Linux Mint oder Manjaro - Umsteigen auf Linux?


13.03.2022, 14:18

Also zuerst schonmal vielen Dank für eure Antworten! Ich hätte vielleicht dazu schreiben sollen das ich technisch sehr bewandert bin und mich mit den meisten Sachen relativ gut auskenne. Auch mit einigen wenigen Linux Distributionen. Ich kenn also den Unterschied zwischen Rolling Release und nem, naja ich nenne es mal ein System mit festem Updatezyklus. Ich kenne ein paar commands im terminal (apt, aptitude, chmod, chown, sysctl, etc - halt alle basics). bin halt aber so überhaupt nicht in der Lage beispielsweise ein komplettes Manjaro zu reparieren.

Problem: Wir haben in der Schule kein WLAN - zumindest NOCH nicht... Deshalb wäre Onenote im Browser nur über Handyhotspot möglich...

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Würdet ihr lieber Manjaro oder Linux Mint empfehlen?

Einem Windows-Umsteiger generell immer zuerst Linux Mint. Die Oberfläche ist leicht an Windows angelehnt und einiges lässt sich auch noch mit grafischen Oberflächen erledigen.

Manjaro hat zwar auch Dinge wie einen grafischen Paketmanager vorinstalliert, wegen der Arch-Basis würde ich das aber erst "fortgeschritteneren Anfängern" empfehlen oder solchen, die sich ein wenig mehr mit ihrem System auseinandersetzen wollen.

Manjaro ist eine Rolling-Release-Distro, bekommt also ständig Updates. Mint hingegen ist eine Release-Distro. Dort gibts regelmässig neue Versionen der Distribution. Das hat zur Folge, dass manche Programme teils älter sind.

Die Entscheidung sieht also wie folgt aus: Du willst etwas Stabiles, kannst aber auf topaktuelle Software verzichten? Nimm Mint. Du willst dich ein wenig mehr mit deinem System auseinandersetzen, falls mal etwas schiefgehen sollte, es versuchen, selber zu fixen und immer aktuelle Software haben? Nimm Manjaro.

Was gefällt euch an der Distribution? Warum nutzt ihr sie vielleicht?

Ich bin auf Arch (darauf basiert Manjaro) und was ich daran sehr mag ist das AUR. Das ist sozusagen eine Erweiterung der offiziellen Paketquellen. Ich musste sehr selten eine Software manuell installieren. Nahezu alles findet sich dort.

Bei Debian-basierten Systemen (dazu gehören Ubuntu und Mint) gibt es sowas noch nicht. Es gibt ein ähnliches Projekt, was sich derzeit am "aufbrauen" ist, ist aber noch nicht so umfassend. Wenn ein Programm also kein Paket für Debian bzw. Ubuntu bereitstellt, muss man dies manuell installieren.

Mint ist aber einsteigerfreundlicher. Es gibt für vieles, was man sonst im Terminal machen müsste, eine grafische Oberfläche.

Ich würde sooooo gern auf Linux umsteigen, bin mir aber immer unsicher, da ich gern OneNote für Schulnotizen benutze und noch keine richtig gute Alternative habt. Kennt ihr da was?

Xournal++ wäre da was. Das ist das einzige Programm mit Stiftunterstützung, welches ich kenne. Wenn du einen Stift brauchst, wäre dies also eine deiner einzigen Optionen.

OneNote gibts auch als WebApp, das habe ich bisher aber noch nie mit einem Stift ausprobiert.

Wenn du keinen Stift brauchst, dann gibts reichlich Alternativen. Joplin wäre hierbei ein Open-Source-Beispiel. Evernote gibts auch für Linux, falls dir das was sagt.

Du musst aber bedenken, OneNote ist halt proprietär und nutzt ein proprietäres Dateiformat. Die Daten da unkompliziert herauszubekommen, könnte schwierig werden.

Außerdem hab ich immer bedenken, das Manjaro mal komplett abschmieren könnte und anschließend komplett unbrauchbar wird. Kennt ihr sowas? Schonmal erlebt?

