Leer?
Hallo, ich habe irgendwie die Lebensfreude verloren.
Ich bin 20Jahre alt und weiß nicht so ganz wo das alles hin gehen soll.
Ich weiß nicht genau was es ist, aber es ist da und zieht mich runter.
Egal wie ich dagegen ankämpfen will, irgendwann überfällt es mich.. diese "leere".
Ich habe Diabethis und war deshalb schon 2 mal im Koma auf Intensiv. Nach beiden malen habe ich mir gesagt; Jetzt ziehst du durch und bekommst dein Leben in den griff.
Doch nach beiden malen hat sich nichts gebessert.
Ich bin immernoch so.. unfähig.
Andere haben Führerschein, Freundin, Glück und reichtum.
Aber ich geh irgendwie durchs leben ohne es richtig zu leben.
Wenn ich endlich meinen Schein hätte, würde das wirklich einen Teil meiner probleme lösen?
Würde meine bestandene Ausbildung mich glücklich machen?
Würde mich das Geld, das ich dann verdiene glücklich machen?
Ich bin ein sehr Nachdenklicher Mensch und Lebe irgendwie mehr in meinem Kopf als in der Realität.
Ich wäre auch gerne "besser" zu meiner Fam bzw Mitmenschen. Mehr Gefühle zeigen. Ihnen mehr das Gefühl geben das sie mir wichtig sind. Aber irgendwie kann ich das nicht, vielleicht weil es mir auch keiner zeigt..?
Soll ich jetzt die nächsten 40 Jahre arbeiten um dann mit schmerzen am ganzen körper in die rente zu gehen und meine letzten Tage verbringen?
Das ist doch kein Leben.
Ich weiß auch das ich mein Privatleben von der Arbeit irgendwie abschneiden sollte. Ich verstehe aber nicht wieso mich jeder wegen irgend nem Kack anscheißt ich aber zu jedem Freundlich bin. Ich versuche doch nur das beste zu geben. Ich brauche für die arbeit die ich mache einfach länger als andere, das heißt aber nicht das ich nur rumsitze und nix tu. Ich mache doch keine Überstunden weil ich spaß dran hab, sondern weil die Arbeit fertig werden muss. Ich werd für sachen angemeckert wo bei anderen kack egal ist.
Ich habe lange Zeit gekifft, was mir letztendlich auch nur auf kurze Zeit geholfen hat. Ich hab mich dumm geraucht.
Ich dachte es würde sich auch endlich was ändern wenn ich aufhöre.. falsch gedacht.
Jeden abend Musik hören und sich gedanken übers Leben machen obwohl es so viel produktievere dinge geben würde.
Das ist so ein durchgehender Druck den ich mit mir rum schleife.
Ich rede mit niemanden darüber da mich keiner so gut versteht wie ich mich selbst und nicht gut über meine Gefühle sprechen kann.
Meine Freunde erzählen mir immer ihre Probleme aber keiner fragt wie es mir wirklich geht.
Mir ist außerdem aufgefallen das nach meinem Krankenhausaufenthalt keiner mal gesagt hat, schön das du noch da bist.
Ich wäre beide male fast drauf gegangen (Hatte Bz Wert von über 1300).
Ich habe meinem besten Freund auch erzählt wie es war und das es schlimm gewesen ist.
2Monate danach hatte er gesagt das ich das ganze als Ausrede nehme um meine nicht bestandene Gesellenprüfung zu erklären.
Mein Bruder hat seid über 3 Jahren Shizophrenie und mehrmals versucht sich umzubringen. Er ist jetzt 21J und hat noch weniger als ich, nicht mal mehr Freunde.. ich habe Angst das er selber versteht wie Sinnlos sein Leben ist und es dann wirklich für alle Zeit beendet. Das könnte ich nicht verkraften..
Habe das auch vereinzelt meinen Freunden erzählt die sagten das es ihnen schon leid tun würde aber nach keinen 2 Minuten das Thema wieder auf ihre Probleme gewechselt haben.
Ich zeige doch auch immer mitgefühl wenn eine Person mir ihre wirklichen probleme erzählt. Wieso sind meine dann so unwichtig?
