Liegt ein signifikanter Unterschied vor?
Hallo,
für meine Masterarbeit würde ich gerne ausrechnen, ob die getesteten Kinder eine signifikante Verbesserung/Verschlechterung ihrer Werte aufweisen.
Dafür habe ich eine Prä- und eine Post-Messung durchgeführt und die folgenden Werte erhalten. Es geht dabei vor allem um die Kategorie "Anzahl richtig" und "PR Anzahl richtig".
In der Normwerttabelle stehen folgende Angaben:
N = 129
M = 63,82
SD = 20,61
Indexzahlen geben signifikante M-Unterscheide (p < .05) zu den entsprechenden Teilstichproben.
Ich habe mich gerade schon 3,5 Stunden mit kritischen Differenzen, p-Werten, Signifikantniveaus & Co. auseinandergesetzt. Mittlerweile brummt mein Kopf und ich bin keinen Schritt voran gekommen.
Bitte helft mir!
2 Antworten
Um festzustellen, ob sich die Werte der getesteten Kinder signifikant verbessert oder verschlechtert haben, könntest Du einen gepaarten t-Test durchführen.
Du kannst also die folgenden Hypothesen aufstellen:
Nullhypothese (H0): Es gibt keinen signifikanten Unterschied zwischen den Messungen vor und nach der Intervention.
Alternativhypothese (H1): Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen den Messungen vor und nach der Intervention.
Es ist wichtig zu beachten, dass es verschiedene Messvariablen gibt (Fehler, Auslassungen, Anzahl richtig, PR Anzahl richtig). Es wäre möglich, für jede dieser Variablen einen separaten t-Test durchzuführen. Wenn Du jedoch alle Variablen gleichzeitig berücksichtigen möchtest, kannst Du eine multivariate Analyse durchführen.
Zur Durchführung des t-Tests benötigen Du die Mittelwerte und Standardabweichungen der Messungen vor und nach der Intervention sowie die Anzahl der Messungen (N). Um diese Berechnungen durchzuführen, könntest Du eine statistische Software wie SPSS oder R verwenden.
Bezüglich der Normwerttabelle könntest Du diese nutzen, um eine Umwandlung in z-Werte vorzunehmen oder um die erzielten Punkte zu kategorisieren. Ohne weitere Informationen ist allerdings unklar, wie genau wir diese Tabelle verwenden sollten. Es ist immer wichtig, eine geeignete statistische Analyse durchzuführen und die Ergebnisse im Kontext der spezifischen Studie und der existierenden Literatur zu interpretieren.
Du kannst mir gerne mal hier privat schreiben und wir schauen dass wir das Problem gelöst bekommen
Gruß Julian
Ja, da verstehe ich dich, sorry war jetzt etwas komplex aufgegriffen :). Für deine Masterarbeit könnte eine weniger komplexe statistische Analyse angemessen sein. Dennoch ist es wichtig zu prüfen, ob die Veränderungen, die Du siehst, tatsächlich signifikant sind - also ob sie über das hinausgehen, was durch zufällige Schwankungen entstehen könnte.
Eine einfache und weniger aufwendige Methode könnte sein, die durchschnittlichen Veränderungen in den Prä- und Post-Messungen zu berechnen und diese mit Deskriptivstatistiken zu vergleichen. Wenn die durchschnittliche Verbesserung groß ist, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass das Programm wirksam ist.
Alternativ könntest Du überlegen, ob qualitative Methoden, wie z.B. Interviews oder Beobachtungen, in Ihrem Kontext sinnvoll sind. Diese könnten dir detailliertere und kontextspezifische Einblicke in die Auswirkungen des Programms auf die Kinder geben. Musst du natürlich aber so nicht machen, hat nur eine bessere auswirkung auf deine Note später
In jedem Fall ist es wichtig, deine Entscheidungen zur Methodenauswahl und -anwendung in deiner Arbeit gut zu begründen.
Wie gesagt, falls Du gar nicht mehr weiter weißt, kann ich dir gerne dabei helfen, mir machen solche Aufgaben spaß. Schick mir einfach eine FA oder direkt nachricht privat
Was ist das, die Daten eines einzelnen Kindes oder die einer Gruppe?
Falls Du nicht signifikant (wichtig, bedeutend, aussagekräftig, relevant) meinst, sondern statistisch signifikant, dann brauchst Du die individuellen Daten von einer Gruppe von Probanden.
Die abgebildeten Daten innerhalb der Tabelle beziehen sich nur auf ein einzelnes Kind. Die angegebenen Mittelwerte usw. entstammen der Testung, die ich mit dem Kind durchgeführt habe.
Dann verstehe ich leider die Problemformulierung nicht so ganz. Falls es darum geht, ob ein solcher Differenzwert so groß ist, dass man ihn nicht mehr allein durch Messwertschwankungen erklären kann, dann müsste in der Tat in der Handanweisung ein "kritischer Differenzwert" angegeben sein.
So etwas habe ich leider im Manual absolut nicht finden können. Auch das Internet liefert mir keine hilfreichen Informationen hierzu. Danke dennoch erst einmal!
Du kannst einen online-Rechner verwenden. https://www.digitale-foerderung.de/berechnung-von-kritischen-differenzen-unterscheiden-sich-zwei-testwerte/
z-Wert ist die Differenz zwischen dem individuellen Testwert und dem Mittelwert der Referenzstichprobe, geteilt durch die Standardabweichung der Referenzstichprobe. Reliabilität muss in der Handanweisung stehen.
Hallo Julian,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!
Das klingt alles unheimlich aufwendig und ich frage mich gerade, ob das für meine Masterarbeit so tiergehend überhaupt notwendig ist?!
Es geht lediglich darum herauszufinden, ob ein bestimmtes Programm die Leistungen der Kinder verbessern kann und als hilfreich angesehen werden kann.