mein sohn dreht am rad und ich dreh durch

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Wenn Kinder am meisten Mist bauen, brauchen sie am meisten Liebe. Ich denke, dass ist eine Phase. Bin Mutter von zwei Kids. Mein Sohn (ein ruhiger Geselle) hatte so eine Phase nicht. Meine Tochter dafür um so mehr. Da muss man durch! Von "in die Ecke stellen" halte ich persönlich nichts. Aber da mus jeder seine eigene Erfahrungen machen. Ansonsten gilt - die Ruhe bewahren! Auch wenns hart kommt. Die Phase geht vorbei.... ganz bestimmt!

junimama 
Fragesteller
 04.06.2013, 12:53

also an liebe mangelt es ihm auf keinen fall, außer vieleicht von seinem vater, da er ihn nicht mehr abholt und auch nicht mehr anruft... :(

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Ostseemuschel  04.06.2013, 12:56
@junimama

Das glaube ich Dir! Es war anders gemeint! Wenn Dein Sohn Mist baut... solltest Du das Verhalten "ablehnen", aber Deinem Kind trotzdem zeigen, wie Du es liebst....

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junimama 
Fragesteller
 04.06.2013, 13:28
@Ostseemuschel

aso, ja das sag ich ihm öfter: ich liebe dich mein schatz auch wenn ich mit dir mecker, aber jetzt reicht es. ich weis wie ich mich gefühlt hab, deswegen sag ich das meist zusätzlich noch

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Ostseemuschel  04.06.2013, 13:32
@junimama

Es wird vorüber gehen, da bin ich mir ziemlich sicher! Kostet Kraft und Nerven-keine Frage! Versuche für dich Auszeiten zu nehmen, damit Du Kraft tanken kannst! Und bleib an einem Kita-Platz dran!

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aber kaum bin ich mal für 10 minuten aus dem raum, ist das salz auf dem boden versträut

Wir haben eine Entwicklungsphase da erforschen wir Geräusche, Folgen von Handlungen. In dieser Phase geben uns unsere Eltern Gelegenheit diese Forschung durchführen zu können damit wir uns gesund entwickeln können. Ein Kinderarzt, der von dieser Entwicklungsphase offensichtlich noch nie gehört hat dafür aber mit einer Erkrankung kommt die den Umsatz der Pharmaindustrie steigern lässt - mit allen bekannten Nebenwirkungen - sollte sofort gemieden werden.

Bitte schaue mal beim Bayrischen Fernsehen in der Mediathek nach Beiträgen der Sendung "Geist und Gehirn". Dort genannte Forscher findest Du mit großer Wahrscheinlichkeit auf youtube wieder. Auch in Deutsch oft genug. Ansonsten über die Suchmaske des Browsers. Ich persönlich finde es ja lustig von Wissenschaftlern nachgewiesen zu bekommen dass unsere Altvorderen sich oft genug sehr gut verhalten haben. Ich erinnere in diesem Alter mit diesen Holzblöcken versorgt worden zu sein mit denen ich mich dann lange alleine beschäftigen durfte. Lego war auch schon im Haus. Ist ein anderes Material. Es entstehen also andere Geräusche. Wäre Papier greifbar gewesen wäre damit selbstverständlich auch die Welt erforscht worden. Mal ganz abgesehen von manchen anderen Gegenständen die schlicht erforscht gehören.

Dein Kind entwickelt also sein Gehör, sein Verständnis von Geräuschen, weiter von Handlungen und ihren Folgen. Diese Forschungsreise ist natürlich, gesund und bedingt keinen Konflikt. Genau genommen ist sie wichtig für die Entwicklung. Im Idealfall kannst Du einen Bereich schaffen für das Kind wo Du ihm viele verschiedene Gegenstände zur Verfügung stellst mit denen es machen kann Was es will. Rechne damit dass die Gegenstände auch mal kräftig geworfen werden. Also schütze einen PC vor Schäden wenn irgend möglich. Gebe dem Kind so lange die Möglichkeit bis es von alleine aufhört. Sei versichert, es hört von alleine auf dann, wenn seine Forschungsreise abgeschlossen ist. Denn dann wird es langweilig.

