Meine Schuelerin......

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Bei Kindern darf man reden nicht unterdrücken , wenn mann 2 Wochen lang in einem gewissen Zeitraum nicht redet aber reden will ist es wie Unterdrückung .Versuchen sie einen Ausgleich zu finden. Das Zeugnis ist halt ein großes Thema und da müssen Kinder einfach was dazu sagen . versuchen sie beim Unterricht mit ihr zu reden und es wird langsam weniger bis sie vieleicht ruhig ist....Oder reden sie doch mal mit ihren Eltern darüber , ob sie es den auch wirklich will , oder ob sie jetzt keine Lust mehr daran hat.

So wie du schreibst, steckst du schon in der emotionellen Falle. "... bin fast ausgerastet, sie quatscht..." Schau dir die Situation wie in einem Film nochmals an, beobachte das Verhalten dieser lehrerin, wie wenn sie eine Fremde für dich wäre, dasselbe mit dem Kind. Was passiert da?

Unsicherheit bringt viele Menschen zu auffälligem Verhalten, sie reden (Mädchen) unbewusst viel (oder singen im Wald) wenn sie Angst haben. Jungs machen eher den Clown oder sonstigen Unsinn um diese Spannung der Unsicherheit abzubauen.

Lob oder Tadel (+empatische Kritik) wirken meist stabilisierend, weil es für die Unsicheren eine Positionierung bedeutet. Auch schlechte Zuweisungen bringen ein gewisses Mass an Sicherheit. Nur wenn du versuchst freundlich zu bleiben, innerlich aber kochst, nimmt die andere Person diesen Zwiespalt wahr und weis nicht, wie sie dein Verhalten einstufen soll.... oder wie sie sich jetzt selbst erhalten soll( nach dem echten Gefühl oder der vorgeführten Maske).

Nun zu deinen Gefühlen. Du erwartest von deinen 8-jährigen Schülerinnen und Schülern ein gewisses Verhalten. Bringen sie das noch nicht, fühlst du dich persönlich betroffen. Es können tausend andere Dinge sein, die das Kind beschäftigen. Zu 99,9 % hat deren Erziehunghintergrund nichts mit die zu tun. Wieso macht dich das ärgerlich. Was macht dich dabei unsicher?

Im speziellen Fall wäre es für das Mädchen und dich gut, wenn eine Pause beim Musikunterricht eingelegt würde. Ev. ist das Mädchen kognitiv noch nicht so weit, dass es sich eine Stunde auf etwas neues konzentrieren kann. Oder sie braucht für unsichere Situationen mehr Zuwendung, die du bei mehreren Schülern nicht geben kannst. Wenn sie gar kein Interesse am Unterricht hätte, könnte sie trotzdem ihr Verhalten unter Kontrolle bringen und die Zeit einfach still absitzen und den anderen zuhören. ich habe nach deiner Schilderung jedoch eher dn Eindruck sie möchte sogar sehr mitmachen und versucht deine Aufmerksamkeit ganz in Anspruch zu nehmen.

Mach der Mutter den Vorschlag für ein halbes Jahr Einzelunterricht zu buchen oder die Schülerin in eine andere Gruppe zu geben . Dann kann der Stress von dir und vom Kind genommen werden und ein neues Vertrauenverhältnis ev. mit einer anderen Lehrperson aufgebaut werden.

Der Tipp für dich: ein Austausch in einer Balint-Gruppe oder eine Einzel-Supervision zu deiner Rolle und deinem interaktiven Verhalten würde auch dir mehr Klarheit bringen. Wegen unliebsamen Schülern oder Klienten die eigene Beherrschung zu verlieren und so emotionell an den Rand der Explosion zu geraten sind schlechte Zukunftsaussichten. Das kann zu Stress, Magengeschwür, Verlust der Freude am Unterrichten oder gar zu einem burn-out führen.

... und das Vorrangigste ist immer noch deine Eigenverantwortung für dich selbst gut zu sorgen.

Liebe Grüsse mary

Redet sie daheim auch so viel. denk mal die kleine mag dich und freut sich jemande ihren tag zu erzählen. reden ihre eltern viel mit ihr? Vl hört ihr daheim keiner zu? oder klavier macht ihr auch einfach weniger spaß als zu quatschen. versuchs mit bestechung. Eine stunde still sein dafür in der nächsten 15 min quatschen. Und wenn alles nix hilft noch mal mit den eltern darüber sprechen um vl eine gemeinsame lösung zu finden

Ich vermute mal, die Schülerin hat nicht wirklich Lust auf Klavierunterricht. Vermutlich sind es mehr die Eltern, die das möchten. Und das Kind hat halt mehr interesse, über verschiedenes zu Erzählen anstatt in der Freizeit jetzt auch noch etwas lernen zu wollen. Vielleicht sprichst du mal mit den Eltern, ob der Klavierunterricht überhaupt das Richtige für das Kind ist oder ob das Kind nicht vielleicht ein anderes Hobby ausüben sollte. Vielleicht ein anderes Musikinstrument oder vielleicht etwas ganz anderes, vielleicht etwas sportliches oder so, halt etwas, was dem Kind mehr Spaß macht.

Hallo! Die Kleine scheint ein großes Mitteilungsbedürfnis zu haben! ;-) In dem Alter können sich Kinder nur schwer beherrschen und sind sehr impulsiv, geben ihren Bedürfnissen einfach nach. Vielleicht nützt es etwas, wenn Du Dich mit der Schülerin VOR dem Unterricht kurz ein bisschen unterhältst. Nimm Dir einfach die Zeit dafür, vor der Musikstunde kurz zu fragen "Und, wie geht es Dir heute, hast Du was auf dem Herzen das Du mir erzählen willst?" Dann wird sie loslegen und alles herausbrabbeln, was ihr so in den Sinn kommt. Du musst auch nicht groß darauf eingehen, lass sie nur erzählen, damit sie den Druck los wird. Nach maximal 5 Minuten sagst Du ein paar abschließende Worte zu den Themen, welche die Schülerin hatte (z.B. "Dein Zeugnis wird bestimmt gut, das zeigst Du mir dann wenn Du es hast" oder "Das glaube ich, dass Du Dich auf den Urlaub freust, vielleicht schreibst Du mir eine Karte") und dann beendest Du das Gespräch mit einem Hinweis wie "So, jetzt hast Du mir alles erzählt, jetzt gehen wir rein und machen eine tolle Klavierstunde mit den Anderen, ja? Hast Du schön geübt seit dem letzten Mal" Und dann fragst du gleich die Klasse, ob alle brav geübt haben und wer als erster vorspielen will. - Mit dieser Methode nimmst du den Druck von deiner Schülerin, somit die negative Anspannung aus dem Unterricht und ermöglichst es dem Kind auch, sich auf den Klavierunterricht zu konzentrieren, da sie ja schon alles erzählt hat. Sonst denkt sie die ganze Stunde nur daran "Wann darf ich endlich alles der Lehrerin erzählen, wann ist die Stunde endlich vorbei?!" Hoffe, das kann helfen, die Klavierstunden für alle (auch für Dich) wieder zu einem schönen, konstruktiven Miteinander zu führen. Alles Liebe!