Meine Mutter erniedrigt mich
Sicherlich gibt es gute Zeiten, diese sollte man schätzen und für alles dankbar sein, aber wenn die negativen Erinnerungen überwiegen, bzw die schlechten Dinge unverzeihlich sind, dann kann man nicht jederzeit etwas von 0 beginnen. Ich bin schon 18, ich tue alles um mich von der Schreckensherrschaft meiner Mutter loszureißen. Ich habe ihr alles verziehen, und ich vergesse auch viel. Das ist gut, denn einerseits würde es mich nur zerstören, andererseits, kann ich es ihr nicht verwerfen. Neben allem was eine liebende Mutter für ihr Kind leiset, wofür ich ihr dankbar bin, gab es aber Dinge die mir zu unrecht geschehen sind. Es begann als ich mit 5 Jahren nach Österreich kam. Ich komme ursprünglich aus der Ukraine, spreche Russisch. Meine Mutter ist Jähzornig, emotional und psychisch labil, und versteht von manchen Dingen nichts. Sie hat mich geschlagen, beschimpft; ich musste mir schon mit 5 Jahren anhören, wenn sie mir versuchte Städte und Hauptstädte beizubringen, oder mich zum lesen zu zwingen, dass ich dumm bin, ein Miststück, nicht gut genug ... sie hat mich geschlagen, mich an den Haaren gezerrt, mich psychisch angegriffen, auf mich eingeredet, bis ich völliger Überzeugung war, ich sei der Abschaum der Welt und hätte nicht das Recht auf der Erde zu leben. Sie hat mir mit Prügel die Uhr zu lesen beigebracht.... ich habe noch immer Herzpochen wenn mich jemand nach der Uhrzeit fragt, und ich hatte Probleme es bis zum Jugendalter zu verstehen. Mir wurde mit Prügel und Geschrei das 1*1 beigebracht, und Gott weiß wie lange ich dann gebraucht habe um klar nachzudenken, weil ich einfach Angst hatte. Meine Mutter fühlte sich Einsam, sie verstand kein Deutsch, sie hatte keine Freunde.... sie ist kein sozialer Mensch, aber für allwissend hält sie sich, und mischt sich in mein Privatleben ein. Diese Erniedrigungen zogen sich bis in mein 15 Lebensjahr hin. Damals mussten wir auch noch umziehen, ich kam in die Oberstufe und war psychisch fertig. Ich hatte Zwänge und Zwangsgedanken, ich hatte keine Freunde und war schlecht in der Schule. Ich hatte nichts und niemand. Allein in Ö. Mit 16 zwang ich mich alles nachzuholen, und habe mit 18 einige gute Freunde, einen Freund; ich tanze, male und schreibe gerne, und wohne GOTT sei dank alleine. Jetzt besuche ich meine Mama, weil sie sich einsam fühlt, und mir in der schweren Maturazeit helfen will; hat angeboten meine Wohnung zu putzen, weil ich langsamer bin als sie. Nun beleidigt sie mich wieder, sie meint ich könne nichts, sei dumm, wäre schlecht in der schule und darum nutzlos.. Ich bin verzweifelt, das Selbstbewusstsein das ich mir so hart aufgebaut habe, diese Wand, sie löst sich auf ( weil ich mich für minderwertig aufgrund meines Maturaergebnises halte) Meine größte Angst ist es alleine zu enden, ohne Ehemann Familie, Freunden. Ich bin meiner nicht mehr sicher. Ich versuche sie aus meinem Leben zu verbannen, sie will sich nicht einmal entschuldigen, für nichts. Habe ich etwas in meinem Leben verpasst.
