Laut Umfrage melden sich 6 von 10 Arbeitnehmer*innen krank, obwohl sie arbeitsfähig sind?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Nein 86%
Ja 14%

4 Antworten

Nein

Ich melde mich krank und bleibe zu Hause, wenn ich es bin. Und nein, nicht erst, nachdem ich noch pseudo-heldenhaft einen Tag lang bei der Arbeit alle Kolleg*innen angehustet, angeschnieft und dadurch angesteckt hab, sondern direkt. Oder ich bleibe zumindest im Homeoffice, wenn erste Symptome langsam losgehen, aber ich mich noch ganz okay fühle.

Aber "blau machen"? Nope, mache ich nicht. Und halte ich auch echt nichts von. Bevor ich an den Punkt komme, wo mir das notwendig oder auch nur irgendwie okay vorkommt, wechsel ich lieber den Job...

LarkusManz1 
Fragesteller
 07.02.2024, 22:25

Dann sehe ich dich eher in der Kategorie "Ja" wenn du der Meinung bist mit einer Erkältung Arbeitsunfähigkeit zu sein, zumal du Büroangestellte bist. Wenn du in der Lebensmittelindustrie arbeiten würdest, dann darfst du selbstverständlich deine Keime nicht verschleudern.

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HappyMe1984  07.02.2024, 22:33
@LarkusManz1

Eine "Erkältung" hat nichts mit Kälte zu tun, sondern ist ein viraler Infekt. Dabei braucht der Körper Ruhe, um diese Viren zu bekämpfen. Gönnt man ihm diese nicht, drohen allerlei Komplikationen - von sich draufsetzenden bakteriellen Infekten wie Angina oder Lungenentzündung, bis hin zu richtig gefährlichen Dingen wie Herzmuskelentzündungen. Und ich weiß ja nicht, ob und wie du bereits im Büro gearbeitet hast, aber in meinem Job ist die Arbeit definitiv das Gegenteil von Ruhe und Entspannung.

Zudem werden diese grippalen Infekte per Tröpfcheninfektion weitergereicht - also genau der Ansteckungsweg, der uns seit ein paar Jahren bestens bekannt sein sollte als sehr schwer vermeidbar. Geschlossene Räume, in denen man über mehrere Stunden mit anderen Personen sitzt, sind ideal für diese Form der Ansteckung.

Man sollte somit Erkältungen nicht komplett verharmlosen und herunterspielen. Und vor allem sollte man andere Menschen niemals dem Risiko aussetzen, sich anzustecken - weil man nie weiß, ob diese Person nicht eventuell andere Erkrankungen oder Angehörige mit eben solchen Erkrankungen hat, wo das dann aufgrund eines wirklich geschwächten Immunsystems sogar richtig katastrophal enden kann. Wäre zum Beispiel potentiell bei Menschen der Fall, die gerade eine Chemotherapie machen...

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LarkusManz1 
Fragesteller
 07.02.2024, 22:39
@HappyMe1984

Eine andere Antwort habe ich von dir ehrlicherweise auch gar nicht erwartet. Eine harmlose Erkrankung, mit der der Körper innerhalb von 10 Tagen fertig wird, ist für die meisten AN der Freifahrtschein zum krank sein und dann werden hier im Form eines Kettenbriefs unzählige Risiken aufgezählt und wie rücksichtsvoll man gegenüber seinen Kollegen ist. Dabei ist es das genaue Gegenteil, nämlich Rücksichtslosigkeit im höchsten Maße, da die Kollegen dich tagelang vertreten müssen, zusätzlich zu ihrer eigenen Arbeit.

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HappyMe1984  07.02.2024, 22:39
@LarkusManz1

Herzchen, ich bin Einzelkämpferin als Personalerin für 200 Mitarbeitende ;). Mich vertritt NIEMAND. Wenn ich 2 Wochen ausfalle, liegt danach Arbeit von 2 Wochen auf meinem Tisch, sonst nix ;).

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LarkusManz1 
Fragesteller
 07.02.2024, 22:41
@HappyMe1984

Komisch, bin selbst Personaler in der öffentlichen Verwaltung und wende den TVöD an und da bleibt im Krankheitsfall nichts liegen, sondern da wird sich gegenseitig vertreten 🤔

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LarkusManz1 
Fragesteller
 07.02.2024, 22:42
@HappyMe1984

Also bist du danach, nachdem du alles wieder aufgearbeitet hast wieder krank geschrieben, weil du danach einen Burnout hast?

