Leid auf der Welt?

10 Antworten

Ich denke, die Menschen sollten sich weniger fragen, warum Gott Leid zulässt. Ich finde, wir sollten uns eher fragen, warum die Menschen Leid zulassen.

Menschen sind an Leid schuld, nicht Gott. Es ist die Schuld einiger Menschen, dass andere z.B. hungern. Im Krieg hungern z.b. Menschen, aber den Krieg haben die Menschen begonnen. Auch wenn sich die Regierung eines Landes nicht genug um die eigene Bevölkerung kümmert, kann es zu Armut und Hunger kommen. Daran sind dann also auch Menschen schuld.

Wenn alle Menschen nach der Nächstenliebe handeln würden, so würde es keinen Krieg geben und alle Menschen würden satt werden.

Ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Hallo LordofKebab,

vielleicht wäre zuerst einmal zu klären, wie das Böse überhaupt in die Welt kam. Die Bibel zeigt, dass einer der Engel Gottes ein Verlangen in sich aufkommen ließ, das eine lange Kette von Ereignissen in Gang setzte, die letztendlich dazu führten, dass wir in dieser schlimmen Welt leben müssen.

Angetrieben von dem Wunsch, etwas zu erlangen, was eigentlich nur Gott zusteht, nämlich angebetet zu werden, belog er Eva, die erste Frau und verleitete sie zum Ungehorsam gegen Gott. Ihr Mann, Adam, schloss sich der Rebellion an und auf diese Weise kam das Leid und der Tod in die Welt. (siehe 1. Mose 3:1-6)

Viele Menschen fragen sich, ob nicht letztendlich Gott selbst für das Böse verantwortlich ist, da er bei seiner Schöpfung einen Fehler gemacht habe. Dem ist jedoch nicht so, da alle Dinge, die Gott hervorgebracht hat, vollkommen sind. Die Bibel sagt:

"Der FELS, vollkommen ist sein Tun, Denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; Gerecht und gerade ist er." (5. Mose 32:4) Die Menschen, und auch die Engel, waren somit nicht fehlerhaft erschaffen worden und daher durchaus in der Lage gewesen, Gott treu zu bleiben.

Dass sich sowohl Menschen als auch Engel dennoch für die Sünde entschieden, hat mit ihrer Willensfreiheit zu tun. Jeder von uns kann entscheiden, ob er das Gute oder das Böse wählt. Gott hat uns nicht als Roboter erschaffen, die automatisch und zwanghaft seinen Willen tun. Er wünscht sich jedoch, dass ihm seine vernunftbegabten Geschöpfe aus Liebe gehorchen, ähnlich wie sich das Eltern von ihren Kindern wünschen.

Was ist aber der eigentlich Grund, warum Gott das Leid bis heute zugelassen hat. Nun, das hat etwas mit zwei sehr weittragenden Streitfragen zu tun, von denen die eine bereits im Garten Eden durch die Rebellion Adams und Evas gegen Gott aufgeworfen wurde.

Kommen wir einmal zu der ersten Streitfrage. Hier entstand der Streitpunkt, ob die Menschen nicht besser dran wären, wenn sie sich von Gott unabhängig machen würden. Adam und Eva entschieden sich für den Weg der Unabhängigkeit, der dann von den nachfolgenden Generationen fortgesetzt wurde. Und damit betraf die Streitfrage nicht nur die beiden ersten Menschen, sondern die gesamte Menschenwelt!

Die allermeisten Menschen seitdem nicht bereit gewesen, sich Gott zu unterstellen. Sie bevorzugen es bis heute, selbst über ihr Leben zu bestimmen, ohne sich dafür zu interessieren, wie Gott die Dinge beurteilt. Dadurch, dass Gott längere Zeit verstreichen ließ, sollte immer deutlicher hervortreten, welcher Weg tatsächlich der bessere ist.

In all den Jahrhunderten, die seit den Tagen Edens vergangen sind, schält sich eines klar heraus: Menschenherrschaft und das in Unabhängigkeit von Gott geführte Leben trägt nicht zum Wohl und zum Glück der Menschen bei! Die Bibel bringt das Dilemma wie folgt zum Ausdruck: "In dieser ganzen Zeit hat der Mensch über den Menschen zu dessen Schaden geherrscht" (Prediger 8:9).