3 Antworten
Es ist leider zu spät zum antworten, aber ich hoffe dennoch, jemandem damit helfen zu können. Seltsam, oder?! Dass uns unsere Eltern mit Gewalt dazu bringen wollen, etwas zu verstehen. Es ist, wie du sagst. Plötzlich bekommt man Panik oder Wut auf sich selbst oder verzweifelt an den einfachsten Aufgaben. Und kurze Zeit später, wenn man es nicht erwartet, fällt einem die Lösung ganz von alleine ein. Oder die passende Antwort. Man setzt sich selbst so unter Druck, dass alles denken und fühlen aufhört. Man ist eben nicht mehr man selbst, sondern fürchtet die zornige Mutter und zwingt sich zu Kontrolle, Konzentration. Man fragt sich, warum man so dumm ist oder so nutzlos oder so wertlos. Dabei vergisst man sehr schnell das eigene Ich. Man sieht sich selbst nicht. Man hat Angst, nimmt sie aber nicht wahr. Man sieht nur die Mutter und ihren Zorn. Es macht mir nicht den Eindruck, als wäre dein Vater wirklich präsent. Daher gehe ich davon aus, dass du neben diesem Verlust auch noch Angst hattest, den letzten dir vertrauten Menschen zu verlieren. Du warst wirklich allein. Die schlimmste Strafe für ein Kind. In der Situation mit der Uhrzeit siehst du nur, wie deine Mütter dich sieht. Dumm, klein und nutzlos. Aber du siehst/sahst dich nicht als verängstigt, hilfsbedürftig und überfordert mit all diesen Emotionen. Du sahst nur, was deine Mutter sah, aber nicht dich selbst. Was deine Mutter sah, war sie selbst. Ein dummes, nutzloses und meinetwegen psychisch verwirrtes Geschöpf, das ihr eigenes Kind missbrauchte. Sie sah nicht dich. Bitte, das ist wichtig: Sie sah dich nicht. Das ist sehr schmerzhaft. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass sie dir ihre eigenen Gefühle der Überforderung und Nutzlosigkeit aufzwang, um sich zu erleichtern. Plötzlich war nicht mehr sie unfähig, dumm und nutzlos, sondern du warst es für sie. Du hast es ihr abgenommen. Damit sie sich besser fühlt. Aber das bist du nicht. Du bist/warst verängstigt, überfordert und glaubst, dass das immer so sein wird, wenn du anderen Menschen begegnest. Aber du vergisst, dass Einschüchterung und Überforderung von außen kommen. Das ist nicht deine Person. Von außen wird es aber nie kommen, sofern du mit emotional gesunden Menschen verkehrst, die sich selbst und damit auch deine Grenzen respektieren. Es wird ein langer Weg, dieses Vertrauen in sich und andere wieder aufzubauen. Jetzt müsstest du 21 sein und hast daher noch viel Zeit.
Alles gute und auch viel Spaß dabei.
Wow kleines, das ist heftig. Erstmal Respekt dafür das du es mit so jungen Jahren schon geschaft hast, dich los zu lösen, dir deiner Misere bewusst warst, daran gearbeitet hast und so weit gekommen bist. Dafür brauchen andere länger oder schaffen es gar nie und entwickeln sich zu den selben miesen Menschen, mit der Ausrede es ist ihnen ja auch nicht anders ergangen. Nun tatsache ist, das werden dir auch andere raten, eine Therapie zu machen. Auch wenn oft die Zeiten dann mal gut aussehen und alles in Ordnung scheint, verankern sich solche Dinge immer im tiefen Unterbewusstsein. Und früher oder später wird es bei einer Schlüsselsitiuation hervorkommen. Es reicht ja auch schon einmal die Woche zu einem Therapeuten zu gehen, der dir hilft das Ganze etwas tiefer zu verarbeiten. Amsonsten rate ich dir dein Alltag genauso weiterhin anzugehen wie du es vorher getan hast. Tu weiterhin die Sachen, die dein können entfalten, wie du schon geschrieben hast, tanzen, malen, schreiben usw. Das stärkt dein Selbstbwusstsein und du erkennst dass du eben doch MEHR KANNST UND MEHR BIST als sie dir einreden wollte. Und das Wichtigste halte dich an die Menschen, die dich wirklich lieben, deine Freunde, dein Freund. Wenn du aber immer noch zu deiner Mutter gehst, halte es so kurz und oberflächlich wie möglich, gib ihr garnicht erst die Chance soweit an dich ranzukommen. Vllt fängt sie dann an darüber nachzudenken, warum das so ist. Und verbringe eben dafür umso mehr Zeit mit denjenigen, die dich schätzen. Denn sie zeigen dir wie Wertvoll du in Wirklichkeit bist. Und das bist du! Vergiss das nie!