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HappyMe1984  07.02.2024, 22:43
@LarkusManz1

Joa, ich mache das halt bei einem freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe, wo im Rahmen der Fördermittel Verwaltungsstellen chronisch unterfinanziert werden und somit eben einfach nur eine Stelle für eine Personalerin im Träger finanziert werden kann ;).

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HappyMe1984  07.02.2024, 22:44
@LarkusManz1

Nö, BurnOut hat wenig mit viel Arbeit zu tun. Zwei mal bis knapp davor bin ich in meinem vorherigen Job geraten, wo ich sehr viel emotionaler dabei war und da oben drauf noch die direkte Zusammenarbeit mit einem narzisstischen Chef aus dem Lehrbuch hinzukam. DAS war psychisch belastend.

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LarkusManz1 
Fragesteller
 07.02.2024, 22:45
@HappyMe1984

Sicherlich... Und wenn du wegen Krebs 18 Monate ausfällst, dann werden also keine Einstellungen vorgenommen / Menschen eingestellt? 😅

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HappyMe1984  07.02.2024, 22:51
@LarkusManz1

Meine Vorgängerin war ein halbes Jahr im Langzeitkrank, bevor sie gekündigt hat und dadurch ich als Nachbesetzung eingestellt wurde. In der Zeit hat meine Chefin, unsere (ebenfalls alleinige) Geschäftsführerin, das Allernötigste an Personalarbeit erledigt. Allein die Ablage, die da erst mal für mich zu erledigen war, waren mehrere dieser typischen Plastik-Ablagefächer voll mit Papier. Aber bei zwei läppischen Wochen, da ist das, was liegenbleibt, eben in aller Regel nicht so dringend, dass meine Chefin reinspringen müsste. Also bleibt's eben liegen, bis ich wieder da bin.

Also, erzähl mir mal mehr aus deiner Perspektive als Mitarbeiterin in der öffentlichen Verwaltung zum Thema mangelhafte Arbeitseinstellung :D.

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LarkusManz1 
Fragesteller
 07.02.2024, 22:56
@HappyMe1984

Die mangelnden Arbeitseinstellung im öffentlichen Dienst ist der Grund meiner Umfrage. Laut repräsentativer Umfrage sind 60 % krank, hier bei GF sind es angeblich nur 15 % und meine Wahrnehmung auf Arbeit liegt bei 90 %. Also irgendwas haut hier nicht hin 🤔

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HappyMe1984  07.02.2024, 23:01
@LarkusManz1

Na, aber wenn du im Personalbereich arbeitest, führt ihr denn keine sauberen Aufzeichnungen über Krankentage? Macht ihr keine Auswertungen davon? Vergleicht ihr nicht die Fehltage der einzelnen Bereiche mit bundesdeutschen Durchschnitten, wie sie jedes Jahr veröffentlicht werden? Sprich, müsstest du nicht eigentlich deutlich mehr als ein Gefühl haben, um einzuschätzen, ob der öD vom restlichen Durchschnitt der Mitarbeitenden abweicht? Ist das denn nicht dein Job?

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LarkusManz1 
Fragesteller
 07.02.2024, 23:07
@HappyMe1984

Mein Job ist es Personal einzustellen unter Anwendung des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienstes. Arbeitsunfähigkeiten fallen in die Zuständigkeit der Gehaltsstelle, da es dort schließlich um Entgeltfortzahlung geht. Die Statistiken werden 1 mal jährlich vom Personalrat erfasst, ausgewertet und Behördenintern im Tätigkeitsbericht des Personalrats veröffentlicht. Die 50 Seiten lese ich mir aber nicht durch, dafür mangelt es an Zeit aufgrund von Personalmangel.

Bei meiner Fragestellung geht es jedoch nicht um die Krankenquote, sondern vielmehr darum war tatsächlich krank ist oder nur vorgibt krank zu sein, weil er keinem Bock hat

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HappyMe1984  07.02.2024, 23:15
@LarkusManz1

Diese "Blaumacher" findet man letztendlich überall. In der freien Wirtschaft vorwiegend bei den echt miesen Arbeitgebern. Aber ja, ich kann mir vostellen, dass auch im öD einige in diese Gruppe fallen.

