Lebt Gott noch bei mir?

7 Antworten

Das ist jetzt schon ziemlich....wie soll ich sagen? Warum schwört man sowas?

  1. Gott kann das gar nix anhaben. Er verzeiht, bei ehrlicher Reue. Er will dir vergeben.
  2. Im Christentum zu mindest, gibt es eine Absage für Schwüre oder Eide. Der Mensch kann nicht in die Zukunft schauen, deshalb schwört man auch nichts.
  3. In was bist du reingeraten, dass du sowas schwörst? Wende dich an eine Gemeinde, sofern, du sie als vertrauenswürdig einschätzt.

Zur Zwangsstörung:

Diagnostische Kriterien sind:

  • Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
  • Die Gedanken sind wiederkehrend.
  • Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
  • Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
  • Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
  • Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.

Um die Gedanken zu neutralisieren, werden manchmal die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."

Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:

  1. Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
  2. Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
  3. Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten. Wenn der Jetzige nicht passt, suche dir einen anderen!
  4. Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.

Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.

Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."

Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.

Btw, ich leide selbst unter religiösen Zwangsgedanken. Suche dir jemanden, dem.du vertraust. Es ist aber eine Erkrankung!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Lopo1245 
Fragesteller
 09.06.2022, 22:04

Hallo ich bin in Behandlung, am anfang hat mir das beten geholfen ich konnte so besser leben zurzeit schwöre ich ich aber immer wieder auf das gott mich verlässt oder stirbt oder ich zum Teufel geh obwohl ich das nicht möchte um mir selber ein druck aufzubauen damit ich Zwang frei leben kann und weiter arbeiten kann ich verliere aber meistens den Kampf

Jetztfühle ich mich allein und ohne Gott dabei möchte ich einfach nur das er lebt und bei mir ist

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ATF12  10.06.2022, 19:47
@Lopo1245

Es ist ein Unterschied ob man richtig schwört, weil man das will oder ob man Zwangsgedanken hat! Höre dir den Podcast an. Ich denke, der könnte dir helfen. Auch, wenn Gott fern scheint, er ist es nicht! Und er kennt dein Herz! Alle dunklen und hellen Stellen und Flecken. Gott hat durch den Kreuztot seines Sohnes Jesus Christus das Böse überwunden. Kein Zwangsgedanke könnte sie davon trennen. Das sind die Symptome einer Krankheit. Bete zu Gott! Vertraue ihm deine Ängste an! Suche dir jemdanden, mit dem du beten kannst. Das Sorgentelefon steht dir offen, die Seelsorger sprechen mit dir! Aber Gott verlässt dich nicht. Und du willst ihn doch auch nicht verlassen, du schreibst es doch selbst! Jesus weiß das! Es ist eine Krankheit. Ich weiß, dass es schwer ist, das zu verstehen oder zu akzeptieren. Ich lebe täglich in ähnlichen Ängsten. Aber Gott ist bei dir! Wirklich! Er sieht dich an und erkennt sein Kind in dir! Er sieht deinen Kampf, deine Leiden, deinen Schmerz, deine Ängste!

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Das nimmt er dir nicht übel- weil er den Hintergrund und Dich kennt. Mach dir deshalb keine Gedanken.

Gott kennt unsere Herzen, Wünsche und Fähigkeiten. Wenn wir ihm etwas versprechen, was wir nicht halten können, weiss er es. Er wird uns vergeben, aber künftig sollten wir nicht unbedacht Dinge versprechen, die wir nicht halten.

Nur wenn du es wahrhaftig bereust, Buße tust und es versuchst nie wieder zu machen

Du kannst jederzeit bereuen und einen Neuanfang machen