Lottogewinn teilen?
Mann X (27) und Frau Y (24) sind fünf Jahre zusammen und spielen seit drei Jahren regelmäßig zusammen Lotto. Teilen Kosten durch zwei.
Wenn sie mal alleine gespielt/ bezahlt hat, teilt sie trotzdem den Gewinn durch zwei.
Nun konnte sie einmal nicht mitspielen, weil sie kein Geld hatte, da sie ihrem Bruder was ausgelegt hat und durch Corona ihren Job verloren hat.
Das nächste Mal bezahlt sie wieder mit.
Sie wollte ihm auch das Geld für den Schein zurückgeben, bevor der Gewinn bekannt wurde.
Mann X gewinnt mit dem Schein, den er alleine bezahlt hat, mehrere Millionen Euro.
Sollte er seiner Freundin die Hälfte abgeben?
18 Stimmen
8 Antworten
Ethisch-moralisch gesehen sollte er teilen
Rechtlich muss er es aber nicht
außer es bestand eine rechtlich haltbare Vereinbarung
Den Nachweis zu führen, wer wann welchen Schein alleine gespielt und bezahlt hat und somit einen Lottogewinn behalten darf, kann gerichtlich geklärt werden, da auch Gewohnheiten eine Rolle spielen können.
Interessanter wird es bei eingetragenen Lebenspartnern oder gar Verheirateten. Dort kann der Fall einer Zugewinngemeinschaft vorhanden sein und beide profitieren davon, unabhängig davon woher das Geld kommt.
Wenn man immer teilt, was man in einer guten Beziehung sowieso tun sollte, dann sollte man in diesem Fall auch teilen.
...sie das so geplant hatten und quasi einen mündlichen Vertrag
wenn er ein Freund ist, wäre das selbstverständlich
- Selbstverständlich sollte er das tun. Die beiden haben doch eine Spielergemeinschaft gebildet und immer zusammen gespielt und sich die Kosten langfristig geteilt. Da kommt es aus moralischer Sicht doch absolut gar nicht darauf an, von wem das Gewinnerlos bezahlt wurde. So eine Frage sollte sich nicht einmal stellen, wenn man zusammen ist und zusammen spielt.
- Rein rechtlich kommt es aber wahrscheinlich nur darauf an, welcher Name auf dem Los steht oder wer das Los hat, ggf. ob es eine schriftliche Vereinbarung zur Spielergemeinschaft gibt.
- In der Praxis sollte der Mann es vielleicht davon abhängig machen, wie intakt die Lebensgemeinschaft ist. Will er sich sowieso trennen, kann ich verstehen, dass er daran zweifelt, den Gewinn zu teilen, auch wenn es moralisch richtig wäre. Ist die Beziehung intakt, dann gibt es doch wohl aber gar keinen Zweifel, dass er teilt, denn sie haben immer zusammen gespielt.
- Solche Spielergemeinschaften sind aber tatsächlich sehr oft ein Quell des Ärgers und sollten vermieden werden.