Militärpferde

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In Deutschland natürlich der Trakehner, es gab „Zukaufpferde“ wie Westfahlen, Holst, Han und OL, diese waren aber beim preußischen Militär bis 1945 nicht die "beliebten Militärpferde". Heute ist es der Haflinger so wie auch in Österreich, gut im Gebirge zu gebrauchen, in den Krieg ziehen die ja nicht und dienen nur zur Grenzsicherung.

In Italien war es der Salerner, ein super tolles Pferd, leider von der dortigen Idiotenregierung zuchtmäßig sich selbst überlassen (so auch wie heute die Jugendlichen dort), also aufgegeben, OK, Italien besitzt 2/3 aller Kunst auf der Welt, es ist schwer wirklich alles zu erhalten und es zu bezahlen, leider trotzdem eine Dummheit. Wenn jemand einen Salerner weiß, dann würde ich das wirklich sehr gerne erfahren.

In der Schweiz der Freiberger, Frankreich hatte den Castillonais, wohl auch eher kaum noch da. Das europäische Russland den Trakehner so lala, denn Russland ist sehr sehr groß.

Spanien ist ja klar, der PRE, das Hauptstutbuch verwaltet immer noch das Militär.

Die Engländer haben auch mal einen Shire in ihren Reihen, das kann man auf den Geburtstagen der Queen sehen, da sitzen die Generäle drauf. Aber die Queen mag die Hannoveraner, ist ja auch klar, sind ja Verwandte. Nein es ist nicht das Vollblut, die stehen auf „Made in Germany“.

Island, na rate mal?

In der Zeit vor der traditionellen, kontrollierten Pferdezucht, kann man wohl kein Rassebild für Mitteleuropa abgeben, denn das war alles ein Durcheinander an Dokö-Zucht, eigentlich fängt das Chaos mit den Zuchtverbänden seit dem Mauerfall gerade wieder an, Privathand ist doch nicht immer gut. Ich selbst bin sehr froh, dass ich noch die Zucht der BRD und der DDR getrennt kennen lernen zu durfte.

Die Pferde der Spanier, der Isländer und die der Steppe Dschinghis Khan's kennen wir ja schon, diese haben sich nicht verändert. Der Trakehner, unser Nationalstolz an Pferd macht hier eine Ausnahme, so wie auch die englischen Vollblüter.

Die Amerikaner? Ich denke unwichtig in der Kulturgeschichte, wie das Pferd dahin kam, haben wir den Spaniern zu verdanken.

Hab das mal aus dem Gedächtnis verfasst, das ist alles sehr viel umfangreicher und interessanter.

In welcher Epoche?

Das hat sich ja grundlegend geändert.

Im Mittelalter gabs verschiedene Pferderassen, die am Schlachtfeld vertreten waren. Die Ritter hatten die sogenannten Kriegspferde, riesig, massig, allein durch ihr Auftreten schon eine Waffe. Außerdem wurden die auf Antrittsstärke trainiert, damit der Ritter die Lanze mit voller Wucht dem Gegner in den Leib rammen konnte. Damals liefen die meisten Soldaten ja noch zu Fuß am Schlachtfeld herum, da konnten 10 Pferde eine Schlacht entscheiden. Zusätzlich gabs noch Läufer, leichte, schnelle Pferde, die eben Nachrichten überbrachten, Zugtiere für Wägen und Nachschub etc.

Im Barock waren (no na ned) Barockpferde die am meisten vertretenen Rassen. Erstens, weil zu dieser Zeit der Adel kämpfen ließ und nicht mehr selbst mitten im Geschehen weilte, da brauchte man ein Pferd das stolz und representativ am Rande Eindruck machen konnte - sollte es dann doch dazu kommen, dass die Herrschaften zum Handeln gezwungen wurden kamen noch zweitens, weil die -richtig ausgebildet- auf der sprichwörtlichen Briefmarke umdrehen konnten, und drittens, weil man die zu Kampfmaschinen machen konnte (da hatte man zusätzlich zum eigenen Säbel noch ein vorn beißendes und tretendes und hinten schlagendes Monstrum unter sich) dazu.

Als Schusswaffen erfunden wurden, half auf der Briefmarke umdrehen auch nix mehr. Da brauchte man massenhaft schnelle Pferde, die nicht gut ausgebildet sein mussten, denn die wurden einfach mal im Pulk auf den Gegner losgeschickt. Fielen da ein paar den ersten Kugeln zum Opfer wars nicht so schlimm, bis die wieder nachgeladen hatten hatte der Rest sie schon eingestampft.

Als dann Magazine erfunden wurden, wars vorbei mit den Pferden im direkten Schlachtgeschehen - da konnte auch Tempo nix mehr ausrichten. Da wurden Pferde dann zum Ziehen der Geschosse eingesetzt, wie man in "Gefährten" gut sieht - egal was für ein Pferd, und wenn es nach 20m tot umfiel, dann wars halt so.

In neuerer Zeit gab es dann nur noch die Tragtiere, die aber auch eher nur in gebirgigen Regionen eingesetzt wurden bzw werden. In Österreich wurde die Tragtierstaffel aber auch immens geschrumpft, es gibt nur noch einen Stützpunkt mit etwa 50 Haflingern, die Granatwerfer und Nachschub auf Berge schleppen und mit Hubschraubern in unzugängliche Regionen geflogen werden.

Zuletzt Trakener, davor schwere Warmblutrassen, gibt es kaum noch, Kaltblüter haben die Geschütze gezogen. Im Mittelalter haben nur die Ritter und Adeligen auf Pferden geritten. Dank der Rüstung ebenfalls Kaltblüter. Die Barockpferde wurden selten im Krieg geritten, da sie eher zum "schön sein" gezogen wurden

Haflinger