Mein Bruder ist gestorben... Ich komme damit nicht klar?

12 Antworten

Hallo,

ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Dir zumute ist! Ich habe vor über 6 Jahren meine Frau verloren, mit der ich etliche Jahre verheiratet war (und einige Jahre davor meine älteste Schwester und meine Eltern). Ein geliebter Mensch hinterlässt beim Tod eine riesige Lücke, und der Schmerz der Trauer kann überwältigend groß sein! Vielleicht darf ich Dir kurz schildern, was mir in der Zeit der Trauer geholfen hat.

Ich habe inzwischen zwar Abstand gewonnen, doch nach meiner Erfahrung scheint die Trauer nie ganz weg zu gehen. Am Anfang ist der Schmerz zweifellos am größten, doch lässt er im Laufe der Zeit mehr und mehr nach und pendelt sich auf ein erträgliches Maß ein.

Was in der Zeit der Trauer helfen kann ist, wenn man ganz offen mit jemandem, zu dem man Vertrauen hat über seine Gefühle sprechen kann, am besten mit jemandem, der selbst Ähnliches erlebt hat. Von diesem fühlt man sich viel besser verstanden, und meistens bekommt man hier mehr Mitgefühl und Verständnis entgegengebracht! Das ist auch die Erfahrung, die ich gemacht habe.

Einigen fällt es allerdings schwer, über ihre Gefühle zu sprechen und sie ziehen sich lieber von anderen zurück. Hier kann es helfen, einmal all das aufzuschreiben, was einen bewegt und es dann später nochmals zu lesen.

Was ebenfalls Erleichterung bringen kann ist weinen! Ja das Vergießen von Tränen der Trauer ist ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des seelischen Heilungsprozesses. Du brauchst Dich daher nicht zu schämen, wenn Du immer mal wieder plötzlich in Tränen ausbrichst. Mir ging es ganz genauso! Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Seinen Tränen freien Lauf zu lassen, kann wirklich sehr befreiend sein!

Es wäre sicher nicht hilfreich, wenn man irgendwie versucht, vor anderen seine Gefühle zu verbergen und den Starken zu spielen. Man sollte sich zugestehen, traurig zu sein und dies auch nach außen zu erkennen zu geben. Warum sollen denn andere nicht merken, wie sehr man mit der Trauer zu kämpfen hat?

Hier noch ein letzter Gedanke: Für mich ist es bis heute sehr tröstend, zu wissen, was die Bibel über die Toten sagt. Jesus Christus, der ja selbst auch den Schmerz kannte, den der Tod geliebter Menschen auslösen kann, sagte einmal etwas sehr Schönes:

Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Das sollte euch nicht wundern, denn es kommt die Zeit, wo alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden“ (Johannes 5:21, 28 u. 29a).

Jesus sprach hier von der Auferstehung der Toten! Wenn diese eines Tages stattfindet, bedeutet das, dass Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute. Wir werden sie so sehen, wie wir sie gekannt haben und können sie dann endlich wieder in unsere Arme schließen! Ist das nicht großartig?

Zu wissen, dass ich meine Frau, meine Eltern und all die lieben Freunde, Verwandten und Bekannten, die ich im Laufe der Zeit verloren habe, eines Tages wiedersehen werde, hilft mir, mit meinen Gefühlen der Trauer besser fertig zu werden. Ja, ich kann sagen, dass der Gedanke an die Auferstehung der Toten meinen tiefen Schmerz sehr abmildert!

Ich weiß ja nicht, wie Du zur Bibel stehst und ob Du überhaupt an Gott glaubst. Ich habe eben versucht, meine persönlichen Erfahrungen und meine Hoffnung wiederzugeben. Vielleicht hast Du ja eine ganz andere Meinung dazu.

Ich wünsche Dir jedenfalls von ganzem Herzen, dass es Dir gelingt, mit Deinem Schmerz zu leben und Deine große Trauer nach und nach zu verarbeiten!

LG Philipp

Mein herzliches Beileid.

Die Leidenszeit und der Tod sind erst einmal ein großer Schock für die Familie.

Wichtig ist, die Trauer zuzulassen, damit Du erst einmal sacken lässt was passierte. Das geht nicht im Galopp, es gibt auch keine normale Trauerzeit, aber wird die Trauer verdrngt, überrollt sie Dich irgendwann.

Es gibt in jeder Stadt Trauervereine durch Ehrenamtliche, die sehr versiert sind.

Das gibt es vom Caritas, der Kirche, Hospizverein.

Entweder unterstützen Dich Einzengespräche ein halbes Jahr wöchentlich, ohne Kosten, oder Du gehst in eine Trauergruppe, was nicht jeder kann.

Das ist eine große Hilfe, da kannst Du alles rauslassen, was Du fühlst und denkst.

Mir half es sehr bei meinen Eltern, hab es 2 Mal wahrgenommen.

Irgendwann kannst Du Dich auch wieder ablenken, die richtige Zeit merkst Du selbst, dann kannst Du mit Freunden etwas machen, oder Sport, Freizeitgestaltung, dann wird es Zeit wieder vorwärts zu schauen, das würde sicher Dein Bruder auch wollen.

Wünsche Dir alles Gute auf dem Weg des Abschieds und Trauer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das tut mir sehr leid für dich ich habe auch eine wichtige Person verloren ...

Ich würde dir empfehlen das du versuchst dich etwas abzulenken und dir feste Rituale zu setzten wie z.B. an dem Geburtstag deines Bruders kaufst du Rosen oder so ...


Inkognito-Nutzer   29.12.2024, 00:54

Tut mir auch sehr leid für dich das du das durchmachen musstest

Oh neinnn 😭😭😭 das tut mir meega leid für dich 😭😭😭

also als erstes es ist in so einer situation nicht schlimm traurig zu sein, lass sie einfach raus.. sonst explodierst du irgendwann. Um sie zu stoppen könntest du zum Beispiel dich irgendwie ablenken..geht das..? Also oder mit Menschen die du sehr gerne hast und denen du vertraust reden sie werden dir bestimmt helfen in so einer Zeit. So… och kann dir nicht sagen wie lange es noch dauert das du nicht mehr traurig bist aber ich wünsche dir trotzdem alles Liebe und Gute 🍀❤️

LG ✨🦖🦖🦖

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin halt eif schlau…

Mein Beileid! So eine Situation ist eine sehr schwierige Sache, besonders wenn man sich gut mit dem Verstorben verstanden hat. Manche Menschen können das, mit der Hilfe von ihrem Umfeld besser verkraften als andere. Ich zum Beispiel, habe meine geliebte Mom verloren und keiner aus meinem Umfeld konnte mir wirklich helfen damit klar zu kommen. Ich musste mir einen Therapeuten nehmen, der mir geholfen hat "etwas" damit klar zu kommen. Der Verlust ist auch noch Heute, sehr schwer für mich! Das Loch in meinem Herzen ( Inneren) ist Etwas so Schlimmes, dass ich auch heute noch nicht wirklich darüber hinweg bin. Ich bin für jede Sekunde dankbar die ich mit meiner Mom verbringen durfte! Ich wünsche dir viel Kraft und ganz viel Unterstützung von deinem Umfeld. 👍😎

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe schon viel erlebt, dazu gelernt, bin an vielen Themen g