Musikalische Analyse? Hymne?

1 Antwort

Hey

aber sehr gerne doch, wenn es noch nicht zu spät ist. Textlich ist Hymne der französischen Revolution zuzuordnen. Die Begriffe Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit als Markenzeichen der Aufklärung und der Revolution nehmen hier entscheidenden Einfluss. Es ist klar ein Aufruf zum Kampf gegen die Tyrannei der Obrigkeit. Und hier wird keineswegs eine diplomatische Lösung gesucht, sondern Gewalt und blutiger Protest propagiert.

Ich denke Textinterpreatationen lassen sich genügend im www. finden.

Zum Komponisten:

Claude Joseph Rouget kam aus einer kaisertreuen Familie. Sein Vater war königlicher Anwalt und er selbst hatte den militärischen Rang eine Hauptmanns inne. Das Stück Chant de guerre pour l’armée du Rhin, ein französisches, patriotisches Kampflied, welches später zur Nationalhymne werden soll komponierte er 1792 nach der Kriegserklärung Österreichs in Straßburg.

Zum musikalischen Teil: Ich habe im Internet nach den Noten gesucht und bemerkt, dass die meisten Exemplare in G-Dur geschrieben sind. Ich kenne leider das Originalmanuskript nicht. Überschrieben ist das Stück mit "alla marcia", was soviel wie "marschmäßig, Marschtempo" bedeutet. Dies ist nicht ungewöhnlich bei militärischen Liedern. Da der Marsch den Gleichschritt der Soldaten fördern soll, steht das Lied in einem Zweiertakt (in diesem Fall 4/4). Takt 1 beginnt im Volltakt, jedoch sind die ersten drei Zählzeiten Pause. In der Version, die ich hier habe, beginnt die Begleitung auf Zählzeit 1 in einem bläsertypischen Motiv bis auf die vierte Zählzeit der Gesang einsetzt. Dabei beginnt die Melodie in Takt 2 mit schnellen, rhythmischen Primen, um gleich dannach in einer Aufwärtsbewegung von Tonschritten nach oben zu laufen und bereits in Takt 3 mit einem Quartsprung den Höhepunkt d´zu erreichen. Dieser wird mit der Punktierung noch verlängert, um danach wieder mit 8tel und 16tel nach unten zu laufen. In Takt 4 ist der Sextsprung (e-c) auffällig, welcher auf dem hohen c landet und dort zwei Zählzeiten liegen bleibt, um wiederum in einem Wechselspiel aus 8tel und 16tel nach unten zu fallen. In Takt 5 wird der erste Teil des Stückes durch eine Viertelpause von dem Zweiten Teil abgegrenzt. Die Takte 5-7 verlaufen in Tonschritten bis zum c und wieder nach unten. In den Takten 7-9 wird diese Meldodielinie um einen Ganzton nach oben sequenziert. Danach wird wiederum der Höhpunkt d bläsertypisch mit punktierter 8tel und 16tel betont und die Spannung danach in einer Abwärtsbewegung fallen gelassen. In diesen Takten wird auch fortissimo verlangt (bis hierhin war die Dynamikbezeichnung forte gegeben), was somit den meldoischen Höhepunkt beschreibt. In einer weiteren kurzen Pause von einer 8tel und einer 16tel Pause beginnt Teil 3. Dieser steht im Gegensatz zu den vorherigen Teilen in piano und beruhigt somit das Stück, nimmt die Spannung heraus und betont noch einmal den Höhepunkt aus dem vorherigen Takt. Die Takte 11 und 12 weisen Tonsprünge bis zum c auf, welche in einer Wellenbewegung zum Tonartfremden Ton f münden, indem das Fis in Meldodie und Begleitung aufgelöst wird. Dieser fungiert als Durchgangston zum e. Im 14ten Takt taucht wiederholt die bekannte Kombination aus punktierter 8tel und 16tel auf und beendet den dritten Teil mit einer punktierten halben Note a. Im weiteren Verlauf wird mit einem crescendo die Spannung wieder aufgebaut und erreicht in Takt 16 kurz wieder den Höhepunkt d, um dannach sehr schnell wieder auf dem a zu ruhen. Um weitere Spannung zu erzeugen und den Höhepunkt des Stückes vorzubereiten wird wieder ein tonartfremder Ton eingesetzt. Das b in Takt 17 und 18 scheint diesen einzuleiten. Erreicht wird der Höhepunkt letztendlich in Takt 19-21 mit der Wiederholung des Tones d und wird nochmal in den Takten 21-23 wiederholt. In Takt 23-25 ist wieder eine Sequenz zu erkennen. Diesmal jedoch eine Verschiebung um eine Quinte. Die Takte 27 und 28 weisen den höchsten Ton des Stückes auf (e). Der Legatobogen in Takt 28 verlängert den Ton d auf 2,75 Zählzeiten. In einer Umspielung verläuft die Melodie dann Abwärts, um im Takt 29 auf dem Grundton g zu enden. Mit dem Hinweis D.C. am Ende des Stückes wird darauf hingewiesen, dass die Melodie wieder zum Anfang springt.

Ich hoffe das ist nicht arg zu kompliziert. Bei Fragen einfach melden.

Lg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
AnimeHayel  16.01.2022, 16:49

Hallo ich wollte dich fragen ob die Analyse die Melodik Hamonik Dynamik Rhythmus besitzt + wirkung

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