Ich habe das auf Arch schonmal erlebt, aber das kann teils rein zufällig passieren. Wenn man nicht zu viel am System rumschraubt, sollte nichts passieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Nutze Linux täglich, sowohl auf Server als auch Desktop
speedwanted55 
Fragesteller
 18.03.2022, 16:14

Kann ich mit Xournal++ auch chemische Formeln abbilden? Danke dir für deine Antwort (:

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Lezurex  18.03.2022, 16:34
@speedwanted55

Du kannst eigentlich alles abbilden, was du auch mit LaTeX abbilden kannst. Dazu gehören auch chemische Formeln.

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Ich rate definitiv zu Linux Mint.

Manjaro ist mit der Arch-Basis einfach zu instabil. Da widersprechen mir wahrscheinlich wieder viele, aber es ist so. Lebt damit, liebe Arch-Nutzende.

Habe bis vor kurzem noch Linux Mint auf meinem PC in der Schule gehabt und fand das ganz gut. Mittlerweile ist aber auch dort openSUSE installiert - damit komme ich besser klar und die Software ist nicht bei Release schon >2 Jahre alt.

An sich bringt Linux Mint aber alles mit, was man braucht. Finde es eine sehr gelungene Distribution, weil sie auch auf Snaps zum Glück verzichten. Was mir noch fehlt, sind Updates nicht nur für die Desktop-Oberflächen, sondern auch LibreOffice, Inkscape,... in regelmäßigen Abschnitten und/oder Flatpak-Einbindung per Default.

Ich würde sooooo gern auf Linux umsteigen, bin mir aber immer unsicher, da ich gern OneNote für Schulnotizen benutze und noch keine richtig gute Alternative habt. Kennt ihr da was?

Schaue dir mal Xournal++ an. Hat zwar keine "Organisation" der Seiten wie OneNote, ist ansonsten aber komplett überlegen. OneNote ist eine typische MS-Frankenstein-Software: ein bisschen Textverarbeitung, etwas Stift-Support, aber nichts davon ist im Ansatz gut umgesetzt. Xournal++ setzt das alles sinnvoll um:

https://github.com/xournalpp/xournalpp

Ich nutze es seit Jahren für meine Unterrichtsvorbereitung und -durchführung sowie Erklärvideos.

Außerdem hab ich immer bedenken, das Manjaro mal komplett abschmieren könnte und anschließend komplett unbrauchbar wird. Kennt ihr sowas? Schonmal erlebt?

Ja, das kann passieren. Je nachdem, was man so macht, gilt das aber für alle Betriebssysteme. Dazu kommt: du bist ja durch Windows schon so einiges gewöhnt. Schlimmer kann es nicht mehr kommen.

Tipp: vorher die Live-Session bzgl. Auflösung, USB-Hardware, Bluetooth und WLAN ausgiebig testen.

speedwanted55 
Fragesteller
 13.03.2022, 14:23

Opensuse hatte ich auch überlegt. Kannst du dafür was sagen? Zu den oben genannten fragen?

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julihan41  13.03.2022, 14:32
@speedwanted55

Also openSUSE ist leider nicht so einsteigerfreundlich, wie ich es mir persönlich wünschen würde. Deswegen sollte man imho etwas Erfahrung mitbringen.

Es gibt aber mit GeckoLinux eine Hilfe dafür. Das nimmt dir viel Arbeit mit Codices und so weiter ab beim Installieren. Ich nutze das selbst, um meine openSUSE-Installationen vornzunehmen. Danach ist es aber ein "normales" openSUSE mit den Quellen und allem.

YaST ist ein sehr hilfreiches Werkzeug, in das man sich aber ebenfalls erst mal rein arbeiten muss. Es ist halt eher für Admins gedacht. Dafür erspart es einem die Konsole in vielen Bereichen.

Ich selbst nutze mit Tumbleweed die Rolling-Release-Variante auf dem Haupt-System und bin sehr zufrieden damit. Bisher hatte ich nur einen Fehler, der leider massiv war und im Linux-Kernel steckte. Wurde dann Upstream mit der nächsten Version gelöst, sodass nach ~1 Monat der Fehler beseitigt war. Das war leider sehr ärgerlich. Ansonsten gab es aber keine Probleme damit.