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So ab dem 2. Lebensjahr kann sich bei uns Menschen das Bewusstsein für ein eigenes Sein entwickeln. Dieses Bewusstsein ist natürlich noch eingeschränkt. Bisher empfand das Kind die Gefühle seiner Bezugsperson, also der Mama in der Regel. Nun kann es nach und nach eigene Gefühle wahrnehmen. Es versteht sich dass diese neue Erfahrung erst mal untersucht werden will, auf ihre Konsequenzen hin durchgetestet werden will. Wo also fängt das Ich an, wo hört es auf? Wir werden mit diesem Wissen nicht geboren. Wir dürfen es uns erarbeiten, es erforschen.

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Die menschliche Entwicklung läuft nicht maschinell ab. Wir haben eine Zeitbreite bei der Entwicklung von vier Jahren. Manche Entwicklung läuft parallel mit einer anderen, beginnt während eine andere noch nicht abgeschlossen ist. Bezüglich der Entwicklung des Ich, der emotionalen Abnabelung von der Mutter im ersten Schritt, hörte ich neulich einen doch verzweifelten Wissenschaftler. Er trug vor, dass doch bitte die Gesellschaft zur Kenntnis nehmen solle, dass eben diese Phase spätestens mit neun Jahren abgeschlossen sein müsse sonst komme es zu massiven psychischen Problemen. Womit ich ausdrücken will: Es kursiert sehr viel Unsinn über unsere Entwicklung hin zur erwachsenen Person in unserer Gesellschaft, auch unter Titelträgern. Er trug vor, dass viele Kinderärzte lieber ADHS diagnostizieren als unsere Entwicklungsschritte zu berücksichtigen.

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Kommen wir auf die Welt können wir schon die jeweilige Sprache unserer Umwelt erkennen, ihre Syntax. Den Sinn können wir noch nicht erkennen. In verschiedenen Stufen beginnen wir dann den Sinn zu erkennen. Kurze Sätze fördern diese Entwicklung. Mit fünf Jahren verstehen wir durchaus schon eine Aussage. Folgt keine Konsequenz, wird statt dessen weiter getextet, fehlt uns durchaus die Möglichkeit Handlung und Folge wahrzunehmen. Nun stellt sich die Frage, welche Konsequenz macht Sinn. Veränderung der Situation fällt mir zunächst ein. Hier bieten sich ja mancherlei Variablen an. Um mich mal ganz wertfrei auszudrücken. Mehr als drei Mal eine Ansage machen würde ich lassen. Sicher wirst Du mit reichlich Protest rechnen müssen. Nimm diesen Protest nicht persönlich und lasse ihn zu. Logisch dass Du darauf achtest dass weder Dein Kind noch Du noch teure Gegenstände Schaden erleiden können. Konsequenz ist das Korsett welches uns hilft gerade heranwachsen zu können. Um es mal bildlich auszudrücken. Sie ist gewiss nicht Ausdruck mangelnder Liebe. Oft genug genau das Gegenteil denn Konsequenz leben kann ganz schön anstrengend sein. Aber dann ist das Thema auch durch. Diese Anstrengung ist in der Regel bedeutend kürzer als ständige Wiederholungen, Zutextereien. Grimassen gehören zu der genannten Entwicklungsphase. Ignoriere sie wenn möglich. Wenn nicht nutze Wechselgeld.

Augen zu und durch, frag deine Eltern, du warst sicher nicht anders in dem Alter. Dem Arzt würde ich sagen, er soll selber weniger Ritalin einschmeißen und mal gucken, ob er sein Leben nicht auch ohne Drogen auf die Reihe bekommt. Vlt. in nem Verein z.B. Fußball anmelden, wo er sich auspowern kann.

junimama 
Fragesteller
 04.06.2013, 12:44

das ist schon ein guter arzt, er würde mir in dem fall auch keine tabletten verschreiben, weil er diese chemischen keulen nicht gutheist, nur halt eine therapie, wie ich mit ihm umzugehen habe

hab meine mum schon gefragt, so schlimm waren wir nicht und sie ist auch mit ihrem latein am ende, weil er auch bei ihr anfängt

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OscarWalt  04.06.2013, 12:47
@junimama

Würde es wie gesagt mit nem Verein probieren. Außer ADS könnte es auch genauso gut eine Hochbegabung sein, ein unterfordertes Kind neigt nun mal dazu Schei*e zu bauen ;)

In der Tat dann ein guter Arzt, heute neigen leider viel zu viele Ärzte und Eltern dazu das Kind mit Drogen ruhig zu stellen.

