Muskelaufbau von Pferden?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo taami! Also 16 Jahre auf der Koppel ist echt hart...mit 18 ist ein Pferd zwar noch net alt aber auch nicht mehr das jüngste, deshalb würde ich mir in sachen Muskelaufbau nicht zu viel vornehmen! EIn älterer Mann kann auch schlechter Muskeln aufbauen wenn er nicht von Anfang an ins fitnessstudio geht...und das ist bei Pferden nicht anders!

Habe viel Geduld und gehe nichts zu schnell an, damit du dein Pferd nicht überanstrengst! als erstes würde ich mit spaß trainieren...dh erstmal kein großes longieren oder freispringen oder stangen arbeit. gehe mit dem pferd raus, geh spazieren oder reite ihn ihm schritt. versuche etwas über berge zu reiten. dh viel hoch und runter das stärkt die muskeln. der tipp mit dem durchs wasser gehen ist natürlich super, vorausgesetz dein pferd mag wasser. und wenn nicht, dann kannst du das mit ihm trainieren! mache spiele mit ihm...ballspiele, flatterband oder dosen ...sozusagen schrecktraining. Hierbei spannt das pferd in einer ungewohnten lage die Muskeln an und entspannt sie wieder sobald es die angst verloren hat.

wenn du so weit bist etwa nach einem halben jahr würde ich mit leichtem training anfangen. dh longieren in schritt und trab, wenig galopp. trabstangen...vieeele trabstangen...ruhig 4-5stk hintereinander...damit haben wir das pferd von ner freundin wieder fit gekriegt, gleichzeitig trainiert es die konzetration! lass ihn ruhig auch mal einen kleinen sprung springen. wärme vorher die beine gut auf, dh natürlich schritt gehen aber du kannst auch die beine von deinem pferd nehmen und nach vorne bzw nach hinten strecken. ruhig rundherum 2-3mal dehnen. das tut gut und löst die muskeln.

wenn du das alles hinter dir hast würde ich ihn intensiver reiten. mit intensiv meine ich seiner leistungsfähigkeit angepasst. Vergiss aber nicht das ein Pferd immer wie ein kleines Kind ist...es will nicht nur lernen sondern auch spielen und spaß haben! nimm dir also ruhig 10-20min zeit wenn du bei ihm bist um mit ihm mit dem ball zu spielen, ihm neue geräusche zu vermitteln oder einfach mal mit ihm auszureiten oder spazieren zu gehen!

Zu den Ergänzungsmitteln...alles schön und gut aber ich würde auf extra pülverchen und kügelchen und ka eher verzichten.Gib deinem Pferd lieber ein gut gemixtes Kraftfutter mit müsli und pellets und vll mag er ja auch kleie. tu ihm paar zerkleinerte äppel oder kraotten mit rein und der rest kommt von allein! gib ihm zwischendurch ruhig ma ne banane oder en apfel oder mische etwas hafer oder pellets zwischen das müsli.

ein tipp noch von mir: hole ihm einen leckeren leckstein den er wirklich gerne mag! und hänge den etwas höher also nicht so das er einfach lecken muss sondern das er sich etwas strecken muss. ein ball mit leckstein drin kann auch helfen, das das pferd sich mehr bewegt in der box und mit spaß etwas muskeln aufbaut. ein paar schubbermatten oder besen an die wand genagelt bewirken auch das dein pferd mit muskelkraft versucht sich daran zu schubbern. und es tut ihm sogar noch gut!

Hoffe das war hilfreich!
LG

taami 
Fragesteller
 12.05.2011, 10:06

Danke :) Ja war sehr hilfreich :)

Aber wieso hältst du nichts von Futterergänzungsmitteln? einfach deine Meinung oder hast du schlechte Erfahrngen gemacht?

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Kitty91  12.05.2011, 12:03
@taami

ich würde sagen beides...ich bin kein freund von solchen sachen. Ein Pferd bekommt auch Muskeln, glänzendes Fell oder höhere Leistungsfährigkeit ohne diese Ergänzungssachen! Mit richtigem training und dem richtigen Futter kann man all das auch verbessern und man muss dem Pferd nichteinmal irgendwelche chemischen Hämmer ins Futter tun. Auch auf pflanzlicher Basis hergestellte Pülverchen usw finde ich net so toll. Wenn es pflanzlich ist kann ich es meinem Pferd auch so geben ohne es in Pulverform dem Futter unterzumischen =)

Andererseits habe ich auch schon schlechte gefahrung gemacht. Viele Pferdebesitzter meinen immer ein bisschen hiervon ein bisschen davon schadet ja nix....ja...aber wenn man wirklich für ALLEs ein Mittelchen hat und dem Pferd unterhebt...kann es passieren das dem Pferd der Magen ausgepumpt werden muss weil es das alles garnet verarbeiten kann....das ist natürlich schon ein extrem aber ich denke, warum überhaupt mit sowas anfangen, wenn es doch auch ohne geht?! =)

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Mandelbluete  12.05.2011, 11:17

Tolle Antwort! :)

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Selfmadequeen  12.05.2011, 12:45
@Mandelbluete

Schöne Antwort !

