Mache ich etwas falsch in dieser "Freundschaft"?
Nur vorab: Es geht um Freundschaft und nicht Liebesbeziehungen
Wir sind gleich alt (jung), und in der gleichen Stadt. Wir sind online befreundet seit ein paar Monaten, sie hat anscheinend probleme, Freunde hier vorort zu finden da sie eher neu in DE ist. Außerdem ist sie eher introvertiert und nimmt sich mehr Zeit um neue Leute kennenzulernen. Ich habe das immer respektiert, aber beim chatten scheint sie immer froh zu sein und wir waren paar Male kurz davor, uns zu treffen, aber es hat sich nie ergeben, aus immer verschiedenen Gründen.
Ich glaube eins ist klar, wir möchten beide Freunde sein (schon von anfang an so gewollt) aber irgendwie bin ich auch in einem Dilemma. Es kommt mir vor, als würde ich jemanden heilen, der oft nicht mal geheilt werden möchte, aber trotzdem über Schmerzen klagt. Die Person ist wirklich eine interessante Person und es wäre auch eine Schande für uns beide, wenn ich einfach den Kontakt abbreche. Es ist auch nicht für ungewöhnlich, dass Nachrichten von mir als gelesen markiert sind, jedoch nie eine Antwort erhalten. Ich bekomme immer das Gefühl, sie zu stören, obwohl ich immer respektvoll bleibe, nur fragen stelle, die nicht allzu sehr in die Privatsphäre dringen, und dann noch mich entschuldige, falls ich ausversehen etwas falsches sage. Also im Ganzen habe ich keine Absichten, außer ein Freund für sie zu sein, den sie sich wünscht. Sie hat mir oft gesagt, dass sie es als introvertierte Person sehr schwer hat, neue Leute hier kennenzulernen, und dazu kommen noch unausreichende Sprachkenntnisse von ihrer Seite aus. Außerdem betreibt sie auch viele Hobbies, die man gut alleine treiben kann. Also bevorzugt sie oft das Alleinesein, aber zugleich klagt sie oft darüber, dass sie keinerlei Freunde hier findet.
Ich fühle mich hilflos und weiß nicht, wie ich weitermachen soll. Wie gesagt, es würde eine große Schande sein, so etwas zu verlassen und ich würde das nur ungern machen. Ich weiß auch nicht, ob es angemessen ist, so einer Person auch zu sagen, wie ich mich dabei fühle, wenn sie sich manchmal nicht mal bemüht, meine Mühe als Freund wertzuschätzen. Ich will sie auch nicht als die schlechte Person darstellen, weil vieles hat sie zugegeben, was sie machtm, und dass sie auch weiß, dass es schlecht ist, empfindet aber zwischenmenschliche Interaktionen als mühsam.
Deswegen würde ich mich auf Rat von mehreren Perspektiven freuen, und auch wissen, wo ich klare Grenzen ziehen darf und sollte.
Vielleicht hatte jemand mal Umgang mit so einer Art von Person, die nicht mal wissen, ob sie sozialen Kontakt brauchen oder nicht.
2 Antworten
Hi,
ich weiß nicht genau wie alt ihr seit und wo ihr euch kennengelernt habt. aber irgend etwas an eurem altag muss sich ja überschneiden sonst wärt ihr nicht befreundet. ich meine vlt habt ihr irgendein gleiches hobby und könntet dieses zs ausüben vlt erkenne ich aber auch dein problem nicht genau. Hatte übrigens das gleiche problem auch einmal habe von da an angefangen die person mit in meinen freundes-kreis ein zubeziehen und seitdem ist sie auch offener im hinblick auf spontane treffen mit neuen leuten geworden. hoffe konnte dir weiterhelfen
wünsche euch viel glück:)
LG
also ich kann das aus meiner Sicht sage bin gerad in ein BZH und ja ich weiß das dass nochmal ein bisschen anders ist aber ich selbst hatte anfangs auch das gefühl meine freunden zu nerven und hab sie das auch immer gefragt. sie meinte dann immer nur ,,hä warum solltest du mich nerven'' was ich damit sagen will ist das sie vlt besser über dich denkt als du es tust deshalb mach dir nicht so ein kopf darüber und sei einfach weiterhin nett zu ihr und so wie du es sonst auch bist. tatsächlich muss sie aber ihre kontakte selber knüpfen da kannst du ihr nicht viel helfen.
