Müssen RTW mit mehr Blaulicht ausgestanden werden?

RedPanther  09.10.2023, 15:56

Wer sind "die anderen", die deiner Meinung sind?

Baowo 
Fragesteller
 09.10.2023, 16:01

Das kannst du dir selbst denken das muss ich dir doch nicht sagen meine Güte

RedPanther  09.10.2023, 16:54

Ja, ich kann mir was denken. Aber ob das dann stimmt?

Na gut. Es stimmt dir also ein Haufen Zehnjähriger zu, dass mehr Blaulicht cooler aussehen würde.

Baowo 
Fragesteller
 09.10.2023, 16:55

Und warum dann die Nachfrage du weißt doch mit wenig geredet habe 😅

8 Antworten

Nein, das was aktuell durch die StVZO zulässig ist, ist vollkommend ausreichend. Wer nämlich vier Blitzer nach vorne, vier in der Stoßstange zur Seite und vier Kennleuchten auf dem Dach nicht wahrnimmt, wird auch noch mehr einzelne Kennleuchten nicht sehen.

Zusätzlich kommt dazu, das man mit mehr verbauten Einzelelementen sogar die Sichtbarkeit reduziert, dann man dadurch einen dauerhaft blau leuchtenden Punkt erschafft und damit der Warneffekt durch wechselnde Hell-Dunkel-Phasen zerstört wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Zugführer in einer größeren bayerischen Feuerwehr

Finde ich nicht. Für diejenigen Verkehrsteilnehmer, deren allgemeine Aufmerksamkeit wenigstens halbwegs dem entspricht, was für eine sichere Fahrt nötig ist, sind die heutigen RTWs bestens sicht- und hörbar. Wenn ein Fahrer einen RTW übersieht, sollte man sich eher Gedanken darüber machen, was zum Teufel er eigentlich gerade getrieben hat, als er sich auf den Verkehr hätte konzentrieren sollen. Oder ob er aufgrund einer reduzierten Seh- und Hörfähigkeit überhaupt noch fahrtüchtig ist.

Also mehr Sichtbarkeit und Hörbarkeit ist in meinen Augen nicht notwendig.

Sie könnten sogar kontraproduktiv sein. Dabei meine ich gar nicht unbedingt den "Disko-Effekt", dass immer mehr Blinklichter den Blick von Verkehrsteilnehmern immer mehr anziehen... welcher aber durchaus zu bedenken ist, denn reflexartig lenkt man nunmal dorthin, wohin man guckt.

Sondern ich denke eher an die psychologische Wirkung auf diejenigen Verkehrsteilnehmer, die sich angesichts des lauten, blinkenden "mach endlich Platz" Einsatzfahrzeuges einer akuten Stresssituation ausgesetzt fühlen und in ihrer Paralyse nicht mehr sinnvoll reagieren können. Da hilft es ganz sicher nicht, noch mehr Druck zu machen.

Ganz im Gegenteil, ich habe schon so einige Einsatzfahrer beobachtet, die es mit dem "Druck machen" deutlich übertreiben, indem sie auch noch auf den letzten Zentimeter auffahren und an Akustik alles auffahren, was sie haben - ganz so, als würde man sie nicht bemerken, wenn sie sich um 'nen Meter weiter zurückhalten würden.

Und explizit gefährlich finde ich das Denken vieler Heißsporne, man würde ja vor einer Kreuzung die Pressluft zuschalten, wäre dann besser wahrnehmbar und könne mit größerer Geschwindigkeit über die Kreuzung fahren. Sollen wir denen noch mehr subjektive Rechtfertigung geben, auf dass sie noch fahrlässiger fahren?

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Nein, ich finde dass wir ein Bisschen von dem Trip runter kommen müssen, es ginge auch noch um die allerletzte Sekunde. Man sieht uns, man hört uns und man wird und Platz machen, sobald es geht. Und das dauert eben so lange, wie es dauert.

Wer der Meinung ist das mehr Lampen und mehr Hörner irgendwas bewirken würden der hat das Problem nicht begriffen.

Es gibt genug Länder wo die Rettungswagen und andere Einsatzfahrzeuge blinken und lärmen als würden sie von einer Kirmes kommen. Schaut man dort genau hin dann kommen die auch nicht schneller vorwärts als bei Uns.

Mit ist es noch nie passiert das ich einen RTW o.ä. zu spät gehört oder gesehen habe. Als Fahrer diverser Einsatzfahrzeuge hab ich allerdings oft genug erlebt wie sich so einige Verkehrsteilnehmen verhalten. Da stellt man sich oft die Frage sind die überhaupt geistig geeignet am öffentlichen Straßenverkehr teilzunehmen?

Wenn du z.B. auf einem Motorrad mit SoSi ankommst und der Sattelschlepper vor dir völlig einwandfrei "sofort freie Bahn" schafft wie es § 38 StVO fordert, einen Kilometer weiter aber ein Hundefänger, der auch noch ein Fenster offen hat, das nicht schafft, sondern weiter fröhlich vor dir her fährt, dann fragst du dich was da wirklich schief läuft. An Lampen und Horn hat es jedenfalls nicht gelegen.

Nö. Der Meinung liegt (vermutlich) die Annahme zugrunde dass Einsatzfahrzeuge gerne mal "übersehen" werden und daher kein Vorragn eingeräumt wird.

Ich glaube das ist eine falsche Annahme. Sicher kommte das mal vor. Tatsächlich behaupte ich, die Fahrzeuge werdern in den meisten Fällen durchaus wahr genommen, nur aufgrund eines widerlichen Charakters des jeweiligen Fahrers einfach ignoriert. Daran änder auch mehr Blaulicht nichts.

Also an den meisten modernen Einsatzfahrzeugen reicht es doch vollkommen. Mehr als jeweils vorne und hinten zwei einzelne Kennleuchten oder einen Blaulichtbalken und einem Paar Frontblitzer braucht man nicht. Blaulichter an den Kotflügeln oder an den Außenspiegeln braucht man nicht.

Ein Presslufthorn ist jedoch schon recht vorteilhaft und ergänzt das elektrische Stadt und Land Signal ganz gut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäterin, Feuerwehrfrau, Rettungshundeführerin