Mein Partner will mich unter Kontrolle halten?
Hallo ihr Leute, ich hätte mal eine Frage zu folgendem Problem.
Mein Partner (13 Jahre zusammen) möchte über alles was ich tue informiert sein. Das Problem ist an der Sache das es mich selbst irgendwie einengt und ich das Gefühl habe mein eigenes Leben nicht leben zu können, keine Freiheit zu haben und ich ständig darauf achten muss was ich jetzt mache und tue. Ich hab Angst wenn ich etwas spontan anders mache das es gleich wieder Stress mit ihm gibt und ich mir wieder irgendwelche Unterstellungen anhören muss.
Mal ein kurzes Beispiel. Ich bin freiberuflich tätig und unsere Tochter (2,5 J) geht in die Kita, wenn er heim kommt fragt er mich gleich wieder ob ich meine Aufträge gemacht habe und ob ich dies und jenes erledigt habe. Wenn ich sage nein, dann unterstellt er mir das ich meine Tochter abschiebe weil sie in die Kita geht und ich nur faulenze (so ähnlich) und dann STREIT! Gestern zum Beispiel bin ich in den Garten wie jeden Tag gegangen um meine Tiere zu versorgen. Er war derweil bei mir und hat sich um unsere Tochter gekümmert. Ich kam nicht sofort nach 15 Min wieder sondern hab eine halbe Stunde länger gebraucht weil ich gleich noch Unkraut weggemacht habe. (Ich muss immer fast alles alleine machen) als ich heim kam unterstellte er mir sofort das ich mir jetzt absichtlich Zeit gelassen hab, weil ich kein Bock auf mein Kind hätte. STREIT ! Ich versuche dann immer zu erklären warum wieso weshalb. Auch wenn die Kleine bei Oma (seiner Mutter) ist und ich habe statt einem Auftrag erst mal z Bsp. meine Buchhaltung gemacht hält er es mir auch vor ich wollte doch nur mein Kind los werden. :( Anders herum sagt er mir immer was ich tun soll und machen soll. Er hat sich die ganze Zeit aufgeregt das ich meine Buchhaltung noch nicht gemacht hab, aber dann regt er sich auf wenn ich sie mache. Verstehe die Logik nicht.
Ich weiß nicht recht wie ich damit umghen soll? Auch wenn er nachher heim kommt wird er wieder fragen ob ich meinen Auftrag erledigt hab. Ich hab jetzt schon wieder Angst und weiß nicht was ich sagen soll nachher. Ich hab ihm heute auch noch eine SMS geschickt was ich bisher gemacht habe heute. Danach lag ich leider mir Migräne im Bett (Menstruationsproblem) Jetzt hab ich mich aus dem Bett gequält nur damit er nicht wieder stresst :(
Wir wohnen nicht zusammen. Das Problem gilt auch für andere Dinge zum Beispiel wenn ich mir von meinem Geld was kaufe, sagt er wir brauchen das Geld für was anderes. Hallo? Er ist knapp 38 J. ich bin 33 J. er bekommt sein Leben nicht auf die Reihe ist immer bei Mutti und kann sich nicht selbst versorgen und hat und macht nur Geldnot. Ich habe manchmal das Gefühl das er neidisch ist oder so. Oder will von meinem Geld was ich verdient habe alles abhaben. Zusätzlich kommt noch hinzu das er mich dauernd dies und jenes fragt. Was ziehe ich d. Kleinen an usw.
Reden bringt nix, er haut einfach ab oder sagt halt nix. Oder er sieht nix ein. Paartherapie ist auch mist für ihn.
Ich hoffe auf Tipps. LG
13 Antworten
Hallo Finiafey,
das liest sich alles ziemlich heftig, was du da schilderst. Für mich klingt das Ganze auch stark nach psychischer Gewalt; denn etwas anderes ist dieser Aufbau von Macht und Kontrolle nicht. Ob du dich von ihm trennen möchtest und wann, ist natürlich immer deine Entscheidung! Dass du dich in der Beziehung aber nicht (mehr) wohl fühlst, ist eindeutig herauszulesen.