Zu den Zusatzfuttermitteln möchte ich nur noch etwas ergänzen,

Leinöl eignet sich nämlich sehr gut zum Muskelaufbau und wird von den Pferden sehr gut vertragen!

Es ist auch völlig naturbelassen und macht außerdem noch glänzendes Fell.

 

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Kitty91  12.05.2011, 13:08
@Selfmadequeen

Vielen Dank für den Kommentar!!! Meinste mir wäre jez das Wort Leinöl eingefallen?! Das meinte ich nämlich mit dem beimischen ins Futter für glänzendes Fell!! Vielen Dank! =)

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Baroque  07.07.2012, 19:37
@Kitty91

Im Prinzip spitzen Antwort, aber ... (dass die auch schon wieder was zu motzen hat)

Leinöl alleine, also nicht zusammengebastelt mit entsprechend Vitamin E und den richtigen Kohlehydraten bringt aber gar nichts. Nur die langsam kontrahierenden Muskeln verbrennen vorwiegend Fett. Die schnell kontrahierenden Muskeln verbrennen praktisch nur Kohlehydrate. Um gut Muskeln aufbauen zu können, muss also die Fett-Kohlenhydrat-Abstimmung aufeinander stimmen. Dazu gehört nicht nur, was drin ist, sondern auch in welcher Form es vorliegt. Vitamin E dazu schützt zudem die Muskelzellen. Wenn man richtig Glück hat, passt es mit der natürlichen Ernährung (Heu, Hafer, Weide) schon recht gut.

Müslis und Pellet-Kraftfutter sind meist nur auf billige Herstellung abgemischt und bringen das eher noch durcheinander, weil sie viel zu viel Zucker in einer Form mitbringen, die nur Zähnen und Verdauungssystem schaden (in jeder Zutatenliste steht da Melasse = Zuckermüll, den man irgendwie entsorgen muss und den die Pferde gerne fressen). Die Pferde werden zwar mit Müsli schneller rund, aber eher, weil sie Fett einlagern als weil sie Muskeln bilden. Daher besser Heu, Hafer, Weide, ein gutes Mineralfutter und bei besonderem Bedarf was anständiges.

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Baroque  07.07.2012, 20:02
@Baroque

Oh, ganz übersehen ... Mai 2011 ... aber bleibt ja aktuell, soll ja zum Nachlagen dienen.

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Alle Achtung - 16 Jahre Nix-Tun... den muss man arbeiten, wie eine Remonte. Erst einmal muss der wieder an die Ausrüstung sowie den Umgang als Reitpferd gewöhnt werden; der kennt ja nix mehr...

Also würde ich mir an Deiner Stelle erst einmal einen Plan machen, den Du täglich abarbeitest und gaaaanz laaaangsam steigerst.

Fang an mit täglichem Holen, Putzen, Sattel und 5 Min. spazieren gehen - nach ein paar Tagen kannst Du dann aufsteigen und 10 Min. Schritt reiten. Bist Du bei einer Stunde Schritt (nach ca. 10 Tagen), dann nimm eine Runde Trab hinzu usw.

Muskelaufbau setzt voraus, dass sich das Tier nicht verkrampft und entspannt läuft - insofern musst Du es genau beobachten und stets die Motivation, also das Mitmachenwollen beobachten BEVOR das Tier sich überfordert fühlt und widersätzlich wird. Das ist nämlich bei solchen sich bereits in Rente wähnenden Pferden häufig ganz schnell der Fall und man will den ja nicht ärgern, sondern täglich kleine Fortschritte machen. :)

Viel Erfolg auf diesem steinigen Weg. :)

taami 
Fragesteller
 14.05.2011, 04:03

Reiten klappt super..er wird auch im Gelände geritten alles ken Problem , ich möchte nur dass er an der Hinterhand und am Hals mehr Musekln bekommt! ;) Und das Problem ist dass er den Hals so schlecht fallen lässt beim v/a reiten :(

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Plattschnacker  14.05.2011, 19:36
@taami

Dann nimm Dressurunterricht mit ihm und habe Geduld - Muskelaufbau dauert seine Zeit.

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Ich frage mich, warum dein Pferd Muskel verliert. bekommt es zu wenig zum essen? Muskeln sind beim pferd und menschen gleich aufgebaut. menschen würden muskel verlieren, wenn der körper auf reserven zurück greift und die nicht vom fett holen kann. sprich z.b. nulldiät über einen längeren zeitraum. natürlich reduzieren sich muskeln auf ein minimum wenn die nicht beansprucht werden aber dass nur dezent wenn mal ein aufbau da war. Wenn dein Pferd Muskel verliert, hat es bestimmt einen sehr niedrigen Fettanteil. Es wird nix bringen es auf Muskel aus zu füttern oder zu trainieren. Gieb deinem Pferd reserven auf die es zurück greifen kann. muskel bauen sich wieder durch Eiweiß Creatin und viel wasser auf. Nimm Haferschrot. das peppt dein Pferd auch ein wenig auf.

taami 
Fragesteller
 12.05.2011, 09:44

Er stand die ersten 16 Jahre seines Lebens auf einer Koppel & wurde wie ein Stiefkind behandelt...Deshalb.