Keine Regierung auf der Erde konnte bisher Kriegen, Verbrechen, Ungerechtigkeiten und Krankheiten ein Ende machen. Gerade in unserer Zeit wird mehr als deutlich erkennbar, wie sehr doch die menschlichen Regierungen versagt haben. Die Zustände auf der Erde werden von Tag zu Tag schlimmer und sogar der Fortbestand der gesamten Menschheit ist in Gefahr!

Soweit also zu der ersten Streitfrage. Die zweite entstand in den Tagen Hiobs aufgeworfen. Hiob war ein sehr gottesfürchtiger Mann, der für seine Treue sogar von Gott selbst gelobt wurde. Aus diesem Grund richtete Satan seinen Fokus besonders auf diesen Mann. Satan behauptete, er könne Hiob, sowie jeden anderen Menschen unter entsprechenden Bedingungen dazu bringen, Gott den Rücken zu kehren (siehe Hiob 1:8-12).

Diese beiden gerade beschriebenen Streitfragen sind von universeller Bedeutung! Warum? Weil sie sowohl Gott, als auch die gesamte Menschheit betreffen! Bis zu ihrer vollständigen Klärung wird noch ein wenig Zeit verstreichen. Dann wird Gott jedoch umfassend in das Weltgeschehen eingreifen und alles Schlechte beseitigen. Sämtliche in der Gegenwart ablaufende Entwicklungen deuten darauf hin, dass wir kurz davor stehen!

Wenn diejenigen, die sich nicht auf Gottes Seite gestellt haben (die Bibel bezeichnet sie als die "Bösen"), von ihm beseitigt worden sind, wird ein neues Zeitalter beginnen, in dem die dann lebenden Menschen unter Gottes Anleitung auf das in der Bibel versprochene weltweite Paradies hinarbeiten.

Wenn Gott die Erde richtet, wird er dafür sorgen, dass alle menschlichen Regierungen beseitigt werden und an deren Stelle das Königreich Gottes zu herrschen beginnt (siehe Daniel 2:44). Dies ist das Reich Gottes, um das viele im sogenannten "Vaterunser" beten, wenn sie sagen: "Dein Reich komme". Das wird einen neuen Zeitabschnitt in der Menschheitsgeschichte einläuten. Dann wird es hier auf Erden endlich Ruhe und Frieden geben und einem Leben in Glück und Zufriedenheit wird nichts mehr im Weg stehen!

Hätte Gott gleich zu Anfang das Böse ausgemerzt, in dem er die Rebellen sofort vernichtete, dann wären die erwähnten Streitfragen für immer ungeklärt geblieben. Vielleicht wird die Sache durch folgende Veranschaulichung, die ich in einem Handbuch zur Bibel fand, etwas deutlicher:

"Wie könnte ein Familienvater am besten die in aller Öffentlichkeit erhobene Anschuldigung widerlegen, er würde seine Stellung als Familienhaupt missbrauchen, und die Behauptung, seine Kinder wären besser daran, wenn sie ihre Entscheidungen unabhängig von ihm träfen, sowie die Anschuldigung, sie alle würden ihm nicht aus Liebe, sondern um materieller Vorteile willen gehorchen? Wären die Anschuldigungen oder Behauptungen in den Augen der Nachbarn zweifelsfrei widerlegt, wenn er den Falschankläger einfach erschießen würde?

Welch eine vorzügliche Rechtfertigung es doch statt dessen wäre, wenn er seinen Kindern die Gelegenheit gäbe, für ihn als Zeugen aufzutreten, um so bezeugen zu können, daß ihr Vater seiner Familie in gerechter und liebevoller Weise vorsteht und sie bei ihm bleiben, weil sie ihn lieben! Würden einige seiner Kinder sich auf die Seite des Anklägers stellen, das Haus verlassen und durch Aneignung eines anderen Lebensstils ihr Leben ruinieren, würde aufrichtigen Beobachtern nur bewußt werden, daß die Kinder sich besser seiner Leitung unterstellt hätten." ("Unterredungen anhand der Schriften", S. 83)

Wie Du siehst, ist die Frage, warum Gott das Böse zulässt, komplizierter als die meisten zunächst denken. Die Art und Weise, wie Gott in dieser Sache vorgegangen ist, zeigt jedoch seine Weisheit und seinen Weitblick.

Einiges von dem, was Du gerade gelesen hast, hört sich vermutlich etwas fremdartig an, da in der Welt (und auch in den Kirchen) niemals davon gesprochen wird. Doch liegt genau hier die Erklärung, warum Gott diese schlechte und verdrehte Welt bis heute zugelassen hat und wir noch nicht in einer gerechten Welt leben!