Entschuldige, das ich erst so spät zurück schreibe. Hatte viel zu tun. Nun es ist so das die Krankenkasse für eine Therapie aufkommt. Und jede erste Sitzung ist sogar freigestellt. Es ist wie bei einem Arztbesuch, alles was du brauchst ist deine Krankenkarte. Schildere dem Psychologen deine Situation wie du es hier auch getan und frage ihn nach seiner Meinung. Du wirst anhand seiner Reaktion und Antworten schon merken, besser gesagt fühlen ob er dir symphatisch und vorallem kompetent ist. Es ist leider schwer den richtigen Therapeuten zu finden mit dem man auch gut zusammen arbeiten kann, wie du ja bei deiner Schulpsychologin gemerkt hast. Hier ein kleiner link zur orientierung: http://www.therapie.de/psyche/info/fragen/psychotherapeuten-finden/ Falls du aber durch diese Seite nicht weiter kommst. Goggle dich einfach mal rum, es gibt genügend Tips im Netz.
Ich wünsche dir viel Erfolg
Ps: Freut mich dass ich dir helfen konnte und schön das du dich mit deinem Freund wieder vertragen hast. Aber falls was ist schreib mir ruhig eine Nachricht. In Sachen Bezihungs- und Männerproblemen kenn ich mich gut aus. Leider Gottes! Bin ja auch eine Frau und kenne die Problematiken;-)
Stell ihr ein Ultimatum! Wenn sie wieder damit anfängt dich zu beschimpfen, dann sag ihr, dass du dies nicht mehr duldest und sie gehen soll.
Es tut mir leid, dass dein Verhältnis zu deiner Mutter so kaputt ist. Aber du musst dich behaupten! Du bist kein Kind mehr und du bist auch nicht ihr Prellbock für ihre Komplexe. Zeig ihr, dass du dich gegen sie zu Wehr setzen kannst und sie damit aufhören muss wenn sie dich nicht verlieren will.
Du wirst nicht einsam und allein sterben. Du hast ja bereits Freunde und du hast es immerhin schon geschafft bei ihr auszuziehen.
Du bist, egal was deine Mutter behauptet, ein liebenswerter Mensch! Und lass dir von niemanden etwas anderes einreden!!
Ich wünsche dir alles Gute und auch, dass du mit deiner Mutter einen Weg findest friedlicher zu kommunizieren.
Machs gut
sie ist bei mir ausgezogen, ich habe kein geld dafuer, da ich nicht arbeite. es klingt einfach: stirn bieten und nicht zu herzen nehmen. aber ich bin ein emotionaler mensch, ich stehe jeden tag unternstress, und wenn sie mich angreift dann ist es schwer anders zu denken/ zu handeln
Ich habe auch eine dominante Mutter... Dann nutze deine Emotionen, frag sie warum sie dich wie Dreck behandelt und warum sie dir nur wehtut.
Such dir Hilfe bei Vereinen wie ProFamilia o.Ä die können dich proffesionell beraten.
Hallo, danke für deine Antwort, sie hat mir sehr geholfen, vor allem weil ich mich seit letzter Woche sehr schlecht fühle, meinen Freund selten sehe, und ich aus Angst angefangen habe an ihm zu zweifeln, ich war kalt zu ihm weil ich dachte, dass er mich nicht liebt. Aber ich habe mir durchgelesen was du geschrieben hast, und mich bei ihm entschuldigt. Aber eine Frage habe ich, ich war zwar einmal bei einer Schulpsychologin, aber sie war eine hohle Nuss, ich denke mir generell wenig bei diesem Job, da es nur gewisse wenige Leute mit viel Erfahrung machen können. Aber wie ist das mit Therapeuten? Muss man da zahlen? Danke :)