Mein Freund würde für Tiere alles tun, für Menschen aber nichts?
Hab mich in meinen Freund eigentlich verliebt, weil er so unglaublich Tierlieb ist. Er hat ziemlich viel Geld, spendet den Tierheim, sein eigener Hund bekommt das beste vom besten. Die Hunde, also auch meine, werden geliebt und verwöhnt und alles.
Aber...
Menschen gegenüber ist er null so. Kein Stück emphatisch, wenn es jemanden schlecht geht oder ne Behinderung hat, hat dieser Pech. Er verteilt keine Liebe bzw. ist sogar mir gegenüber damit sehr sparsam und er geht keinerlei Kompromisse ein.
19 Antworten
Tiere sind für ihn keine Konkurrenz, in keiner Frage. Sie sind einfach keine Menschen. Sie können keine Karriere machen, können nicht schlauer als er sein, sie können ihm kaum widersprechen, ihn nicht in die Schranken weisen, nicht moralischer sein, als er selbst, nicht attraktiver sein, als er selbst, nicht erfolgreicher sein als er...
Es kann sein, dass er ein erhöhtes Selbstwertgefühl hat. Jeder Mensch bring die Gefahr, dass beim direkten Vergleich er verlieren kann. Dann ist er innerlich gekränkt. Meint er, dass irgendein Mensch gegen ihn verliert, dann verachtet er ihn kalt. Auch ein behinderter Mensch ist in seinen Augen ein Verlierer. Das klingt abartig, aber solche Menschen gibt es.
Bei den Tieren kompensiert er für sich selbst seine unmoralische Kälte. "Ich bin doch gut. Bin nett und fürsorglich".
Beobachten Sie ihn und wenn Sie an ihm noch mehr narzisstische Züge entdecken, trennen Sie sich.
Wenn es nur eine Phase ist, und er nur verbittert ist und deswegen sich so gibt, finden Sie keine weiteren narzisstischen Züge an ihm. In dem Fall lässt er übrigens auch mir sich reden und verändert sich schnell zum Besseren. Also zwischen einem Narzissten und einem erbösten "Normalmensch" liegen Welten. Für Ihre eigene Sicherheit überprüfen Sie, mit wem Sie es zu tun haben.
Okay. Wieso redest Du dann nicht mit Deinem Freund darüber? Das ist in einer Beziehung immer am sinnvollsten.
Das empfinde ich - ehrlich gesagt - als befremdlich:
Empathie zeigt sich doch allen Lebewesen gegenüber!
Dein Freund teilt die Welt in zwei Teile ein.
Da gibt es die liebenswerte Hälfte, in der er sich gern und herzlich einbringt und die, die er mit Vorsicht betrachtet, die ihn vielleicht schwer enttäuscht hat, die er versucht, zu ignorieren.
Sicher ist vieles vorgefallen, er hat schlechte und nachhaltige Erfahrungen gesammelt, er hat evtl. ein Trauma, das ihn belastet. Und doch lebt er in dieser ganzen Welt und sollte ihr eine zweite Chance geben.
Er konzentriert sich auf die Tiere, weil diese ihm zurückgeben, was er investiert. Er erlebt Anerkennung, Liebe, es rentiert sich, was er tut, er bekommt eine deutliches Feedback.
Menschen betrachtet er mit Abstand und zieht sich zurück. Aber diese Gesellschaft wird er trotzdem immer brauchen, und eine wirkliche Kommunikation ist durch kein Tier zu ersetzen.
Sprich mit ihm und taste dich vorsichtig an dieses Thema heran.
Du bist verliebt in diesen Menschen und Liebe schafft vieles, ob du allerdings hier weiterkommst, ohne selbst Schaden zu nehmen, weiß keiner.
Lass dich nicht auf seine Seite ziehen, du selbst solltest eine klare Position einnehmen, und so versuchen, ihn wieder etwas aufzubauen und an das Gute nicht nur im Tier, sondern auch in den Menschen zu glauben.
Ich hatte mal einen Freund der war genauso, nur das es anstatt einem Hund sein Auto war.
Du, ich kucke mir den Unsinn eine Weile an, taste mich da ran, unterhalte mich darüber und stelle fest das ich nur "nettes Beiwerk" bin.
Und tschüss sage ich da nur.