefressen zu werden. Man kann sie dort drin lassen, bis in 4-5 Wochen der nächste Wurf ansteht. Bis dahin sind sie zu groß, um gefressen zu werden und dürfen ins Hauptbecken umziehen. So viel Aufwand ist aber eigentlich unsinnig, weil es bei Platys nie Nachwuchsmangel gibt.

Wenn im Haltungsbecken genug Pflanzen als Versteckmöglichkeit sind, werden bei fast jedem Wurf ein paar Babys durchkommen. Erst wenn das Becken allmählich voll wird, lässt die Überlebensrate der Babys stark nach, vor so vielen hungrigen Mäulern können sich die Babys dann kaum noch verstecken.

Ich würde auf den Ablaichkasten verzichten.

1. Vermehren sich Platys und andere Lebendgebärende meist ausreichend, dass ein Separieren des Nachwuchses nicht notwendig ist.

2. Ist das enormer Stress für das Weibchen, da sie auf beengtem Raum und ohne ihre Gruppe sind.

3. Habe ich noch von niemandem gehört, dass der Ablaichkasten zu besseren Überlebensraten beim Nachwuchs geführt hätte. Und wie fast jeder Aquarianer haben ich und meine Freunde alle mit Lebendgebärenden (Guppy, Molly, Platy, Schwertträger) begonnen. Oft sterben im Ablaichkasten einige der Babys. Manche argumentieren das mit schlechter Wasserqualität, was durchaus möglich ist. Allerdings fehlen mir dazu jetzt auch wissenschaftliche Quellen, die das bestätigen würden. Jedenfalls sind wir alle auch ohne Ablaichkasten vor Nachwuchs übergegangen.

3. Habe ich leider selbst miterlebt, wie die Babys teilweise in den Rillen des Ablaichkastens stecken geblieben und dann verendet sind. Eine Alternative hierfür wäre ein Ablaichkasten aus Gaze.

Eine weitaus bessere Methode für deine Fische wäre die ausreichende Bepflanzung und ein gutes Versteckangebot (feingliedrige Pflanzen, Steinhaufen bzw Wurzeln mit vielen Höhlen, etc). Dann geht das mit dem Nachwuchs bei Platys normalerweise von selbst :)

(Kommt auch etwas drauf an, was sonst noch so im Aquarium rumschwimmt, falls du das noch aufschreiben würdest)

Das kommt ein bisschen darauf an, wie dicht dein Aquarium bepflanzt ist und was du sonst noch für Fische drin hast. Bei dichten Pflanzen überleben immer einige Junge.

Ich hatte mal Platys und Zebrabärblinge (Danios). Die leben aber nicht sehr lange, und ich habe festgestellt, dass sehr viel mehr Platy-Babys überlebt haben, als die Zebrabärblinge nicht mehr da waren.

Einerseits ist ein Ablaichkasten ziemlicher Stress für die Tiere, weil sie isoliert sind. Doch beim Ablaichkasten sind die Chancen weitaus größer, dass die Brut eine echte Überlebenschance hat.

Da solltest du die Brut direkt nach dem Wurf sofort in ein Aufzuchtbecken setzen.

Beim Wurf im offenen Becken ist die Brut meist willkommenes Lebendfutter für so ziemlich alle anderen Fische.

Du musst entscheiden ob du neue Fische haben oder nur die Alten mit Futter versorgen willst.

Möchtest du dich an neuen Fischen erfreuen nimm einen Laichkasten.

eieiei2  14.06.2018, 15:51

Auf welcher Erfahrung beruht das?

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