Muss ein senpai älter als der Kōhai sein?

4 Antworten

Nein, nicht zwangsläufig. Ein Senpai ist die Person mit mehr Erfahrung in einem Kontext. In der Schule ist das eigentlich zwangsläufig immer die ältere Person, da die eben in einer höheren Klasse ist. Aber im Arbeitsumfeld ist das nicht so festgelegt, da kann auch die jüngere Person der Senpai sein, sofern sie länger im Betrieb ist und somit mehr Erfahrung dort hat.

Früher, als es noch das Prinzip der lebenslangen Zugehörigkeit zu einem Unternehmen/Arbeitgeber gab, war im Berufsleben ein höheres Alter gleichbedeutend mit der längeren Betriebszugehörigkeit. Das Bildungssystem ist bis heute in Japan sehr geradlinig und es gibt keinen Spielraum, wann jemand eingeschult wird. Entsprechend ist die Altersvarianz innerhalb eines Jahrgangs gering und auch hier gilt, dass das Alter mit dem Fortschritt innerhalb des Bildungsabschnitts gleichzusetzen ist.

Seit der enormen Flexibilisierung des Arbeitsmarktes kann es aber natürlich vorkommen, dass ein jüngerer Kollege eine längere Betriebszugehörigkeit aufweist, und natürlich ist das den Japanern bewusst. Deshalb sind Senpai/Kōhai heutzutage höchstens noch in den ersten Jahren nach Firmeneintritt einer Person üblich als Bezeichnungen. Hauptsächlich werden diese Wörter in der Schulzeit verwendet, wo es eben nach wie vor die Entsprechung Alter=Schuljahr gibt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Das stimmt und in der Schule werden Schüler als Senpai ab der Mittelschule (in der Regel) bezeichnet.

Das Alter hat damit nichts zu tun sondern die Erfahrung. Soweit mein Kenntnisstand. In der Regel ist derjenige der länger im Betrieb ist der Senpai, der mehr weiß und mehr zu sagen hat und der Neuling bzw. Frischling, der Erstsemestler der Kohai.