Moralisches Dilemma auf meiner Praxis (Kindergarten) bezogen? Habt ihr Beispiele?

1 Antwort

Ein moralisches Dilemma ist, wenn man weiß, dass etwas falsch ist oder falsch läuft, man aber nichts (Großartiges oder Langfristiges) dagegen unternehmen kann.

Zum Beispiel, wenn Kinder eine Förderung bräuchten, aber Eltern nicht mitspielen, sodass die Kinder weiter ihre Probleme haben. Sprachprobleme in etwa, gerade bei ausländischen Kindern, die Eltern aber lieber ihre Landessprache zuhause sprechen.

So ein ähnlich gelagertes Problem kenne ich von früher aus der Klasse meiner jüngeren Tochter. Deren Freundin sprach durch die Schule gut deutsch, aber die Eltern verstanden kaum etwas. Die Tochter musste sehr viel übersetzen. Lehrer oder Ämter hatten da immer wieder große Probleme mit denen.

Hello199722 
Fragesteller
 24.04.2020, 14:01

Super, vielen Dank!

ich habe ein Beispiel was wirklich in meiner Praxis stattgefunden hat.

könntet ihr mir nur sagen ob das so richtig ist und es sich hierbei um ein moralisches Dilemma handelt?

BEISPIEL:

Der 4-Jährige Junge braucht aufgrund seiner Entwicklungsstörung einen Integrationshelfer/in die ihm im Kindergarten Alltag stets begleitet und somit eine 1zu1 Betreuung kriegt, da die Erzieher aufgrund von der Menge der Kinder in den jeweiligen Gruppen es zeitlich nicht schaffen sich nur auf ein Kind zu konzentrieren und  er sehr auffällig ist, ist es wichtig das jemand immer in seiner Nähe ist bevor gewisse Konflikte entstehen.

Für den jungen gibt es bereits zwei I-Helferinnen, die sich die Tage einteilen. Von montags bis mittwochs eine und von donnerstags bis freitags eine andere. Nach einem Jahr ist es zum Entschluss gekommen das eine von den Integrationshelferin, die für die jeweiligen zwei Tage für den 4-jährigen zuständig war, nun eine Jobwechsel vornimmt, weil sie sich gerne weiterbilden möchte. Sprich für die zwei Tage fehlt nun eine I-Helferin und der kleine Junge hat somit keine 1zu1 Betreuung, was natürlich dazu führen kann das er wieder in seinem alten Verhaltensmuster verfällt. Nun gibt es eine Diskussion zwischen der Leitung und den Erziehern wie es sinnvoll ist vorzugehen. Da die Erzieher total überfordert sind das für die jeweiligen zwei Tage eine Betreuung fehlt und man auch weiß das es nur sehr schwer werden wird jemanden zu finden der an zwei Tagen bereit ist zu arbeiten entsteht die Frage ob es nicht besser ist die Integrationshelferin die immer noch sehr zuverlässig an den drei Tagen erscheint zu kündigen und somit eine neue I-Helferin aufzusuchen das von montags – bis freitags für den 4-Jährige da ist und die Erzieher somit keine Stress mehr für die zwei Tage mehr haben. 

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Niyaha22  24.04.2020, 14:09
@Hello199722

Für die Gruppe und die Erzieherinnen ist es dann schon ein Dilemma, wenn sie für den Jungen nicht die Zeit haben, die er braucht und die beigestellten Hilfen auch nicht mehr "Vollzeit" zur Verfügung stehen.

Ich würde als Einrichtung dann eher darüber nachdenken, ob der Junge nicht in einem integrativen Kindergarten besser aufgehoben wäre. Diese Einrichtungen und Mitarbeiter sind ja auf solche Kinder spezialisiert.

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Hello199722 
Fragesteller
 25.04.2020, 18:55
@Niyaha22

Ich würde gerne ein moralisches Dilemma zum Thema Doktorspiele nehmen jedoch fällt mir keine moralische Fragestellung zu ein, hättest du etwa eine Idee wie ich es formulieren könnte?

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Niyaha22  25.04.2020, 19:02
@Hello199722

Worin siehst du bei diesem Thema ein Dilemma? Kinder erkunden nun mal ihren Körper und entdecken dabei auch ihre Unterschiede.

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Hello199722 
Fragesteller
 25.04.2020, 20:14
@Niyaha22

Weil man hierbei die Bedeutsamkeit der kindlichen Entwicklung im Blick haben muss, gleichzeitig aber auch auf die Sicherheit achten muss. Es darf keine Übergriffkeit oder Gefahr davon ausgehen, obwohl trotzdem eine gewisse Akzeptanz vermittelt werden muss. Und vor allem muss man die Sorgen der einzelnen Eltern im Blick haben oder?

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Niyaha22  26.04.2020, 06:48
@Hello199722

Kleine Kinder sind nicht übergriffig, sie gucken meist nur. Und Eltern (und Erzieher) sollten wissen, dass sich auch schon Kindergartenkinder selbst befriedigen. Daran ist nichts Schlimmes.

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