Muss ich bei selbst angesetzten Likör (nicht gebrannt) mit Methanol rechnen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In Hochprozentigen Alkohol mit mehr als 15% Volumensanteil können Gehrhefen und Bakterien nicht mehr überleben bzw Alkohol Produzieren womit keine Vergährung der Früchte stattfinden kann. Damit bildet sich bei solchen Ansätzen auch kein Methanol.

Der Methanol ist außerdem nur schädlich wenn das ganze Destilliert wird, so ist zB in Wein ebenfalls Methanol enthalten welcher bei der Gährung entsteht, gefährlich wird dieser aber erst wenn er durch die Destillation konzentriert wird.

Super! Vielen Dank! Da bin ich erleichtert – dachte schon ich müsste die ganze Mühe entsorgen…

0
@T3Fahrer

Sieh dir das ganze dennoch genauer an, es gibt einige Pilze oder Fäulnisbakterien, die eventuell auch in dieser Umgebung noch gedeein können und Giftstoffe produzieren.

Du solltest es nicht mehr verwenden wenn du irgendwo Schimmel siehst, Blasen im Alkohol sind, das Gefäß unter Druck steht, oder das ganze komisch riecht oder schmeckt. Ich habe allerdings selbst schon mal so etwas angesetzt und mir ist es noch nicht passiert, dass da was gekippt ist.

2

Beim Brennen von Schnaps ist auch das kein Problem, da der sog. "Vorlauf" verworfen (= weggeschüttet) wird. Methanol siedet bei 65° C, Ethanol erst bei 78° C. Der "Nachlauf" wird ebenfalls verworfen, da er höher siedende Alkohole enthält, die sog. "Fuselöle", die nicht nur schlecht schmecken und riechen sondern auch Kopfschmerzen verursachen.

1
@Jo3591

Methanol wird nicht durch verwerfen des Vorlaufes abgetrennt.

0
@Jo3591

Ja das ist klar, sonst würde man den Schnaps ja nicht trinken können. Es wird aber zum Problem wenn jemand das Prozedere nicht kennt, oder wenn der Gärungsprozess im Vorfeld bereits viel Methanol erzeugt hat...

0
@cg1967

Der Vorlauf enthält allerdings viel Methanol und andere niedrigsiedende Alkohole und ist daher nicht trinkbar.

0
@cg1967

Tut mir Leid, aber da liegst Du leider falsch. Die Trennung von Stoffgemischen anhand ihres unterschiedlichen Siedepunkts ist ja gerade die Aufgabe einer Destillation, der Trenneffekt wird duch Verwendung einer sog "Kolonne" noch verbessert. Der Methanolgehalt im Branntwein wird durch Verwerfen des Vorlaufs extrem reduziert, bis auf unschädliche Werte, wenn auch nicht ganz auf Null. Wenn Du Gelegenheit hast, frag mal einen professionellen Schnapsbrenner, ich bin ja nur ein promovierter Chemiker, der das in der technischen Chemie studiert hat.

0
@PeterKremsner
Der Vorlauf enthält allerdings viel Methanol

Nein.

und andere niedrigsiedende Alkohole

Nein.

und ist daher nicht trinkbar.

Der ist nicht trinkbar, aber nicht daher.

0
@Jo3591
Tut mir Leid, aber da liegst Du leider falsch.

Braucht Dir nicht leid zu tun, ich liege nämlich nicht falsch.

Die Trennung von Stoffgemischen anhand ihres unterschiedlichen Siedepunkts ist ja gerade die Aufgabe einer Destillation,

<Loriot>Ach</Loriot>

der Trenneffekt wird duch Verwendung einer sog  "Kolonne" noch verbessert.

<Loriot>Ach</Loriot>

Wolltest Du auch noch was zu theoretischen Böden schreiben? Hat auch was mit Destillation zu tun, nur genauso wenig mit der Trennung von EtOH und MeOH.

Der Methanolgehalt im Branntwein wird durch Verwerfen des Vorlaufs extrem reduziert,

Nein.

bis auf unschädliche Werte, wenn auch nicht ganz auf Null. Wenn Du Gelegenheit hast, frag mal einen professionellen Schnapsbrenner,

Brauch ich nicht, ich habe während der Lehre selbst destilliert.

ich bin ja nur ein promovierter Chemiker, der das in der technischen Chemie studiert hat

Vielleicht kannst Du ja ein paper lesen, mein Tipp ist das unter https://online.tugraz.at/tug_online/wbAbs.showThesis?pThesisNr=58716&pOrgNr=&pPersNr=3382 abrufbare.

0
@cg1967

Ich bin mir wie gesagt bei dem ganzen nicht sicher.

Ich kenne Fälle bei denen jemand den Vorlauf getrunken hat und anschließend unter anderem mit Methanolvergiftung im Krankenhaus behandelt wurde. Das Herzstück des entsprechenden Brandes, wieß allerdings meines wissens keinen erhöhten Methanolgehalt auf.

Ist schon klar, dass die Aldehyde im Vorlauf die den wiederlichen Geschmack erzeugen nicht gerade gesundheitsfördernd sind, aber warum sollte die Person sonst wegen einer Methanolvergiftung behandeld worden sein?

0
@cg1967

Btw ich hab mir die von dir verlinkte Diplomarbeit angesehen, scheint wohl so als ob ich unrecht habe, wieder was dazu gelernt.

0

Nein.

Die Früchte konnten wegen des umgebenden Alkohols gar nicht gären, weil er in höheren Konzentrationen wie ein Desinfektionsmittel wirkt, d.h. die Hefe vergiftet.

Bzgl. Alkohol habe ich noch einen heissen Tipp: immer 5fach destillierten Discounter-Wodka z.B. non NETTO verwenden. Das ist hochreiner Alkohol, da ist kein Schrott mehr drin. Kein-Kopfweh-Garantie.