Kurzzeitige Leere im Kopf nach dem Aufwachen bis die Gedanken kommen?

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Nichtdenken ist ein erholsamer Vorgang. Es stellt sich bei verschiedenen Meditationspraktiken ein, z. B. beim Zazen, und gilt allgemein als schwer zu erreichen. Das ewige Gedankenkarussell lässt sich im Wachzustand einfach nicht zur Ruhe bringen. Wenn du diesen Zustand nach dem Aufwachen erlebst, würde ich ihn an deiner Stelle zulassen, genießen und versuchen ihn möglichst lange aufrecht zu erhalten. Vieleicht gelingt es dir sogar, auch zu anderen Tageszeiten vorübergehend zum Nichtdenken überzugehen.

Hallo Lebenslaenglich,

nur eine Ergänzung zu der – wie ich finde – richtigen und wichtigen Antwort von ReimundAcker:

Deine morgendlichen Erfahrungen halte ich für sehr bedeutsam. Sie mögen für uns „kopfgesteuerte“ Menschen beunruhigend sein, aber sie können uns eine Begegnung mit unsere „ganzen Wirklichkeit“ vermitteln.

Die Zeit zwischen Traum- und Wachbewusstsein – unmittelbar nach dem Aufwachen – fasziniert mich seit Langem.

Wenn nicht gleich das Tagesbewusstsein unseren nächtlichen Aufenthalt in der Welt des Unbewussten verdrängt, dann mag das zunächst beunruhigend sein. Aber wenn du dich auf diese „Zwischenzeit“ einlässt, dann kannst du dich selber auf ganz neue Weise kennenlernen.

Das wünsche ich dir!

Pescatori  08.05.2021, 09:50

Kleine Ergänzung:

Im Herzsutra - einem oft rezitierten Text im ZEN - heißt es in einer deutschen Übersetzung:

Form ist nicht verschieden von Leere, Leere ist nicht verschieden von Form. Form ist Leere, Leere ist Form. Empfindung, Wahrnehmung, Wollen und Bewusstsein sind ebenfalls leer.
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Sei doch froh, dass dich der Kopf nachts in Ruhe lässt. Sonst könntes du ja nicht schlafen.

Hättest du keine Termine und der Wecker bliebe stumm, ginge diese Phase ganz normal vorbei jeden Morgen. Wenn der Wecker ab geht, reisst er dich eben aus dem Traum. Das braucht eine Weile, bis du wieder voll im Bewusstsein bist.

Geht vielen so, nur machen sie sich darüber keine Gedanken.

Man muss nicht immer für alles einen Namen haben.

Wenn du aufwachst, dann ist dein Gehirn auch nicht gleich auf Hundert und manchmal ist es auch gut, wenn man nicht sofort über alles nachdenkt.

Aber denken tut man immer, nur man macht sich keine Gedanken darüber,selbst wenn du kein Morgenmuffel bist und vielleicht nur singst, dann denkst du schon.

Aber wenn jemand Sorgen hat, der braucht sich keine Gedanken machen, die werden irgendwann im Laufe des Tagen wiederkommen, die verschwinden ja nicht oder wir vergessen sie, ur weil wir beim aufstehen nicht daran denken.