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junimama 
Fragesteller
 04.06.2013, 12:51
@OscarWalt

ja mit dem verein bin ich schon dran, er will tanzen.... mal schauen wo eine preiswerte tanzschule ist

ja der ist schon gut, unter drogen würde ich ihn eh nie setzten, diese mist pillen verändern den charakter und er soll ja so bleiben, nur halt ruhiger werden, sonst find ich es ja schön, das er neugierig ist und alles ausprobieren will

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so sind sie in dem alter :) warum kannst du erst auf ads testen lassen wenn er im kiga ist? vielleicht hilft ihm sport,guck mal was der sportverein für kinder in dem alter anbietet,das er sich so richtig auspowern kann. dadurch werden viele kinder auch viel ausgeglichener.

junimama 
Fragesteller
 04.06.2013, 12:45

weis ich auch nicht, wurde mir nur so gesagt, ich glaube, dass hat was mit alltag zu tun....

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schmookiepoop  04.06.2013, 14:01
@junimama

ja,aber ihr habt doch jetzt auch einen tagesablauf. geh noch mal zu einem anderen arzt,vielleicht ist der eher zum test bereit.

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Ein Kind, das ständig provoziert, hat es nötig. Die Gründe dafür können durchaus vielfältig sein. Meist bedingen sie sich gegenseitig: Wenn das Kind provoziert, sucht es seine Grenzen. Gleichzeitig ist aber wichtig, dass es sich akzeptiert und geliebt fühlt.

Ein häufiger Fehler, den Eltern machen ist, dass sie mit ihrem Kleinkind diskutieren. In dem Bestreben, kooperativ zu handeln, erziehen sie ihr Kind quasi systematisch zum Widerspruch. Indem sie jede erzieherische Maßnahme durch Erklärungen rechtfertigen wollen, liefern sie ihrem Kind Munition, dagegen zu argumentieren.

Jeder Elternteil, der sich auf eine Diskussion mit seinem kleinen Kind einlässt, hat schon verloren. In der Folge braucht es dann oft "Strafen", um doch noch das durchzusetzen, was man sich vorher durch Hin- und Herdiskutieren selbst verdorben hat.

Selbst wenn dein Kind das Etikett AD(H)S bekommen sollte, würde das nichts an der Problematik ändern. Es würde dir möglicherweise suggerieren, dass du ja nicht für das Verhalten verantwortlich bist - aber das stimmt nicht.

In Sachen Konsequenz ist es wichtig, dass das diese immer in direktem Zusammenhang mit der Ursache stehen müssen. Einem Kind Süßigkeiten oder Fernsehen verbieten, weil es Chaos in der Küche angerichtet hat, macht keinen Sinn. Der logischere Weg wäre: Wir machen das Chaos jetzt gemeinsam wieder weg.

Weigert sich das Kind, bleibt es liegen - aber solange die Küche dreckig ist, kann man leider auch kein Essen oder Getränke dort holen. Dann gibt es so lange halt nur Leitungswasser aus dem Badezimmer. Irgendwann wird der Hunger siegen - vorausgesetzt, der Erwachsene bleibt konsequent und ruhig genug.

Den Spielplatz zu verbieten, ist kontraproduktiv, denn draußen kann das Kind Energie loswerden. Ein 5-Jähriger, der den ganzen Tag allein zu Hause hockt, muss sich irgendwie beschäftigen.

Hier wäre ein weiterer Ansatz: Da der Junge nicht in der KiTa ist, wäre ein strukturierter Tagesablauf wichtig. Z.B. Gemeinsames Frühstück, danach zusammen rausgehen und mindestens 2 Stunden draußen bleiben. Auf dem Heimweg ein paar frische Sachen fürs Mittagessen mitnehmen und zusammen kochen.

Nach dem Essen und Aufräumen hat jeder eine halbe Stunde Zeit für sich (Eieruhr stellen), danach macht man wieder was zusammen, idealerweise, indem man wieder nach draußen geht. Freunde besuchen oder einladen wäre eine weitere Variante.

Wenn du erhoffst, dass der Kleine sich stundenlang allein beschäftigen kannst, irrst du. Du bist gefragt, sinnvolle Beschäftigungen zu finden, damit er sich nicht selbst unsinnige sucht. Das ist anstrengend - aber das ist Erziehung.

Wenn dein Kind ein paar Stunden am Tag mit dir draußen sein kann, wenn ihr im Haus zusammen spielt, kocht, bastelt... muss er auch nicht die Wohnung ruinieren und lautstark um deine Aufmerksamkeit kämpfen.

Momo1965  07.06.2013, 06:17

TOP-Antwort! Das Sternchen hätte m. E. HIERHER gehört!

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