Leitet ein Draht auch bei kälterer Temperatur weniger Strom?
Wir haben in Physik mal wieder gelernt, dass ein Draht, je heißer er ist, aufgrund von mehr Widerstand, weniger Strom leitet. Jetzt ist es jedoch so, dass die Teilchen(Elektronen/Neutronen/Protonen/Moleküle) bei kalter Temperatur näher bei einander `stehen`. Ist dann der Widerstand auch größer?
5 Antworten
Hallo Maikel2004,
man kann die Stoffe grob in zwei Gruppen einteilen. Die einen leiten den Strom besser, wenn sie erwärmt werden; das sind die Heißleiter. Die anderen leiten besser bei niedrigen Temperaturen (Kaltleiter). Für beide Phänomene gibt es eigene Modelle. Die Heißleiter leiten bei heißen Temperaturen besser, weil die Hitze ihre sonst festsitzenden Elektronen löst, ihnen Energie verleiht, mit der sie besser durch den Stoff wandern können. Dazu gehört z.B. Kohlenstoff oder die Halbleiter.
Die Kaltleiter-Atome rücken, wie du sagst, zwar ein bisschen näher zusammen (was nicht sehr viel ausmacht), dafür wackeln und zittern sie aber umso weniger. Die Atome kannst Du Dir ähnlich wie einen Torwart vorstellen, und die Elektronen, die den Strom ausmachen, ähnlich wie Fußbälle beim Elfmeter. Wenn der Torwart flink hin und her springt, bekommt man den Ball nicht so gut ins Tor geschossen, als wenn er sich träge und apathisch verhält. Deshalb sind Kaltleiter bei Kälte gute Leiter.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiter helfen. Wie man die Widerstände von Kaltleitern in Abhängigkeit von der Temperatur berechnet, findest Du hier ganz gut beschrieben. Konnte ich Dir weiter helfen?
Kommt auf das Material an. Stoffe wie Metalle leiten bei niedriger Temperatur besser, solche wie Urandioxid leiten bei Wärme besser.
Nein. Von einigen ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (wie z.B. bei Kohle), sinkt der elektrische Widerstand kontinuierlich mit der Temperatur des Leiters. Es kann also nie zu kalt sein.
- ja klar... aber nur wenn er einen positiven Temperatur-Koeffizienten hat...
- wenn er einen Negativen hat, dann isses umgekehrt...
ja... wenn man es ganz genau nimmt, dann sind diese Koeffizienten wohl nich konstant... https://de.wikipedia.org/wiki/Temperaturkoeffizient
Es geht darum, dass der Widerstand sich aus 2 Komponenten zusammensetzt: Die Beweglichkeit und die Anzahl der beweglichen Ladungsträger. Die Anzahl der freien Ladungsträger hängt von den natürlich vorliegenden Elektronen-Loch-Paaren ab - mit steigender T steigt die Anzahl der E-L-Paare mit exp(-E/kT). Außerdem können Ladungsträger durch Fremdatome, also Donatoren oder Akzeptoren induziert werden.
Die Beweglichkeit ist temperaturabhängig mit einem positiven oder negativen koeffizienten und einem "materialfehler"
da steht sogar was von nem Polynom... hört sich komplizierter an...
ich schreib übrigens ja gar nix von nem konstanten Temperatur-Koeffizienten... sondern nur von dessen Vorzeichen... selbstredend im fraglichen Temperatur-Bereich... also stimmt deine Einschränkung gar nich... manno! grins
Ab einer, von der Art des Metalls abhängigen, niedrigen Temperatur werden diese sogar supraleitend, d.h. sie haben keinen elektrischen Widerstand mehr.
Das wird eher nur eingeschränkt gelten. Immerhin kommen hier verschiedene Effekte von Beweglichkeit und Ladungsträgerfreisetzung zusammen.