Lautsprecher kaputt bei zu wenig Leistung?

3 Antworten

Lautsprecher-Watt = kompliziertes Thema :).

Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass ein 800W-Lautsprecher immer 800W bezieht und deshalb zwangsläufig einen 800W-Verstärker benötigt, da sonst etwas kaputt geht.

Fakt ist: Ein Lautsprecher generell (egal, ob Sub oder Hochtöner) bezieht keine Leistung von X Watt, wie ein Wasserkocher es tut.

Die tatsächlich umgesetzte Leistung wird vom Verstärker vorgegeben. Je lauter die Mucke, desto mehr Watt.

Die Watt-Angabe auf dem Lautsprecher gibt in Wirklichkeit an, wie hoch er maximal elektrisch belastet werden darf. Wird sie längere Zeit überschritten, brennt sie durch und der Lautsprecher ist kaputt.

Dazu kommt noch die mechanische Maximalbelastbarkeit - Der Membranhub. Das ist der mm-Bereich, in dem sich die Membran bewegen kann.

Musst nur drei Dinge beachten:

  1. Nicht den lautsprecher überlasten! (weder elektrisch noch mechanisch)
  2. Nicht den Verstärker überlasten! (auch dann nicht, wenn der Verstärker die schwächere Komponente ist!)
  3. Der Vestärker muss zur Impedanz (Ohmzahl) des Lautsprechers passen.

Beides äußert sich in hörbaren Verzerrungen.

Goldene Regel: Solange du auf Verzerrungen, flatternde oder gar knallende Geräusche reagierst, die durch zu hohe Pegel zustande kommen, indem du sofort leiser drehst, kann der Sub nicht durch Überlast kaputt gehen.

Falls die Maximalbelastbarkeit des Lautsprechers sich von der des Verstärkerausganges unterscheidet, gilt die niedrigere der beiden, da bei dessen Überschreitung zwangsläufig eine Komponente überlastet wird.

Du kannst daher problemlos den Sub auch mit einem 50W-Verstärker betreiben. Dein Sub hat dann halt effektiv nur 50W, was für moderate Lautstärken völlig ausreichend ist.

800W ist sowieso sehr sehr sehr viel. Daher solltest du die Art der Angabe beachten:

RMS -> durchschnittliche RMS-Belastbarkeit -> dieser Wert ist dazu geeignet, den passenden Verstärker zu finden. Der RMS-Wert sollte ungefähr der Summe der RMS-Leistungen der Hauptlautsprecher entsprechen, dann past der Sub gut zum Rest und ist weder unter- noch überdimensioniert.

Maximalbelastbarkeit -> Wie oben beschrieben, schwankt die Leistung bei Musikwiedergabe etwas. Dabei sollte bei den "U"s dieser Wert nicht überschritten werden

Sinusbelastbarkeit -> Soviel elektrische Leistung hält die Spule tatsächlich aus. Auch zur Findung eines passenden Verstärkers geeignet.

PMPO -> Die Leistung, die ein Lautsprecher an Heizleistung liefert, wenn du ihn ins Lagerfeuer wirfst - Ansonsten völlig bedeutungslos

Ich vermute mal, die 800W sind eher PMPO, da das Leistungen sind, die gutes PA-Eqipment (=Konzertbeschallung in Räumen deutlich größer als Wohnräume) liefen kann.

Aber wie gesagt: die 3 genannten wichtigen Punkte zusammen mit der goldenen Regel bewahren den Sub vorm Überlast-Tod. Solange die Musik sich gut und schön anhört, ist alles im grünen Bereich :)

Woher ich das weiß:Hobby

PS: Der Sub darf nur im eingebauten Zustand betrieben werden. Die Box, in die er verbaut wid, sollte den Herstellervorgaben entsprechen. Hutablage zählt nicht!

Sonst ist die mechanische Belastbarkeit wegen dem fehlenden Luftwiderstand stark verringert, da die Membran zu stark schwingt und gleichzeitig eher wenig Sound produziert (akustischer Kurzschluss), was zudem dazu verleitet, den Verstärker weit aufzudrehen.

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Wow, danke für diese umfangreiche Antwort.

Darf ich jetzt auch weniger als 800Watt in den Lautsprecher jagen?

Und kannst du mir das mit den zwei Anschlusspaaren noch erklären?

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@Bamba675
Darf ich jetzt auch weniger als 800Watt in den Lautsprecher jagen?

Habe ich doch beschrieben - Ja! Nur mehr als 800W wäre schlecht. :)

Und kannst du mir das mit den zwei Anschlusspaaren noch erklären?

Der ist mit zwei Schwingspulen zu je 2 Ohm ausgestattet.

Du hast daher zwei Anschlussmöglichkeiten:

Beide in Reihe -> 4 Ohm Impedanz

Beide parallel -> 1 Ohm Impedanz

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Faustregel ist, dass die Verstärkerleistung gleich groß oder leicht größer sein soll, als der Lautsprecher verträgt. Das verhindert, dass man den Verstärker knapp an seinen Spezifikationen betreibt, was zu übersteuerten Signalen führt, was wiederum einen Lautsprecher schneller kaputt macht, als wenn er über seine max. Leistung betrieben wird.

Und: Lautsprecherchassis sind ein fliesender Übergang. Kenne das Modell nicht, hab es noch nicht simuliert, kann also nicht sagen, ob es strickt nur für CarHifi gedacht ist. Man kann CarHifi Subs durchaus auch im Heimkino einsetzen. Eigenschaften von CarHifi Subs sind halt ein langer Hub um in kleinen Gehäusen auch genug Druck zu machen, aber eine geringere Empfindlichkeit (siehe TS Parameter, VAS 27Liter und 82dB bei einem Watt)

Und Nr. 2: Dual Voicecoils sind dafür gedacht 2 Möglichkeiten der Anschließbarkeit zu bieten bzw. Kompatibilität an Endstufen zu ermöglichen. In der Beschreibung steht ja schon, dass 1 oder 4Ohm möglich sind->pro Schwingspule 2 Ohm verschieden verdrahtet. Da sollte man dann schon beide verwenden, weil sich sonst die TS Parameter verändern und die thermische Belastbarkeit verringert wird.

Die abschließende Frage ist: Was willst du mit dem Subwoofer machen? Vielleicht gibt es für deine Anforderung bessere Chassis.

Ich bin jetzt nicht der fachman aber es ist gut möglich das die membran unter 800 watt nur sehr schlecht schwing alsk der wiederstand der mimbran größer ist als die kraft des elktromagneten der diese zum schwingen bringt.

Er wird wohl sicher auch unter 800 watt töne von sich geben aber wahrscheinlich nicht in der Qualität die er über 800 wat liefert