wünsche euch wie gesagt viel glück und eine lange freundschaft ;)
Man merkt, dir ist die Freundschaft wichtig. Du achtest darauf, sie nicht zu stören, stellst keine nicht zu privaten Fragen und entschuldigst dich sogar, weil du dir Sorgen machst, ob etwas falsch war von dir. Du versuchst sie besser zu verstehen - du versuchst keine Grenzen zu überschreiten, du bist ein guter Freund. Und trotzdem scheint es so, als würde sie es nicht wertschätzen und beklagt sich weiter und das heißt ja nicht automatisch, dass sie eine schreckliche Person ist. Bei so einem Verhalten kann es verwirrend oder verletzend rüberkommen. Es kann sein, dass sie Freundschaften nur im echten Leben wirklich anerkennen würde(Das ist nur meine Vermutung übrigens!), weil viele Leute Freundschaften im echten Leben intensiver sehen als online. Wenn man eine Person wirklich kennenlernen will, sollte man es mit allen Sinnen machen
Und ich hatte eine bisschen ähnliche Situation, nur mit sehr vielen Unterschieden, aber ich möchte sie trotzdem gerne teilen:
Ich war mit einer online Freundin befreundet(1 Jahr älter als ich), die Schwierigkeiten im echten Leben hatte und sich deswegen selbst wehgetan hat. Und ich dachte, ich hätte die Verantwortung - nicht klar im Kopf gesagt, aber so gehandelt. Ich habe versucht ihr zu helfen und habe sogar einen sehr sehr langen Text in der Nacht geschrieben, damit sie endlich aufhört, sich selber wehzutun. Ich habe mich um ihr Sorgen gemacht. Sie hat es wertgeschätzt und aich gezeigt. Dann begann sie mit dem Vapen. Ich sag mal sie ist unter 16, weswegen sie es eigentich nicht durfte. Sie schickte mir auch selber Videos, wo sie ihre erste Vape ausprobiert hat und ich war übelst geschockt. Natürlich habe ich gesagt, dass sie das nicht darf wegen ihr Alter und es war ihr auch klar - trotzdem hat sie nicht auf mich gehört am Anfang. Ich hatte keinen Kontakt zu ihren Eltern, weswegen ich mich selber verantwortlich gemacht habe. Auf jeden Fall, ich bin mir sicher, dass ihr klar war, dass ich es nicht mochte, wenn sie mir Videos schickt, wie sie raucht oder es sogar erwähnt. Denn ich habe immer "überreagiert"(nicht im dem Sinne, aber dieses typische Verhalten) und habe auch bisschen Wut gezeigt. Ich habe ihr dann auch eine letzte Chance gegeben und das meinte ich ihr auch. Wenn sie es wieder macht, blocke ich sie. Genau das habe ich gemacht, denn ich will mit so welchen Leuten nicht befreundet. Mir war klar, dass ich keine Mutter bin für sie, aber das ändert nichts ak der Tatsache, dass sie es wegen ihr junges Alter nicht darf und ich habe versucht ihr zu helfen(Nikotin halt...). Nach dem Blocken ist mir aber etwas aufgefallen. Ich habe mich besser gefühlt, egal wie gemein das klingt, auch wenn es nicht gemein ist. Ich dachte es sei gemein - doch ich habe bemerkt, sie hat mir nicht gut getan und das ist ok von mir, wenn sie meine Grenzen überschritten hat und sie hat mir auch quasi Stress gegeben. Und das war nicht egoistisch von mir, das war Selbstfürsorge. Die Freundschaft kann nur emotional belastend für mich sein, wenn ich mich mach dem Kontaktabbruch viel wohler gefühlt habe. Ich wusste auch nicht, wie ich weiter machen soll. Ich habe aber realisiert, dass ich nie die Verantwortung habe, auch wenn ich ihr helfen wollte. Klar kann man jemandem helfen, aber wenn man es "nicht schafft", muss man auch nicht weiter machen - besonders wenn du keine Verantwortung hast, wie sie mit anderen in ihrem Umfeld klarkommt. Du musst das nicht tun, wenn du dich hilflos fühlst, auch wenn du nur helfen wolltest, was ja zeigt, dass du ein toller Freund bist. Aber trotzdem ist es wichtig, dir auch Grenzen setzen - du darfst deine Energie schützen. Außerdem ist es auch verständlich, wenn du enttäuscht bist, weil sie es nicht wertschätzt. Trotzdem ist es nicht unangemessen, wenn du mit ihr nicht frei kommunizierst. Wär sie eine gute Freundin, würde sie deine Gefühle ernst nehmen.
Hallo, danke für deinen Kommentar. Sie ist tatsächlich nicht einheimisch, deswegen haben wir uns erstmal nur online kennengelernt. Wir sind beide so anfang 20er, also jung aber trotzdem volljährig. Unsere Interessen und Vorstellungen überlappen sich schon zu einem großen Teil würde ich sagen. Aber das einzige Problem was mich generell belastet, ist dass sie oft nicht wirklich nicht mitmacht, wenn es einfach um Bildung von neuen Freundschaften geht. Sie hat oft erzählt, dass wir gute Freunde sind aber es ist mental für mich eine Last, wenn ich sie was normales frage, und dann kommt erstmal keine Antwort. Ich habe das Gefühl, dass ich sie einfach nerve. Oder sie erzählt mir wie immer, wie schwer sie es hat, neue Kontakte zu knüpfen und ich bin quasi vorerst einer der wenigen Kontakte, die sie knüpfen könnte, wozu sie sich aber wenig bemüht. Ich habe mir solches Verhalten am Anfang abgestritten und gesagt, dass sie mit solchen sozialen Umgang nicht vertraut ist und deswegen mir nichts daraus gemacht.
Aber auf Dauer weiß ich auch nicht mehr weiter