Ich habe ja spaß mit meinen Leuten, aber schon komisch das ich mit niemandem richtig reden kann.
Wieso schaut mich eigentlich auch keiner an wenn in größeren gruppen geredet wird? Ich frage eine person eine frage, aber wenn sie antwortet schaut sie die anderen Personen beim antworten an. Und wenn ich etwas von mir erzählen möchte, hört keiner richtig zu.
Mir wird ja öfters gesagt das sie mich mögen aber warum verhalten sie sich oft nicht so.
Oft würde ich gerne einfach heulen aber nicht mal das geht.
Wie gesagt, ich weiß nicht ob sich ein Teil bessert wenn ich z.B. meine Ausbildung bestehe. Aber es wäre doch wenigstens mal ein anfang sich hin zu setzen und zu lernen und vorallem auch dran zu bleiben.
Drogen sind der Falsche weg aber irgendwie lächeln sie mich an, obwohl ich weiß das sie mir nicht helfen. Am ende wiederfährt mir noch das gleiche wie meinem Bruder..
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll um Glücklicher zu werden. Meine Bz werte sind halt auch meist schlecht weil ich es einfach nicht geschissen bekomme, mich um mich zu kümmern.
Ich sage nicht mal das es mir so viel schlimmer geht als anderen aber mir geht es halt auch nicht gut. Sind das denn schon Depressionen? Wenn ich meinen Bruder anschaue ist das was ich habe garnichts..
Bitte kommt mir nicht mit irgend welchen Telefonnummern denen ich meine Probleme erzähle, es sie aber eigentlich nicht wirklich interessiert.
Bitte sagt mir wer was ich tun kann um mein leben irgendwie Lebensfroher zu gestalten und auch mehr Gefühle fühlen kann..
Danke für deine Aufmerksamkeit!
2 Antworten
Das Leben im System ist nicht einfach, es ist regelrecht beschissen und ungerecht. Du kannst daher stolz auf dich sein, den Scheiss hier durchzustehen und dafür deine ganz eigene Note zu finden, welche diesem öden und tristen Dasein etwas lebenskünstlerisches und unkonventionelles auswischt!
Vertraue einfach in deine persönliche Bestimmung, dass die Dinge, wie sie sind, sich für dich ändern können! Affirmationen und positives Denken können sehr viel bewirken. Man darf auch an Wunder glauben und das Glück etwas herausfordern. Zwischen-Wege und Alternativen müssen nicht ausgeschlossen werden. In diesem Leben kann dich nur deine Angst behindern, lerne sie zu bänigen, werde mutig, stark und zuversichtlich und lasse dich nicht von toxischen Menschen beirren!
Du musst dein Leben selbst in die Hand nehmen und mit kleinen Dingen anfangen, der Wichtigkeit nach. Als Allererstes sollte wohl deine Gesundheit sein. Klar, es ist ein Fluch mit Diabetes, man ist immer gebunden an Medikamente und Messungen, aber auch hier gibt es heutzutage gute Optionen. Es gibt mittlerweile sogar gute Möglichkeiten wo man sich nicht mal mehr groß kümmern muss und auch mal unbeschwert sein kann ohne ständig zu messen und Insulin zu spritzen. (z.B. Omnisense, Everpod). Das solltest du dir mal als erstes vornehmen, dann hast du zumindest schon mal ein gesundheitliches Problem weniger.
Danach musst du selber schauen was du dir wünschst und dir den Weg dort hin zu überlegen. Wenn du z.B. deinen Führerschein willst, wirst du Geld brauchen, 3000-4000€ vielleicht. Um dir das zu realisieren, musst du einen Weg finden sparen zu können. Wenn du arbeiten gehst, sollte das machbar sein, wenn auch in kleinen Etappen. Wenn du deine Ausbildung bestanden hast bist du als Fachkraft sehr begehrt, du kannst dir verschiedene Firmen anschauen gehen und dich dann entscheiden. Alternativ kannst du auch z.B. nach dem Führerschein weiter machen, Meisterausbildung, Studium, was auch immer darauf folgt und ob du das möchtest.