Ich glaube dir, dass du Angst vor der Trennung hast und Angst, alleine da zu stehen. Gerade, wenn du auch so lange Zeit mit ihm zusammen warst und sicher auch schöne Zeiten mit ihm hattest. Ich kann dir nur empfehlen, dir vielleicht zu überlegen, ob du dich in einer Beratungsstelle bzw. vielleicht auch von einem Frauennotruf oder einem Frauenhaus mal beraten lassen möchtest. Das geht auch telefonisch und auch anonym; je nachdem wie du möchtest. Es geht da auch nicht unbedingt um eine Aufnahme (außer du möchtest das oder es wäre nötig, weil er dich z. B. nach einer Trennung stalken würde), sondern man kann dich dort auch beraten über Fragen zu Trennung und Scheidung usw.
Ich kann dir nur versichern, dass es Hilfen gibt für solch schwere Situationen wie deine. Auch für alles, was dein Kind betrifft, sind Regelungen möglich.
Ich wünsche dir alles Gute!
Dass du (nur noch) ihn hast, ist ja so nicht richtig. Er "hat" dich. Aber das hast du ja eigentlich schon ganz erkannt. Es geht jetzt um den nächsten Schritt. In der bisher gelaufenen Unterhaltung kommt zuweilen durch, wie infiziert du schon bist durch sein ewige Genöle "du kriegst alleine nix auf die Reihe".
Glaub mir, das stimmt nicht! Du hörst dich ziemlich reflektiert an. Hol dir Unterstützung. Alleine so einen Schritt zu gehen ist extrem anstrengend. Ich schließe mich dem Tipp von BlackWoodruff an, geh zu einer Beratungsstelle, das ist auch erst mal komplett unverbindlich.
Wenn du bei ihm bleibst, stell dir vor, wie das für dich in fünf oder zehn Jahren aussieht. Was lebst du deiner Tochter vor, wie sich eine Frau behandeln lässt, oder wie sehr sie sich zutraut, ihr eigenes Leben zu leben. Dass du sagen musst, "Ich flüchte in mein eigenes Leben", ist schon erschreckend, oder?
Mach dich auf den Weg, sei es dir und deiner Tochter wert. Ich wünsch dir Mut und Kraft *
aus eigener erfahrung sage ich dir: der wird sich nie ändern und du wirst mit der zeit ernsthaft krank. pass jetzt gut auf dich und deine tochter auf, sonst geht ihr am ende beide drauf. es ist mir schon bewusst, dass das jetzt sehr hart und dramatisch klingt, aber so ist es leider auch. das leben ist viel zu kurz um es an einen menschen zu vergeuden der einem nicht gut tut, ja sogar schädlich ist. lass ihn gehen und leb dein leben, du bist genug stark und kriegst das auf die reihe und du wirst sehen wie sich dein rückgrat streckt, du frei wirst im brustraum, weil du nicht mehr niedergemacht wirst und endlich durchatmen kannst.
Hallo ihr,
ich danke euch. Ihr seid so lieb zu mir. Bzw. ihr macht mir Mut ! Dennoch ist es sehr sehr schwer, dazu kommt das schlechte Gewissen wegen unserer Tochter und Angst alleine zu sein, ich habe niemanden nur ihn. So kann es auf jeden Fall nicht weiter gehen.
Es macht mich einfach traurig und auch krank.
Hallo...
es sind doch immer 2 beteiligt > einer, der es macht und einer, der es zulässt.
Die Frage ist doch: warum lässt du dich so behandeln ?
Zudem kommt deine Isolation - such dir andere Menschen, vielleicht auch eine Selbsthilfegruppe in der du Menschen findest mit ähnlichen Problemen. Auch gibt es Beratungsstellen für dich, wo du dir Hilfe und Unterstützung suchen kannst. Eines ist klar: jammern alleine hilft nicht, lediglich hilft es den Zustand weiterhin beizubehalten, aber vielleicht möchtest du das ja ? Oder doch nicht? Klarheit hierüber hilft dir sicher weiter. Denk auch an dein Kind, das da ja mit drinnen hängt und nichts dafür kann, für dessen Wohlergehen (auch seelisch) bist du als Mutter verantwortlich. Viel Mut und alles Gute!