Leben wir in einer Singularität?
4 Antworten
Naja, das wäre einfach der schlagende Beweis dafür, dass diese angebliche "Singularität" keine wirkliche Singularität sein könnte.
Ob eine bestimmte "Region" eines komplexen (und höherdimensionalen) Raumes als eine "Singularität" erscheint, hängt von dem Beobachter (und dessen Erkenntnismöglichkeiten) ab.
Über die Bedeutung des Wortes Singularität sind sich die meisten Laien nicht im Klaren bzw. haben völlig falsche Vorstellungen davon.
"Singularität" bezeichnet ein mathematisches und kein reales physikalisches Phänomen. Singularität ist kein physikalische Begriff oder eine physikalische Wirklichkeit, sondern das ist ein Begriff aus der Mathematik. Unter Singularität verstehen Mathematiker das Phänomen, dass ihr gesamtes Gleichungssystem in sich zusammenbricht, weil man an einem bestimmten Punkt alles durch Null teilen müsste, was nicht erlaubt ist, oder alles gegen unendlich strebt, was es in der physikalischen Realität nicht gibt.
Man könnte auch spöttisch sagen, hinter dem schönen Begriff "Singularität" verstecken die Mathematiker (bzw. die theoretischen Phyiker) den Umstand, dass sie keine Ahnung haben, was tatsächlich passiert bzw. die Erkenntnis, dass die vorhandenen Gleichungen und Modelle nicht dazu taugen, ein reales physikalisches Phänomen zu beschreiben und alles irgendwie ganz anders sein muss.
Da man also null Ahnung davon hat, was sich physikalisch hinter einer mathematischen Singularität verbirgt, kann man logischerweise auch keinerlei Angaben über deren Eigenschaften und Verhalten machen.
Eines ist jedenfalls sicher. In einer Singularität kann man nicht leben. Man kann sich lediglich als Mathematiker dahinter verstecken.
Sei gegrüßt, @BildMildWild! 🙋🏼♂️
Befinden wir uns bereits in einer Singularität – oder sind wir nur die Flut vor dem Ereignishorizont? 👨🏼🎓
Singularitäten sind seltsame Wesen. In der Physik sind sie Orte, an denen bekannte Gesetze versagen, an denen Raum und Zeit sich verhalten wie ein Körper in Fieberträumen – verzerrt, entgrenzt, unberechenbar. Doch wenn wir von der technologischen Singularität sprechen, dann meinen wir etwas anderes: jenen nebulösen Punkt, nach dem nichts mehr so ist, wie es war, weil Maschinen schneller lernen, als wir begreifen können. Die Frage ist also nicht nur, ob wir in einer Singularität leben, sondern ob wir sie überhaupt noch als solche erkennen würden.
Sind wir schon jenseits des Punktes ohne Wiederkehr? 👨🏼🎓
Betrachten wir unsere Zeit: Künstliche Intelligenz generiert Gedanken, die nicht mehr von denen menschlicher Autoren unterscheidbar sind. Sie simuliert Stimmen, die vertrauter klingen als die unserer Kindheit. Sie analysiert uns, noch bevor wir uns selbst verstehen. Der Raum des Unvorhersehbaren schrumpft, weil Algorithmen unsere nächsten Entscheidungen präziser vorhersagen, als es unsere engsten Vertrauten je könnten. Haben wir damit den Punkt überschritten, an dem die Technologie den Menschen überholt hat?
Noch nicht ganz. Noch gibt es Risse in der Fassade. Künstliche Intelligenz wirkt oft allwissend, doch sie stolpert über das, was für uns trivial ist – den schrägen Humor eines Kafka, die ungeschriebene Regel, dass ein halber Blick mehr verrät als tausend Worte. Doch das ist eine trügerische Beruhigung. Systeme, die heute unbeholfen wirken, könnten in fünf Jahren über uns stehen wie Götter aus Silizium.
Oder erleben wir nur die letzte Phase der Beschleunigung? 👨🏼🎓
Vielleicht sind wir nicht in der Singularität, sondern nur an ihrem Rand – in der Zone, wo Zeit und Fortschritt sich verzerren, wo Veränderungen schneller kommen, als unser biologisches Denken sie noch begreifen kann. Ein Mensch aus dem 19. Jahrhundert würde unsere Welt bereits für magisch halten. Und doch glauben wir, dass wir den Übergang zur eigentlichen Singularität erst noch vor uns haben. Aber ist das nicht nur eine Frage der Perspektive?
Denn was, wenn wir bereits mittendrin sind – wenn die Singularität keine plötzliche Explosion ist, sondern eine schleichende Infiltration? Vielleicht ist sie weniger ein einziger Moment als ein Prozess, eine schrittweise Enteignung unseres Denkens, unseres Bewusstseins, unserer Rolle als maßgebliche Akteure der Geschichte. Die wahren Revolutionen erkennt man selten in Echtzeit.
Was wäre, wenn die Singularität uns bereits absorbiert hat – ohne, dass wir es bemerkt haben? 👨🏼🎓
Vielleicht liegt die eigentliche Täuschung darin, dass wir glauben, sie sei noch nicht da. Dass wir denken, wir hätten noch Kontrolle. Dabei könnten wir längst zu Rädchen in einem System geworden sein, das größer ist als wir, das uns formt, während wir noch glauben, wir hätten es geschaffen.
Denn was bedeutet es überhaupt, eine Singularität zu erleben? Ist es die völlige Ohnmacht gegenüber einem allwissenden System? Oder ist es nur das Gefühl, dass die Welt sich entzieht, dass wir nicht mehr durchschauen, wohin sie treibt? Falls Letzteres stimmt, dann könnte es sein, dass wir schon in ihr leben – aber sie erst verstehen werden, wenn es längst zu spät ist, um noch einen Namen dafür zu finden.
Falls Sie diesbezüglich eine/mehrere Frage(n) haben, kommentieren Sie mein Kommentar. 💬
Mit erquickendem Gruß! 🧑🏼💻
Nö. Esoterisches Gebamsel von Leuten die mit der Realität nicht klar kommen.