Ansonsten schau, dass du dir ein Hobby zulegst und aus deinem grauen Alltag etwas ausbrechen kannst. Vielleicht tut dir ja auch Sport gut. Vielleicht lohnt sich ja auch mal eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio, viele Studios legen heutzutage auch viel Wert auf Ambiente und auch Entspannung. Es gibt oftmals auch die Möglichkeit für z.B. Massagen, Kurse oder eine Sauna. Da kannst du dann auch mal nach der Arbeit entspannen und dich auspowern wenn du willst.
Das waren jetzt nur mal paar Ideen. Wichtig ist nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Mir helfen in schwierigen Phasen immer zwei Gedanken - dass sie auch wieder vorbei gehen und dass alles im Leben was man erlebt, Hausforderungen, einen Sinn hat.
PS: das stimmt nicht, dass die Leute das z.B. beim Krisendienst oder der Telefonseelsorge nicht interessiert wie es den anderen geht oder warum es ihnen nicht gut geht. Die hätten sich ansonsten auch eine andere Arbeit suchen können, letztendlich war es ja deren freie Entscheidung sich dort zu bewerben und zu arbeiten. Ich bin auch als Nebenjob im Krisendienst Bayern tätig und mich interessiert natürlich wie es den Klienten geht, das ist ja der Sinn dran! Auch meine KollegInnen sitzen nicht da und lackieren sich nebenbei die Fingernägel, das sind staatlich finanzierte und speziell geschulte Leute, die in 99% psychiatrischen und/oder psychotherapeutischen Hintergrund haben. Die leben für das, was sie tun. In der Regel will man das, was man tut, auch, wenn man bedenkt dass der Weg bis zur Approbation als psychologischer Psychotherapeut von der Bachelor-Immatrikulation bis zum Empfang der Approbationsurkunde um die 10 Jahre dauert und großteils, wenn überhaupt, mies bezahlt wird.
Lieben Gruß
Versuche dir kleine Ziele mit realistischem Zeitfenster zu setzen und arbeite dran, sie zu erreichen. Beispielsweise eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio und 1x hingehen zum Trainieren - sollte grundsätzlich doch eigentlich irgendwie machbar sein. Das steigert deine Selbstwirksamkeit und es würde dir sicherlich auch gut tun.
Oder auch andere Dinge die in Frage kommen würden.
Einen Arzttermin bei einem Diabetologen z.B. ausmachen und hingehen, damit du den Diabetes in Angriff nehmen kannst.
Ich möchte nicht das Sie denken ihre Ideen seien Falsch oder nicht hilfreich.
Doch ich war schon auf sooo vielen Therapien zwecks dem Diabethis. Ich habe Diabethis seit dem dritten Lebensjahr und war in der zweiten Klasse großteils nicht anwesend, da meine Werte sort auch schon schlecht waren. Also bin ich auf leergänge gegangen. Weit vor den Kethoazidosen und nach den Krankenhausaufenthalten 10 Tage leergang. Beide male. Dann noch zusätzlich einen Leergang meines Diabethologen.
Das wissen fehlt mir nicht. Die Kraft das umzusetzen schon.
Es sind so viel Negative dinge die mich runter ziehen, wo die positiven keinen großen einfluss mehr nehmen.
Danke für Ihren Kommentar!
Es stimmt, es gibt so viel dinge die ich tun könnte um mein Leben besser zu gestalten. Aber in allem was mache oder vorhabe zu tun, fehlt die Motivation.
Das bestehen meiner Ausbildung sollte doch eigentlich Motivation genung sein..
Meine Eigen Gesundheit sollte auch eine riesen Motivation sein.
Doch auf kurz oder lang schwindet die Motivation und die kraft weiter zu machen.
Die aussage das es sie nicht Interessiert war vielleicht falsch, aber wenn ich mein Bruder ansehe, hat es ihm nicht viel genützt..
Er hat selbst versucht sich zu helfen, wir haben versucht ihm zu helfen, Ärzte haben versucht ihm zu helfen. Doch es ist nie besser geworden. Auch Medikamente helfen ihm nicht.