LG Philipp

Hallo. Gott hatte zuerst eine Welt ohne Leid gegeben. Er wollte aber keine Roboter schaffen.

Deswegen gab er uns freien Willen. Er wollte das wir uns freiwllig für ihn entscheiden. Die Menschen entschieden sich aber für den Teufel und die Sünde, deswegen herrscht dies auch in dieser Welt.

Wenn Gott jedes mal eingreifeh würde, gäbe es keinen freien Willen.

Die, die ungerecht leiden aus dem resulat des freien Willens und doch ein gutes Herz haben, kommen in den Himmel und ihr leiden auf Erden wird im gegensatz zur ewigen Herrlichkeit wie nichts erscheinen.

Wenn Gott alles böse eliminieren würde, wären wir nicht mehr hier.

LordofKebab 
Fragesteller
 29.10.2023, 01:59

Bin der gleichen Meinung. Es ist schön die Meinung die ich teile auch von anderen zu hören. Sogar besser gesagt als ich es selber sagen könnte. Ich glaub das hat mir einfach gefehlt, weil kaum jemand darüber spricht und ignoriert. Danke für deine Zeit.

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Allah hat diese Welt nicht zu einer dauerhaften Welt gemacht. Dies ist eine vorübergehende Welt und alles hier hat eine zeitliche Begrenzung. Weder die guten Dinge dieser Welt sind ewig, noch die schlechten Dinge. Wir sind nur für kurze Zeit hier und werden auf die Probe gestellt. Wer diese Prüfung besteht, wird eine ewige Welt vorfinden, die perfekt und dauerhaft ist. Diejenigen, die diese Prüfung nicht bestehen, werden die bösen Folgen ihrer Sünden und Korruption sehen. Der Koran sagt uns, dass alles, was in dieser Welt geschieht, durch Allahs Willen geschieht. Nur Allah kennt Seinen Willen vollständig. Wir endlichen Wesen können seinen unendlichen Willen und seine unendliche Weisheit nicht vollständig erfassen. Er leitet sein Universum so, wie Er es für richtig hält. Was Allah tut ist richtig, gut und gerecht. Wir müssen uns Seinem Willen unterwerfen und uns Ihm ergeben. Der Koran hat uns nicht alle Einzelheiten über Allahs Willen gegeben, aber er hat uns mit der Anleitung, wie wir unser Leben führen sollen erleuchtet, die für uns ausreichend ist. „Wenn Allah die Menschen ‚sofort’ für ihre Taten bestrafen würde, hätte Er kein einziges Lebewesen auf der Erde zurückgelassen. Aber Er verzögert sie für eine bestimmte Zeit. Und wenn ihre Zeit gekommen ist, dann ist Allah wahrlich Allsehend gegenüber Seinen Dienern.“ [Koran 35:45]. 

In deiner Frage steckt ein interessanter Teil drin: "andere Menschen leiden müssen wegen teuflischen Menschen". Da steht in der Bibel "macht euch die Erde untertan" - kein Paradies mehr.

Egal, wie man zum Glauben steht (und ich sehe hier viele ablehnende Antworten) - was der Mensch kaputt macht, das ist kaputt es sei denn er selbst richtet es wieder. Warum sollte oder könnte da Gott Einfluss drauf nehmen.

Würde man den Gedanken weiter verfolgen, dann könnte doch der Mensch beliebigen Schaden anrichten und dann Gott dafür verantwortlich machen, den Schaden zu bereinigen. Nein - das hat mit Glaube oder Gott nichts zu tun.

LordofKebab 
Fragesteller
 28.10.2023, 14:28

Also willst du damit sagen, dass der Leid entsteht durch die Fehler anderer Menschen. Du hast völlig Recht. Gute Antwort danke dir.

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norbertk62  28.10.2023, 14:33
@LordofKebab

Das ist genau der Gedanke - der Mensch kann sich nicht aus der Verantwortung ziehen, indem er sagt: der Mensch hat was kaputt gemacht - das muss Gott reparieren - und damit die Verantwortung für das Leid von sich weg auf jemanden anderes schieben.

Der Mensch ist für seine selbst verursachten Schäden auch selbst verantwortlich. Dabei dehne ich aber den Ausdruck "selbst verursacht" auch so weit aus, dass damit auch ein Leid (Krankheit / Unfall etc) in der Verantwortung der Menschen liegt. Der Mensch hat es entweder wieder verursacht oder nicht verhindert.

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