Montagsdemonstrationen?

Velbert2  23.02.2022, 17:26

1989 in Leipzig?

Gigi07002 
Fragesteller
 23.02.2022, 18:00

diese auch :)

4 Antworten

Friedensgebete und Montagsdemonstrationen Es sind die Montage, die in der DDR Geschichte schreiben

Diese Regelung führt in den folgenden Wochen immer wieder zu Tumulten bei den Gottesdiensten, bis sie im Frühjahr 1989 wieder aufgehoben wird. Die Leipziger Gruppen Initiativgruppe LebenArbeitskreis GerechtigkeitArbeitsgruppe Umweltschutz und Arbeitskreis Solidarische Kirche schreiben einen offenen Brief an den Landesbischof Johannes Hempel, in dem sie sich heftig gegen den Versuch auflehnen, die Friedensgebete zu entpolitisieren. Rainer Müller und Uwe Schwabe sind auf dem Bild oben mit ihren Protestplakaten gegen dieses Redeverbot zu sehen.

Die kritische politische Prägung der Friedensgebete geht auch von den vielen jugendlichen Teilnehmern der Leipziger Gruppen aus. Sie sind es, die die ersten Montagsdemonstrationen mit noch wenigen Beteiligten anführen.

Unmittelbar nach der Fälschung der Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 organisieren Leipziger Gruppen eine Demonstration, an der rund 600 Menschen teilnehmen. Am kommenden Tag wird während des Friedensgebets in der Nikolaikirche erstmals ein Polizeikessel um die Kirche gebildet.

Der Landesbischof Johannes Hempel fordert erneut eine Einschränkung der Friedensgebete, doch der Druck von kirchlichen Basisgruppen und Pastoren ist so stark, dass sich der Bischof innerhalb der Kirche nicht mehr durchsetzen kann.

Die Veranstaltungen werden nun als Montagsgebete bezeichnet und die anschließenden Demos als Montagsdemonstrationen. Gerade die politische Ausrichtung der Friedensgebete macht die Leipziger Andachten so populär. Schnell ist Montag für Montag das Kirchenschiff der Nikolaikirche mit Besuchern überfüllt. Die verschiedenen oppositionellen Strömungen finden hier einen gemeinsamen Raum und eine wenn auch noch kleine Öffentlichkeit. Schnell verbreitet sich im ganzen Land der Ruf der Leipziger Friedensgebete. Die Montagsgebete und -Demonstrationen tragen den Protest gut sichtbar auf die Straße und in die Gesellschaft hinein. Damit läuten sie das Ende der DDR ein.

„Wir sind das Volk!“, „Wir sind das Volk!“, „Wir sind das Volk!“

Friedensgebete und Montagsdemonstrationen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Amtsschreck  25.02.2022, 10:17

Wobei ich noch ergänzen möchte, dass das ursprüngliche Ansinnen der Bewegung lediglich die Befreiung von den Fesseln der SED und der Stasi war. Es ging um Selbstbestimmung Es wurde eine Demokratie der DDR angestrebt, nachdem der große Bruder, stellvertretend durch Gorbatschow, bereits 1986 mit den Schlagworten Perestoika und Glasnost den Parteitag der KPdSU erschütterte. Aber die desolate Lage der Sowjetunion erforderte eine neue politische Ausrichtung.

Dass Helmut Kohl dann die historische Chance wahrnahm, Deutschland wieder zu vereinen, führte zunächst zu Irritationen unter der DDR-Bevölkerung, die eine Demokratie in einer eigenständigen DDR wohl bevorzugten.

In dem Buch "Vier Tage im November" (ISBN 3-570-00876-2) erzählt der damalige Bürgermeister von West-Berlin, Walter Momper, im Vorwort, dass er bereits am 29.10. bei einem Treffen mit SED Sekretär Schabowski und seinem Amtskollegen Krack erfuhr, dass eine Reisefreiheit voraussichtlich zum 01.12. ohnehin geplant war.

Günter Schabowski wurde zum 06.11. ins Amt des ZK-Pressesprechers ernannt. Nur 3 Tage später führte seine Pressekonferenz mit dem weltbekannten Versprecher dazu, dass die Grenzübergänge in Berlin geöffnet wurden.
Der Versprecher kam auch nur deshalb zustande, weil Schabowski einen Großteil der vorausgegangenen Sitzung des Zentralkommitees versäumte und erst eintraf, als dieser Tagespunkt bereits abgehakt und die Änderung bereits beschlossen war.

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Egal, wie weit gelockert wird - man demonstriert, wohl, um zu zeigen, dass man sich nicht gängeln lässt. Mir fällt dabei immer die Zeichnung von Uli Stein ein, mit der Maus, die ein Demo-Schild trägt mit der Aufschrift "Dagegen!". Also wichtig: ich bin dagegen, egal, gegen was. Hauptsache, man kann sich profilieren. Trifft sicherlich nicht auf alle Querdenker zu, aber die Meinungen, die sie vor den Kameras äußern, sind oft an Dämlichkeit nicht zu toppen - mMn.

Die gehen Montags immer spazieren und rufen "Wir sind das Volk".

Wenn man sie fragt, was sie damit erreichen wollen, sagen sie dass sie das Ende der Corona - Diktatur anstreben.

Es sind erst einmal keine Demonstrationen, sondern öffentliche Versammlungen, die nicht angemeldet werden müssen.

Die Leute die da mitlaufen, sprechen sich für eine freiwillige impfentscheidung aber auch vor allem gegen eine impfpflicht aus. Die meisten sind zudem gegen die Maßnahmen der Regierung. Stattdessen befürwortet man Friede, Freiheit und Demokratie.