Lactat-Konzentration?
Hallo ihr Lieben,
wieso gibt die Lactatkonzentration im Blut etwas über das Fintesslevel der Person an?
(z.B bei Fintess-Checks)
2 Antworten
Wir können zur Energiegewinnung Zucker effizient mit Sauerstoff bis hin zu den Endprodukten Wasser und CO2 durchoxidieren, womit wir aus einem Molekül Zucker eine ganze Menge Energie gewinnen können. Das nennt sich aerob ("mit Luft") und ist sehr effizient. Aber aber der Umfang, in dem wir das machen können, ist durch das Sauerstoffangebot begrenzt.
Alternativ können wir auch anaerob ("ohne Luft") Energie aus Zucker gewinnen, und zwar mittels Gärung. Dabei bekommen wir schrecklich wenig Energie pro Zuckermolekül, aber es geht schnell und unabhängig davon wie viel Sauerstoff Atmung und Kreislauf heranbringen können. Und dabei entsteht leider Milchsäure, also Laktat. Diese ist schädlich - das Brennen und im späteren Verlauf das Verhärten/Verkrampfen der Muskeln, das wir verspüren wenn wir uns eine Weile stark anstrengen, ist die Wirkung von angesammeltem Laktat, also zu viel Säure in den Muskeln.
Es ist nicht so, dass der Körper entweder das eine oder das andere macht. Es passiert immer eine Mischung aus aerober und anaerober Energiebereitstellung, nur das Mischungsverhältnis verändert sich je nach Belastung und Trainingsstand.
Wenn man nicht so gut trainiert ist, wird bei zunehmender Belastung das Sauerstoffangebot relativ schnell knapp und die Muskeln arbeiten primär mit Gärung. Was Laktat produziert, welches sich im Blut ansammelt und mit einem einfachen Test gemessen werden kann. Wenn also jemand bei relativ geringer Belastung schon relativ viel Laktat im Blut hat, ist er schlecht trainiert.
So, nun ist einer der Effekte von Ausdauertraining, dass Atmungs- und Kreislaufsystem effizienter werden. Es wird mehr Sauerstoff befördert und die Muskeln können mehr Energie auf aerobe Weise gewinnen, ohne dass Laktat produziert wird. Und dann ist eben bei einer gegebenen Belastung der Laktatspiegel im Blut geringer.
Und bei intensivem Training, also wo im Training Laktat produziert und angestaut wird, lernt der Körper mit diesem umzugehen, also es besser abzuarbeiten. Was ebenfalls den Laktatspiegel bei einer gegebenen Belastung senkt.
Außerdem kann man den Muskeln auch eine Laktattoleranz antrainieren, d.h. dass der Laktatspiegel zwar hoch ist, aber die Muskeln weniger brennen und längere Zeit arbeitsfähig bleiben, bis sie "zumachen".
Unsere Muskeln brauchen Sauerstoff um Kohlenhydrate (z.B. Glucose) zu metabolisieren. Bei Sport reicht die Sauerstoff nicht, und dann wird Lactat produziert. Es ist also ein Zeichen von Sauerstoffmangel.
Lactat ist aber giftig. Die Muskeln müssen es zu der Leber transportieren. In der Leber wird Lactat zu Glucose umgewandelt, und dann zurück zu den Muskeln geschickt. Dieser Prozess nennt man Cori-Zyklus.
Je mehr Sport man macht, desto mehr effizient wird der Cori-Zyklus. Also, der Körper kann Lactat besser transportieren und metabolisieren. Und deswegen sieht man niedriger Lactatkonzentration bei Sportlern.