War das Matheabi 2019 zu schwer oder was?
Moin!
nicht nur durch soziale Netzwerke, sondern auch dadurch, dass meine Eltern Mathelehrer sind habe ich mitbekommen, dass es große Diskussionen um das Matheabi 2019 gab bzw. gibt und es nun auch Petitionen etc. gibt.
Ich selber habe letztes Jahr mein Abi geschrieben und studiere jetzt Mathe. Jetzt ist es aber so, dass ich zum Beispiel auf Instagram oft Dinge lese wie: „Jetzt gibt es Proteste, dass das Matheabi viel zu schwer sei... Mimimi lasst doch gleich jeden mit 1,0 durch Abitur durch.“ und so weiter. Also eher nach dem Motto, dass das Abi nicht zu schwer sei, sondern die Schüler einfach zu wenig tun oder auch, dass einfach immer mehr Schüler auf Gymnasien sind, obwohl sie dort nicht wirklich hingehören.
Meine Eltern wiederum sagen aber das Abi war schwer. Vor allem die Formulierungen der Aufgaben waren stark verklausuliert und es war für z.B. einen grundlegenden Mathe Kurs (der Analysisteil vor allem) viel zu umfangreich mit Operatoren wie „entscheiden Sie“ oder „begründen Sie“ und kaum bis gar keine Aufgaben mit „berechnen sie“.
Also nicht falsch verstehen: natürlich ist es auch grundlegend so etwas zu machen, aber ich glaube, meine Eltern können das schon gut einschätzen. Also zusammen gefasst meinen Sie, es war eigentlich nicht zu schwer, es waren vor allem für das grundlegende Niveau die Aufgaben zu schwer oder soll ich sagen zu schlecht formuliert und kaum leichte Aufgaben, bei denen man einfach nur rechnen muss.
Meine Frage lautet also:
Was sagt ihr zu dem Thema Mathe-Abi 2019? Schuld der Behörde oder Schuld der Schüler?
22 Stimmen
6 Antworten
Einerseits werden die Abitur-Noten immer besser, andererseits wird das Gejammere über "schwere Aufgaben" immer lauter. Da passt doch irgendetwas nicht zusammen!
Meine Eltern wiederum sagen aber das Abi war schwer.
Haben sie es denn mitgeschrieben?
Die Schüler werden jahrelang darauf getrimmt, Prüfungsaufgaben zu bestehen. Da kann man schon einen gewissen Anspruch an das Lernergebnis stellen.
Operatoren wie „entscheiden sie“ oder „begründen sie“ und kaum bis gar keine Aufgaben mit „berechnen sie“
Für's Berechnen gibt es Taschenrechner. Für's Begründen muss man sein Gehirn einschalten. Hat wohl den Schülern vorher keiner gesagt, sowas aber auch...
Hi,
Ich habe ein Mathe, Physik, Englisch Abi. So ein typisches Technikerding/Maschinenbau.
1990.
Die Schüler sind sicherlich nicht blöder geworden. Aber einfach war mein ABI sicherlich nicht.
Aber wie soll man bei nur noch 12 Jahren bis zum ABI auch alles drauf haben?
Meine Eltern, Heizungsmonteur und Erziehungshilfe im Kindergarten.
Beide damals noch Volksschule, mit der man noch jeden Beruf erlernen konnte haben mir geholfen als Erster in meiner Famile das ABI zu schaffen. Dafür danke ich ihnen.
Mit Eltern und dann auch noch Mathelehrer. Etwas anderes als ein Mathestudium wird da wohl nicht erwartet.
Ich kann mir vorstellen, welcher Erwartungsdruck auf Dir herrscht. Ich hoffe, das Du es bestehst.
Ich kenne Eine, die das auch studiert hat... Von 25 Anfängern haben 5 abgeschlossen. Sie hat das gnadenlos in der Mindeststudienzeit durchgezogen.
Kein Freund, nichts... Aber danach konnte sie sich ihren Job aussuchen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei.
So schlau wie Du bin ich wohl nicht.
Aber ich weiß, was ein Mathestudium bedeutet.
Mario
Ich bin selbst dieses Jahr in der Prüfung gewesen. Natürlich klicke ich Schuld der Behörde, weil ich ganz genau weiß, dass ich bich seit Oktober in zwei Kursen wiedergefunden habe, wo auf das Matheabi vorbereitet wurde (mit Bezahlung eine Woche in den Ferien!) Und zusätzlich privat mit einem Mitschüler gelernt habe in den letzten vier Wochen, fast jeden Tag. Und es lief trotzdem nicht gut, obwohl ich eine Mathe 1er Schülerin bin. Ich konnte manche Aufgaben noch nicht mal machen. Also eindeutlich Schuld der Frsgesteller/Behörde.
Mal davon abgesehen, daß mir die Antwortmöglichkeiten zu beschräntk scheinen:
Ohne genaue Kenntnis dessen, was im Lehrplan steht und die Aufgaben gesehen zu haben, sollte man sich generell keinUrteil erlauben.
Was ich z.B. als erstes wissen wollen würde: Wer macht (kreiert) die Aufgaben auf welcher Basis?
Es wäre nämlich auch denkbar, daß die Lehrerschaft bei der angemessenen Vorbereitung einfach versagt hat, also nicht die nötigen Werkzeuge und den Umgang mit diesen vermittelt hat.
Es kann sein, daß der Entwurf der Prüfungen unverhältnissmäßig war oder aber auch, daß die Schüler es verbockt haben, bzw. mit der falschen Erwartunghaltung herangegangen sind.
Die Schuld welcher Behörde soll das denn sein?
Es ist doch wohl eher so, dass die Schüler dem allgemeinen Erwartungs- und Leistungsdruck nicht standhalten wollen oder können.
Warum muss heutzutage jeder Hinz und Kunz Abitur haben, kann dann aber in einem Auswahlverfahren für eine Ausbildung nicht einmal einfache Prozentrechnung?
Es krankt an der Einstellung der Menschen, ein Abschluss „unter“ Abitur wäre nichts wert. Da ist die Landespolitik als Schulträger ebenso gefragt, wie überforderte oder auf der anderen Seite zu anspruchsvolle Eltern.