Weil die öffentliche Verwaltung ja so ein Riesenapparat ist. Weil man sich eventuell noch mit seinem Team, vielleicht sogar noch mit dem etwas größeren Fachbereich, identifiziert, aber ganz sicherlich nicht mit dem Arbeitgeber an sich. Dafür ist der Arbeitgeber Staat eben einfach zu groß, zu abstrakt, zu wenig greifbar.

Und ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass da die Hemmschwelle, sich ein paar Tage Auszeit über eine AU zu nehmen, durchaus eher niedrig ist. Umso mehr, wenn man zu den direkten Kolleg*innen, die man damit ja noch am ehesten "trifft", kein sonderlich inniges Verhältnis hat. Also möglich, dass dein Gefühl schon nicht ganz falsch ist. Und durchaus möglich, dass der öD an den 60% Krankmeldungen ohne wirkliche Arbeitsunfähigkeit auch einen nicht gerade unerheblichen Anteil ausmacht...

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LarkusManz1 
Fragesteller
 07.02.2024, 23:29
@HappyMe1984

Sicherlich findet man Blaumacher überall, aber im öD ist es chronisch. Die meisten Angestellte sind pro Monat mindest 1 Tag krank geschrieben, viele sind pro Jahr über 60 Tage krank geschrieben, einige 3 bis 12 Monate am Stück und das dreisteste daran ist, dass das Entgeltfortzahlungsgesetz gnadenlos ausgenutzt wird. Demnach darf man 3 Tage ohne Attest zu Hause bleiben. Und verdächtig sind natürlich immer die Tage, an denen sich krank gemeldet wird: Montags, Freitags, bei gutem oder unwetterartigem Wetter, wenn der ÖPNV streikt, 1 Tag vor dem Urlaub oder Brückentag, 1 Woche vor Weihnachten und die 1. Januarwoche, oder man beantragt Urlaub und sobald man den Urlaub angetreten hat, meldet man sich krank und bekommt die Urlaubstage wieder gutgeschrieben....

In der Privatwirtschaft gibt's solche Spielchen nicht. Da benötigt man schon ab dem 1. Tag ein Attest ohne Ausnahme und Kündigungen werden dort schneller ausgesprochen als man gucken kann

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HappyMe1984  08.02.2024, 17:33
@LarkusManz1

Dein letzter Absatz stimmt einfach nicht. Auch in der freien Wirtschaft gilt, dass das Attest ab Tag 3 sein MUSS, der Arbeitgeber es aber schon früher verlangen DARF. Machen manche Arbeitgeber - aber bei weitem nicht alle. Denn immer mehr Arbeitgebern wird bewusst, dass der Arzt ganz fix eine komplette Woche krankschreibt, während die Arbeitnehmer sonst schon nach 1-2 Tagen wieder da wären. Insbesondere die ehrlichen, wo es echt mal nur um diese 1, 2 Tage geht, die man braucht, um wieder auf die Beine zu kommen (oder auch bei sowas wie Migräne oder Regelbeschwerden).

Und dass Kündigungen wie wild in der freien Wirtschaft ausgesprochen werden, glauben halt auch nur die, die im öffentlichen Dienst seit 30 Jahren tätig sind und somit noch Zeiten miterlebt haben, wo das echt noch so war, während sie damals die Jobsicherheit hatten und sich darüber gefreut haben. Inzwischen ist aber zum einen der Arbeitsmarkt zu einem Arbeitnehmermarkt geworden, zum anderen haben Menschen per Google sehr viel schneller Infos zur Hand, ob eine Kündigung rechtmäßig war - weshalb Arbeitgeber immer seltener damit durchkommen, ungerechtfertigte Kündigungen durchzubekommen. Und wenn man sich ans Gesetz hält, kann man auch in der freien Wirtschaft Mitarbeitende bei weitem nicht so easy mal eben kündigen...

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LarkusManz1 
Fragesteller
 08.02.2024, 17:44
@HappyMe1984

Das ist korrekt, dass ein Arbeitgeber ein Attest auch früher verlangen darf und das wird ab einer Betriebsgröße von 250 (Großunternehmen) auch ausnahmslos praktiziert, weil damit zu rechnen ist, dass schnell Ersatz gefunden wird, aufgrund der Größe und Bekanntheit des Unternehmens.