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Painkiller87  12.05.2011, 09:55
@taami

ja. kenne ich, war bei unserem nicht anderst. immer schön die brötchen und den zucker hin gehalten. wenn es das aber nicht mehr giebt, schaltet der körper aber nicht um. und auf keinen fall wenn es so einen langen zeitraum betrifft. Klar kannst du bodenübungen zum wiederaufbau verwenden. aber vergiss nicht, dass übungen weiterer energieverlust ist. woher soll er diese energie nehmen ohne weiter abzubauen? nimm dir deinen tierarzt beiseite und lass deine reha maßnahme betreuen. am ende machst du vieleicht nur noch mehr kaputt und 18 ist ja auch ein ziemlich hohes alter.

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Mein Pony stand auch 3 Jahre auf der Koppel und habe ihn jetzt in einem Stall untergestellt.

Ich habe begonnen, mein Pony erstmal im Schritt spazieren zu führen. Die Spaziergänge immer langsam verlängert und auch mal eine kleine Steigung mit eingebaut. Dann bin ich mit ihm mal quer durch den Wald gelaufen, weil er ja dann richtig die Beine heben muss :) Irgendwann hab ich dann angefangen ihn ein paar lange Seiten zu traben, dann auch immer gesteigert. Aber alles langsam, da dein pferdchen ja auch nicht mehr das jüngste ist :) Am Anfang würd ich auch nicht ausbinden oder enge wendungen reiten, ganze Bahn, durch die ganze Bahn wechseln, und wenn dann grooooße Zirkel. Mittlerweile kann ich auch galoppieren, wo ich aber auch erstmal im Gelände ne kleine Strecke galoppiere.

Aber nimm dir am Besten deinen TA zur seite und sprech mit ihm ab, inwiefern du ihn schon belasten kannst :)

So mach ich das mit meinem 17 jährigen Pony auch schon seit Anfang März und ihm gehts super :) Viel Erfolg!

Muskeln kannst du am besten mit Bewegung trainieren, d.h. viel Bodenarbeit. Es gibt viele Bücher dazu, in denen du dich informieren kannst. Longieren ist auch wunderbar, um Muskeln aufzubauen, aber du musst am Anfang natürlich langsam anfangen, je nachdem wie fit dein Pferd ist. Ich würde neben dem Longieren auch immer noch etwas spazieren gehen, damit es nicht zu eintönig ist. Wenn er auf der Weide steht, ist das auch gut, denn da kann er sich selbst bewegen und somit auch Muskeln aufbauen. Du musst einfach auch Geduld haben, denn so schnell geht der Aufbau der Muskeln ja auch nicht. Was du auch zur Abwechslung machen kannst, ist mit dem Pferd spielen. Also Bodenarbeit mit Freude, das ist nicht nur nützlich, sondern macht dem Pferd auch Spaß und hilft Vertrauen aufzubauen bzw. auszubauen.

Als Büchertipps habe ich für dich noch von Gisa Bührer-Lucke "Expedition Pferdekörper", da wird das ganze Pferd super beschrieben und man lernt eine Menge über das Verhalten der Pferde; und von Oliver Hilberger "Gymnastizierende Arbeit an der Hand:...". Das Buch erklärt viele Übungen, die man auch so immer mal wieder zwischendrin machen kann. Ein weiteres Buch, was für dich interessant sein könnte, ist "Bodenarbeit mit Pferden" von Sigrid Schöpe. Es ist allerdings mehr zum Ideen holen, finde ich. Viel Glück und viel Spaß!

taami 
Fragesteller
 12.05.2011, 09:39

Vielen Dank! Endlcih mal eine gute Antwort :)
Bringen Zirkuslektionen auch was? Ich habe mir nämlich das Buch "It's Showtime" von Sylvia Czarnecki gekauft und wollte jetzt mal damit anfangen..hast du auch Futter Tipps? :)

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Mandelbluete  12.05.2011, 09:44
@taami

mhh.. mit Zirkuslektionen kenne ich mich nicht gut aus, aber aus meiner Erfahrung würde ich damit warten, bis dein Pferd fit ist. Aber sowas wie den Spanischen Schritt, also einfache Lektionen, kannst du im Prinzip immer machen.

Zum Futter: Hafer kannst du füttern, der gibt Energie, macht aber nicht dick. Da aber jedes Pferd anders ist, würde ich beim Tierarzt nachfragen, auch wegen der Menge.

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