Auf meinem Schul-PC ist Leap installiert, das bisher auch keine Probleme verursacht hat - ist aber erst wenige Wochen alt das System. Dazu kann ich also nur bedingt was aussagen.

Übrigens gibt es mit dem deutschen Ubuntuusers Wiki eine sehr gute Anlaufstelle für fast alles: https://wiki.ubuntuusers.de/Startseite/ Gerade der Artikel für Einsteiger ist ein guter Start. Linux Mint basiert ja auf Ubuntu, sodass fast alles dort ebenso für Linux Mint gilt.

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speedwanted55 
Fragesteller
 18.03.2022, 16:15

Kann ich mit Xournal++ auch chemische Formeln abbilden? Danke dir für deine Antwort (:

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julihan41  18.03.2022, 16:58
@speedwanted55

Durch "Reinmalen" auf jeden Fall.

Wenn du aber die Formeln plotten lassen willst, das geht damit nicht.

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Naja was hindert dich daran beides mal auszuprobieren?

nur weil du dir Linux installierst, bedeutet das ja nicht, dass du sofort dein Windows löschen musst. Du kannst das ganze doch erst einmal ausprobieren was dir gefällt wie du damit zurecht kommst etc. mit Hilfe einer Virtuellen Maschine (weniger performant und so) oder eben im Dual boot ( bei der Installation eben auf einer anderen Partition installieren, und dann mit Hilfe von Grub entsprechend auswählen.

ich persönlich nutze Mint, mit manjaro hab ich weniger Erfahrung, wenn man sich an apt und so gewöhnt hat, und wenn Manjaro dann mit pamac kommt, ich empfinde Mint auch deshalb etwas einfacher, auf der anderen Seite kommt manjaro von sich aus was das aussehen angeht mit mehr Windows look an.

Es ist wie gesagt Geschmacksache, Mint hat seine einzelnen Releases und Manjaro wird halt immer weiter geführt, die einen kommen mit dem einem besser klar als mit dem anderem. -> Probiere es einfach aus bevor du dich endgültig entscheidest

zu manjaro habe ich schon öfter gelesen das dies sehr instabil sein kann, auf der anderen seite aber auch dass man über jahre keine Probleme hatte.

Mint lief bei mir zumindest immer sehr stabil, und wenn ich mal doch Probleme hatte waren diese auch lösbar

bezüglich OneNote und und Office sollten es Webversionen geben, wenn du diese Produkte weiter nutzten möchtest, auf linux selber gibts aber auch alternativen

Muddu selbs rausfinden. Also, mit beiden Systemen mal ne Zeit arbeiten, z.B. im Live Medium.

Ich persönlich hab ein Problem mit Arch-basierten Systemen. Das ist m.M. eher was für Leute, die sich viel mit ihrem System beschäftigen wollen.

Ich nutze Mint, weil es einfach unspektakulär läuft und ich unbehelligt damit mein Zeug machen kann, ohne mich groß drum kümmern zu müssen.

So oder so sind regelmäßige Backups immer notwendig, egal mit welchem System du arbeitest.

Ich persönlich nutze kein Onenote. Vielleicht hilft das weiter: https://www.tecmint.com/install-microsoft-onenote-in-linux/

Ich rate von Manjaro ab. Sie haben sich schon viele Patzer erlaubt und das System ist recht instabil. https://t.me/manjarolinuxofficial

Linux Mint ist eine gute Wahl. Onenote kannst du glaube ich einfach online im Browser nutzen.

Mit Timeshift machst du Backups vom System (auf Wunsch automatisch) und falls was kaputt geht kannst du es wieder einspielen.

Wenn du nicht viel Zeug installierst / deinstallierst geht auch in der Regel nix kaputt.

Neben der Cinnamon Desktopumgebung in Mint gefällt mir auch KDE Plasma, z.B. in Kubuntu.