Google hat damit absolut nichts zu tun. Viele können Gesetze gar nicht richtig subsumieren und denken, dass sie im Recht liegen, obwohl sie mächtig was falsch interpretieren. Des Weiteren muss man vor dem Arbeitsgericht gegen eine Kündigung klagen. Das ist mit enormen Kosten verbunden. Da viele diese Kosten scheuen, wird der Rechtsweg nicht eingeschlagen. Falls er doch eingeschlagen wird, geht es um eine Abfindung und nicht um die Wiedereinstellung in die alte Stelle. Wenn das Unternehmen 100 Personen kündigt, davon dann 15 Personen klagen und von den 15 Personen 10 Personen gewinnen, dann hat ein Unternehmen praktisch kaum Verlust gemacht: unliebsamen Mitarbeitern hat man sich entledigt, neue eingestellt und Verlust im 5-stelligen Betrag gemacht. Bemessen an der Höhe der Entgeltfortzahlung für kranke Arbeitnehmer ist der Verlust praktisch gleich Null

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HappyMe1984  08.02.2024, 22:00
@LarkusManz1

Du hast so gar keine Ahnung, wovon du redest, oder ;)?

Gerade größere Unternehmen verlangen immer seltener eine AU ab Tag 1. Weil das nichts mehr mit moderner Mitarbeiterführung zu tun hat. Weil das Misstrauen gegenüber Mitarbeitenden ausdrückt. Weil man damit auf dem schwer umkämpften Fachkräftemarkt einfach nicht mehr die guten Leute bekommen und halten kann! Und nein, auch nicht als "großes und bekanntes Unternehmen".

Man muss per Google auch nicht sauber subsumieren können. Man muss nur lesen können! Dann findet man X Treffer, die einem auch in einfacher Sprache sagen, unter welchen sehr engen Bedingungen eine arbeitgeberseitige Kündigung möglich ist.

Und eine Kündigungsschutzklage geht absolut nicht mit hohen Kosten einher. Man braucht nicht mal einen Anwalt, wenn man sie erhebt. Und eigentlich auch nicht mal für den Prozess, obwohl das natürlich durchaus empfehlenswert wäre. Zudem decken die meisten Rechtschutzversicherung durchaus arbeitsrechtliche Fälle ab.

Widerrechtlich kündigen machen übrigens primär eher kleine Unternehmen. Je größer das Unternehmen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich im Falle einer anstehenden Kündigung vorher rechtlich beraten lassen - und eben nicht widerrechtlich kündigen!

Somit treffen erfolgreiche Kündigungsschutzklagen primär Unternehmen, für die dann diese paar Monatsgehälter Entschädigung durchaus relevante Einbußen bedeuten.

Ich will gar nicht behaupten, dass die Größeren nicht auch Mittel und Wege finden, sich von unliebsamen Mitarbeitenden zu trennen. Aber eben nicht im Sinne einer Kündigung mit der Begründung "Du warst X Tage krank, mach's gut!". Das läuft perfider, wenn dort wirklich jemand weg soll. Aber da man für einen Stellenbesetzungsprozess gut und gerne 1/3 bis 1/2 eines Jahresgehalts der zu besetzenden Stelle ausgeben muss, überlegen auch die sich drei mal, ob nicht ein paar Kranktage mit Lohnfortzahlung doch die günstigere Lösung sind - knallhartes BWL-Rechnen eben.

Ich denke, bevor du dich weiter zu solchen Themen auslässt, solltest du wirklich mal ein paar Jahre Berufserfahrung in der freien Wirtschaft sammeln, anstatt dir nur die Schauergeschichten über die freie Wirtschaft, die im öD herumgeistern, anzuhören und die für bare Münze zu nehmen! Oder eben einfach lassen mit solchen Vergleichen und Aussagen.

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Nein

Auch wenn sie stressig ist, ich liebe meine Arbeit.

War letztes Jahr 2 Tage zu Hause, weil ich starke Rückenschmerzen hatte. Ansonsten war ich nie krank.

Nein

Ich gehörte noch nie dazu, blau zu machen.
Wenn ich mit einem Schnüpfchen nicht ins Büro möchte, damit mein Team sich nicht ansteckt, dann bleibe ich im Homeoffice.

LarkusManz1 
Fragesteller
 08.02.2024, 23:22

Sicherlich doch....

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Nein

Auf gar keinen Fall.
Sowas macht man nicht.