Lebt ihr Vegan?


08.06.2020, 14:12

Bei Veganismus geht es nicht nur um den Verzicht von Fleisch, sondern generell um den Verzicht von tierische Produkten. Ihr könnt natürlich auch angeben, was ihr vermissen würdet.

Ich lebe nicht Vegan 57%
Ich lebe Vegan 31%
Sonstiges ( bitte angeben ) (z.B. ähnliches) 12%

42 Stimmen

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich lebe Vegan

Für mich gibt es im wesentlichen vier verschiedene Themenkomplexe die mich in ihrer Gesamtheit überzeugt haben, dass eine vegane Lebensweise am sinnvollsten ist.

  • Ethik: Weniger Ausbeutung und Gewalt gegen Tiere. Die Tiere die in unserer Gesellschaft gegessen werden sind auf genau die gleiche Weise empfindungsfähig wie wir. Was wir mit ihnen tun nehmen sie genau so wahr, wie wenn man es mit uns tun würde. Gleichzeitig gibt es in den Industrienationen der ersten Welt keine Notwendigkeit mehr für Nutztierhaltung.
  • Ökologie: Nutztierhaltung ist einer der größten Einzelfaktoren für den menschengemachten Klimawandel. Allein die Mengen welche die Tiere selbst produzieren machen 15 % am Gesamtvolumen aus, und da sind die CO2 Emissionen für Haltung, Schlachtung, Verarbeitung, Lagerung und Transport noch gar nicht eingerechnet. Hinzu kommt der große Zusatzaufwand an Energie, Wasser und Nutzflächen. Allein ein Kilo Rindfleisch verbraucht in der Produktion ca 15.000 Liter Wasser. Bei Weidehaltung sind die Belastung mit Treibhausgasen und der Wasserverbrauch pro Kilo Fleisch sogar noch höher als in der Massentierhaltung. Wenn in Deutschland kein Fleisch mehr gegessen werden würde, würden jährlich 37 Millionen Tonnen CO2 (bzw. CO2-Äquivalent) eingespart werden. Eine vegane Lebensweise spart ca 2 Tonnen CO2 pro Person im Jahr.
  • Ökonomie: In Deutschland werden laut dem Bundesinformationszentrum für Landwirtshcaft 60 % der Ackerflächen für Tierfutter verwendet. In den USA sind es 70 % und in Südamerika wird dafür extra der Regenwald brandgerodet. Deutschland importiert ca zwei Drittel seiner Eiweißfuttermittel aus Südamerika. Auf einem Großteil dieser Ackerflächen könnte auch Nahrung für den Menschen angebaut werden. Ein Nutztier muss durchschnittlich sieben Kalorien pflanzliche Nahrung fressen, um eine Kalorie zu produzieren. Der Nahrungsmittelverlust durch die Fütterung von Nutztieren ist größer als alles was in Supermärkten, Restaurants und Privathaushalten zusammen an Lebensmitteln weggeworfen wird. Ohne Nutztierhaltung können bei gleichem Aufwand weit mehr Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden.
  • Gesundheit: Durch die Ammoniak-Ausdünstungen der Fäkalien ist die Nutztierhaltung die größte Feinstaubquelle in Deutschland. Die Entsorgung der Fäkalien versucht das Grundwasser mit zu hohen Mengen an Nitrat. Zudem gibt es umfangreiche Daten die zeigen, dass sich das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen mit dem Anteil an tierischem Protein in der Ernährung erhöht. Mit steigendem Anteil von pflanzlichem Protein sinkt das Risiko.

Besondere Probleme gibt es bei mir in Bezug auf meine vegane Lebensweise eigentlich keine. Wenn man unterwegs ist, kann man halt nicht immer so spontan und flexibel einfach hier oder dort etwas essen, sondern muss da halt ein wenig vorplanen. Auch wenn man irgendwo hin eingeladen wird muss man sich schon vorher darum um kümmern um sicherzustellen, dass man vegan essen kann. Die spontane Freiheit in diesen Dingen ist auch das einzige, was ich manchmal ein bisschen vermisse. Allerdings ist das ein vergleichsweise kleiner Preis wenn man bedenkt, wie viel Schaden man durch eine vegane Lebensweise vermeidet.

Ich lebe Vegan

Aus Umweltgründen esse ich vegan, aber mache durchaus Ausnahmen wenn es zB um meine Oma geht, die es einfach nicht verstehen kann oder wenn es aus kulturellen Gründen unhöflich wäre, abzulehnen.

Es ist überhaupt nicht schwer, es ist alles Gewöhnungssache! Ich habe mittlerweile garkein Verlangen mehr nach unveganen Sachen. Vor allem weil ich davon ausgehe, dass es mit der Zeit immer mehr Produkte geben wird, die eine geschmacklich gleichwertige Alternative bieten. Ich weiß noch, dass ich vor 4 Jahren von Bioladen zu Bioladen rumlaufen musste um überhaupt Pflanzenmilch zu bekommen, und heute gibt es das in jedem Laden. Ich muss mich viel weniger rechtfertigen als vor 2 Jahren noch, sondern die Leute reagieren mit Verständnis.

Ich lebe Vegan

Ich lebe Vegan, hauptsächlich wegen den Tieren. Aber auch wegen dem Welthunger, der Umwelt und natürlich mir selber

Ich lebe Vegan

Was ist eure Motivation?

Die Motivation ist moralischer & ökologischer Natur sowie meine eigene Gesundheit.

Ist es schwer Vegan zu leben?

Jain.

Es beginnt damit, dass man an seine Nährstoffe recht ungewohnt rankommen muss. Das fordert etwas Wissen und Routine - ist aber keine Raketenwissenschaft.

Der zweite Punkt ist ein riesiger gesellschaftlicher Druck, von "besorgten" Eltern und Freunden sowie meist ungewollte Konfrontation mit Menschen und ihren massiven Vorurteilen und Halbwissen.

Nach einer gewissen Zeit wächst aber sowohl das Wissen als auch die Akzeptanz im Bekanntenkreis.

Was sind eure größten Probleme?

Mein größtes Problem war tatsächlich der gesellschaftliche Umgang. Wenn man als Veganer im Freundeskreis noch nicht etabliert ist, wird es doch sehr negativ aufgenommen wenn man zB irgendwas nicht isst oder dergleichen. Ich wollte auch nie nachbohren ob irgendein Essen vegan ist oder gar Extrawürste.

Den Tieren und meiner Gesundheit wegen, vermisse ich gar nichts.